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Teppichporsche: Kriminalroman (German Edition)

Teppichporsche: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Teppichporsche: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Ullrich
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Fensterbank liegen. Ich schaute eine ganze Weile auf das graue Display und überlegte, wie ich Metin die Sache mit dem Haftpflichtschaden erklären konnte. Ganz zu schweigen von dem Zeitungsartikel. Ich hatte keine Ahnung, aber ich rief ihn trotzdem an.
    »Es gibt Leute, die sind schon für viel weniger umgenietet worden«, begrüßte er mich. Seine Stimme war eine Nuance tiefer als sonst.
    »Tut mir leid«, flüsterte ich mit schwacher Kehle.
    »Die Scheißpresseleute klingeln Sturm und labern mir eine Klinke am Arsch, weil du deine Fott in Großaufnahme zur Verfügung gestellt hast.«
    »Ist doch klasse. Dann bekommst du mal richtig Publicity.«
    »Ich will keine Scheißpublicity! Meine Geschäftspartner kriegen Fracksausen bei Publicity. Und Fracksausen ist schlecht für den Laden, Mann.« Er grämte sich und knurrte wie ein alter Köter durch den Hörer.
    »Geschäftspartner?«
    »Dafür bist du noch zu klein. Das erzähl ich dir mal, wenn du groß bist.«
    Ich messe 1,84 Meter. Wie viel größer sollte ich denn noch werden?
    »Mach, dass das weggeht, Esther.«
    »Wie denn?« Verständlicherweise klang ich ein wenig gereizt. Nichts konnte ich bei Metin richtig machen. Alles, was ich in Angriff nahm, war schlecht fürs Geschäft. Nichtstun war schlecht, Publicity bringen war schlecht, mein Auto war scheiße und meine Frisur sowieso. Langsam glaubte ich wirklich, die ganze Detektei war nur ein einziges Scheingeschäft. Dem musste ich dringend auf den Grund gehen. Irgendwann.
    »Mir egal. Ich will, dass die Scheißpublicity aufhört. Sonst kannst du von Glück reden, wenn ich dich nur rausschmeiße.«
    »In Ordnung«, sagte ich dann. »Ich werde meinen Bruder anhauen, dass er etwas Besseres schreibt. Ihm wird schon irgendetwas einfallen.« Ich hätte beinahe aufgelegt, als mir wieder einfiel, wofür ich ursprünglich angerufen hatte. »Was ist Panko eigentlich für ein Spitzname?«
    »Was fragst du mich? Ich bin nur ein Türke. Mit den deutschen innenpolitischen Gepflogenheiten kenne ich mich nicht aus.«
    »Gepflogenheiten? Du meinst damit seinen rechtsextremen Touch.«
    » Touch «, wiederholte er. »Reden wir hier von Schminke?«
    »Ich dachte eher an seine Tätowierung.«
    »Welche Tätowierung?«, fragte Metin.
    »Tu nicht so«, sagte ich sofort. »Oder hast du Tomaten auf den Augen?«
    »Hör auf mit dem Krawall!«, pöbelte er zurück. »Was willst du eigentlich?«
    Ich rollte meine Lippen ein. »Wie ist Gregors richtiger Name?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie lange kennst du ihn schon?«
    »Puh. Sehr lange. Sehr sehr lange«, klärte er mich auf.
    »Und trotzdem kennst du seinen Nachnamen nicht?« Ich war außer mir.
    »Wozu denn? Damit ich ihm eine Postkarte schreiben kann, oder was? Mach nicht auf offiziell und hör auf, dir wegen solcher Kinkerlitzchen in die Hosen zu machen.«
    Ich nickte mehr für mich als für ihn. »War Panko ein Polyp?«
    »Mann. Du stellst vielleicht Fragen«, stöhnte er.
    »Fragen, die du offensichtlich nicht beantworten willst«, giftete ich ihn an.
    »Ach ja?«, giftete er zurück. »Wo wir gerade von Tomatenaugen quasseln: Was ist mit Mutti Roloff? Steht endlich mal eine Alk-Therapie an? Oder glaubt sie immer noch, unter 15 Tonic Water mit Schuss pro Tag besteht kein Reha-Bedarf für Leib und Leber?«
    Wie von selbst verknoteten sich meine Finger in den Haaren. Noch nie hatte Metin das Thema so direkt angesprochen. Wenn ich es mir recht überlegte, hatten wir nie zuvor darüber geredet. Er hatte meinen Novellen gelauscht und es schweigend hingenommen. So wie ich mir seine Tiraden über Mama Tozduman einverleibte. »Das ist unsere Privatsache«, sagte ich kühl.
    »Dito«, sagte er. »Und ich gebe dir einen Rat: Spiel nicht den Maulwurf und grab in Pankos Angelegenheiten rum. Wenn er Lunte riecht, könnte das für dich ganz schön danebengehen.«
    Ich glaubte ihm.
     
    Am späten Abend lehnte ich mich aus dem Wohnzimmerfenster und beobachtete das Treiben auf der Dorstener Straße. Ein paar Jugendliche pöbelten ausgelassen die Vorbeiziehenden an. Das einzige Mädchen in der Gruppe, ich schätzte sie auf 16, lehnte, mit einem Babybauch, gegen eine Hauswand. Ein paar Minuten später hielt eine Polizeistreife auf dem rechten Fahrstreifen und verscheuchte die Gruppe in eine Querstraße.
    Nach wie vor rotierten die Gedanken wie gehäckselte Gemüsezwiebeln durch meinen Kopf. Vor allem machte ich mir Sorgen um meinen Twingo. Er war da draußen, allein, irgendwo in Höntrop. Ich kenne

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