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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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würde es gerne intensivieren, wenn sich das machen lässt.«
    Maschek strahlte Zufriedenheit aus. »Dann haben wir bald eine schönes kleines Guerillateam beisammen, Marechal.« Sie mit ihrem alten Dienstgrad anzusprechen, kam ihm offenbar sehr leicht über die Lippen. Es schien, als meinte der Mann seine Worte ernst.
    »Über was für Ausrüstung verfügen Sie?«, fragte nun Li.
    »Nun, etwas wild zusammengewürfelt. Wir haben noch etwas Nahrung, unsere Munition geht langsam zur Neige, aber ich habe Kenntnis einiger Depots, auf die wir möglicherweise noch Zugriff haben könnten. Da ist so allerlei verborgen, von Napalm bis zu allerlei Sprengstoffen. Wir können noch einen ziemlichen Zauber veranstalten, wenn nötig.«
    Rahel runzelte die Stirn. »Mit Munition könnten wir aushelfen, aber uns ging der Sprengstoff aus.«
    »Das trifft sich doch hervorragend. Wir können auf dieser Basis sicher einige recht effektive Guerillaaktionen starten und auch größere Ziele angreifen.«
    »Hm. Seien wir nicht zu voreilig mit unserem Urteil, Sergent. Wir sollten keine allzu großen Risiken eingehen.«
    »Glauben Sie, uns kommt noch jemand zu Hilfe?« In Mascheks Frage vermischten sich Unglaube und Hoffnung.
    »Haben Sie diesbezüglich Informationen?«
    »Oh nein. Aber wir nutzen alle Ressourcen, die wir haben, und pflegen jene, deren Nutzen sich uns nicht unmittelbar erschließt«, erklärte Rahel. »Wenn wir das nicht tun, berauben wir uns eines Tages vielleicht des entscheidenden Vorteils.«
    Maschek neigte den Kopf. Er wirkte nicht überzeugt, aber warum hier widersprechen?
    »Ich kann meine Männer herholen. Dauert zwei Stunden.«
    »Dann tun Sie das. Wir wollen dieses Lager in drei Tagen abbrechen. Es ist nicht gut, zu lange am gleichen Ort zu bleiben.«
    Das verstand der Gardist gut. Er erhob sich, grüßte Li und verschwand kurz darauf wieder im Dickicht. Rahel wandte sich an den alten Milizionär, der einen nachdenklichen Eindruck machte.
    »Und? Besorgt?«
    »Nein, das nicht.«
    »Was dann?«
    »Ich überlege, was wir mit mehr Soldaten anfangen können, was uns nicht auch schon vorher gelungen ist.«
    »Wir können uns eventuell größere Ziele aussuchen! Völlig Unrecht hat Maschek da nicht.«
    »Und dabei leichter Leute verlieren, weil wir mehr riskieren.«
    »Wir können an zwei Stellen gleichzeitig angreifen!«
    »Und dabei von einem kleinen Ärgernis zu einer kleinen Bedrohung hochgestuft werden, was dazu führt, dass die Tentakel größere Ressourcen einsetzen werden, um uns zu besiegen. Mir wäre das ja gleich, wenn es nur um uns Kombattanten gehen würde – aber ich denke an die Kinder. Denen sollte unsere erste Priorität gelten!«
    Rahel nickte. »Es scheint, als habe ich mich von Mascheks Enthusiasmus etwas zu stark hinreißen lassen. Danke, dass Sie mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt haben. Die Sicherheit der Kinder ist in der Tat absolut vordringlich.«
    Li lächelte sie an. »Ich fühle wie Sie, Marechal. Ich möchte am liebsten mit glühender Gewehrmündung meinen Weg durch die Tentakelscharen fräsen und Lydos in einem großen, blutigen Aufwasch von dieser Geißel befreien. Aber wir sollten unsere diesbezüglichen Gefühle unter Kontrolle halten.«
    »Das ist wohl wahr. Also werden wir auch Maschek etwas dämpfen müssen. Ich überlege nur: Wenn es jetzt bereits zwei Gruppen von Überlebenden gegeben hat – besteht dann nicht die Chance, dass es noch mehr gibt? Und sollten wir nicht versuchen, mit Ihnen in Kontakt zu treten?«
    Li schüttelte entschieden den Kopf.
    »Davon möchte ich abraten. Wenn wir mehr werden, macht uns das langsam und schwerfällig und die Bevorratung wird zu einem noch größeren Problem, als es das jetzt schon ist. Wir werden auch zu einem leichteren Ziel, geraten in eine größere Gefahr, entdeckt zu werden. Während des letzten Kolonialkrieges hat die Rebellenbewegung nur deswegen so lange durchgehalten, weil wir in kleinen, weit verstreuten und wie Zellen organisierten Gruppen gekämpft haben, die nichts oder wenig voneinander wussten und autonom handelten. Das ist einer der wenigen Vorteile der Guerillataktik und ich denke, wir sollten diesen nicht leichtfertig aus der Hand geben. Größe bedeutet nicht gleichzeitig Stärke, es muss auch eine neue Qualität damit verbunden sein. Das sehe ich hier nicht.«
    Rahel hatte Li aufmerksam zugehört. Sie war als Mitglied einer großen militärischen Einheit sozialisiert worden, während Li einen anderen Weg

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