Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
mit ausdrücklicher Erwähnung Haarks, der in Arbedian aktiv gewesen war – sehr wohl auf bestehende Kommunikation hinwies. So lange die Terraner nicht wussten, wie dies bewerkstelligt wurde, mussten sie zumindest annehmen, dass dieser Informationsaustausch schnell und effektiv war, und auf der Basis war zu planen. Und so war die Takamisakari aufgebrochen.
    Die erste große Auseinandersetzung an Bord des Schiffes war nur wenige Minuten nach dem Start ausgebrochen. Die ganze Besatzung, abgesehen von jenen, die für den Schiffsbetrieb zuständig waren, hatte den Übertritt in den Hyperraum in der kleinen Schiffsmesse beobachtet. Haark war nicht dabei gewesen, aber Frazier hatte ihm anschließend berichtet, dass aus irgendeinem Grund ein Streit zwischen Splett und DeBurenberg ausgebrochen war. Die Ursache war möglicherweise die Tatsache, dass Splett über den speziellen Autismus des Wissenschaftlers nicht informiert war oder es sie schlicht nicht interessiert hatte. Es war um den Stellenwert von Wissenschaft gegangen, und die Unterschiede waren schnell klar geworden: DeBurenberg wollte Wissenschaft um der Erkenntnis willen, Splett forderte, dass die Politik die Marschroute festlegen solle, denn nur dort könne man Entscheidungen fällen, die dem Gemeinwohl dienen würden. DeBurenberg war in dieser Auseinandersetzung von vornherein gescheitert, ohne es auch nur zu merken. Spletts rhetorisches Gehabe und pompöses Auftreten hatte keine Wirkung auf ihn, er nahm es nicht einmal bewusst wahr und konzentrierte sich auf den Inhalt ihrer Worte, was sicher sein größter Fehler war. Als er schließlich durch die Wolke ihrer Worthülsen gestiegen und zum Kern ihrer Aussagen vorgedrungen war – eine rein staatliche kontrollierte Wissenschaft, die ausschließlich den inhaltlichen Vorgaben der Regierung folgte – war der sonst eher indifferente Mann sprachlos vor Entsetzen gewesen und hatte den Raum schließlich verlassen. Spletts zufriedenes Grinsen hatte ihn sicher bis in seine Kabine verfolgt.
    Frazier war nachher mit der Absicht zu DeBurenberg gegangen, ihn zu beruhigen. Doch der Wissenschaftler war nach der Beschreibung des Offiziers völlig ruhig gewesen und hatte nur gesagt, dass Splett ein Problem sei – ein Problem, das jemand lösen sollte. DeBurenberg war nicht über die Angriffspläne Sikorskys auf dem Laufenden, da man Angst gehabt hatte, er würde sich verplappern. Haark war versucht gewesen, dem Wissenschaftler zu bedeuten, dass Splett kein Problem, sondern ein Instrument war, aber dann hatte er davon wieder Abstand genommen. DeBurenberg hatte wenig Verständnis für die Doppelbödigkeit irdischer Politik und erwartete von den anderen, sich darum zu kümmern und ihn seine Arbeit machen zu lassen. Obgleich er für das Militär – also die Regierung – tätig war, genoss er weitgehende Freiheiten, und der einzige Grund für seinen Unmut war ohne Zweifel gewesen, dass jemand wie Splett ihm Vorschriften machen wollte. Letztendlich, da machte sich Haark durchaus keine Illusionen, ging es dem Genie nur um sich selbst. Er war das Zentrum seines eigenen Universums, und darin unterschied er sich im Grunde nicht von Beverly Splett.
    Haark beschloss, die beiden voneinander fern zu halten, soweit das nur möglich war. Soerensen stritt sich nicht mit der Delegationsleiterin, und das in der Gewissheit, dass sie nach ihrer Rückkehr die größte Enttäuschung ihres Lebens erwarten würde. Und Spletts Gefolgsleute überließen ihr das Reden, sie waren eine formlose Masse von Jasagern, deren Namen Haark immer wieder entfielen.
    Nach drei Tagen Reise hatte sich eine gewisse Routine eingespielt. Haark hatte arrangiert, das Frühstück gemeinsam mit seinem »Kernteam« einzunehmen, wie er es nannte: Frazier, Lik, dem Kommandanten der sechs Marines an Bord, Marechal Bersson, sowie Chefingenieur Burad. Bersson hatte dem Streit mit Splett mit zufriedenem Gesicht verfolgt, er war ein Ambius-Veteran und gehörte zu den stärksten Befürwortern des Gegenangriffes. Er hatte für Spletts Friedensduselei das geringste Verständnis. Haark hatte das Ziel, ein Vertrauensverhältnis mit diesem Kernteam aufzubauen, denn er brauchte diese Leute, wenn etwas schiefging. Ansonsten vertrieb er sich die Zeit mit Notfalldrills, auf die Splett ausgesprochen gereizt reagierte. Die Tatsache, dass Soerensen die Drills ohne zu klagen mitmachte, ließ sie schließlich verstummen. Als jedoch die Marines Übungen im Schiff durchführten und eine Gruppe

Weitere Kostenlose Bücher