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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
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die im ganzen Kuppelraum zu sehen war, und ein winziges Gefäß daraus vollschenkte.
    »Was darf’s sein«, meinte er lakonisch. Es war natürlich eine rhetorische Frage.
    Hillman murmelte einen Fluch und schlürfte die Flüssigkeit sorgfältig bis zum letzten Tropfen aus.
    »Schreib’s auf«, sagte er. »Du kriegst den Sauerstoff, sobald ich zurück bin.«
    »Bis dahin bin ich erstickt!«
    »Ich werde dir ein Grab schaufeln. Mit einer herrlichen Flasche drauf.«
    »Halt’s Maul! Ich freue mich schon auf den Tag, an dem du bei deinen armseligen Wracks verreckst.«
    Hillman lachte verächtlich. »Warte noch ein paar Tage. Dann zahle ich deinen Fusel im vorhinein. Mit erstklassigem Sauerstoff von der Erde!«
    Der Besitzer der Bar winkte müde ab. »Das erzählst du mir schon ein Jahr lang.«
    »Aber diesmal ist es …«
    »Schon gut.« Der Mann hinter der Theke schwenkte die Plastikflasche spielerisch hin und her. Mit aufreizender Langsamkeit schwappte die Flüssigkeit an den Wänden hoch und floß ebenso träge wieder zurück. »Ich habe mich damit abgefunden, daß du nie zahlst.«
    Hillman schlug mit der Faust auf den Tisch. »Verdammt noch mal! In den nächsten Tagen ersäufst du in Sauerstoff, darauf kannst du Gift nehmen. Ich finde das Schiff, und wenn ich dann nicht hundert Hochdruckflaschen bekomme, bin ich der unfähigste Trottel auf dem ganzen Mond!«
    Der Barkeeper zog eine Augenbraue hoch. »Hundert?«
    »Wenn ich gut aufgelegt bin, bekommst du drei davon.«
    Der andere schwieg verblüfft. Die Stille wurde nur durch das harte Klopfen der Pumpen durchbrochen, die das Kohlendioxid am Boden absaugten und in die Säuberungsanlage leiteten, wo es wiederaufbereitet wurde. Einem Drahtgitter im Kuppelzenit entströmte die Atemluft.
    Hillman stützte den Ellbogen auf die Theke und ließ seinen Blick über die schmutzige Innenwand der Kuppel gleiten. Bis in etwa zwei Meter Höhe war sie dunkelgrau, besonders in der Nähe der Haken, wo Hillmans Druckanzug hing. In halber Kuppelhöhe waren sechs Mattglasfenster kreisförmig verteilt. Sie verstrahlten das Sonnenlicht, das von schwenkbaren Spiegeln außerhalb der Kuppel darauf reflektiert wurde. In der Nähe der Schleuse hing ein Schaumabdichter für den Fall, daß ein Meteorit die Kuppel durchschlagen sollte. Das kam zwar äußerst selten vor – der Körper mußte mindestens erbsengroß sein, um die Doppelwand zu schaffen – aber das Gesetz verlangte eine Sicherheitsvorkehrung. Hillmann bezweifelte, ob der Abdichter im Notfall in Aktion treten würde, er war vor mindestens fünfzig Jahren installiert worden und hätte schon längst durch einen neuen ersetzt werden müssen. Die Schleuse selbst war ein uraltes Modell mit Flanschen und Schraubverbindungen. Ein unförmiger Kasten, der noch ins Kuppelinnere gebaut war. Auch die Pumpe war längst überholt. Ein Drehschiebersystem, heutzutage nur mehr ganz selten zu finden.
    Hillman schüttelte den Kopf. Er kritisierte diese verrottete Kneipe und vergaß ganz, daß er selbst auch keine bessere Ausrüstung besaß.
    »Gib mir noch so’n Fusel«, wandte er sich an den Barkeeper. Der stellte die Flasche auf das Regal zurück.
    »Nichts zu machen«, murmelte er. »Die letzte Flasche, und Nachschub kommt erst in drei Tagen.«
    Hillman knallte den winzigen Metallbecher auf die Theke.
    »Verdammter Sauladen«, brummte er.
    »Wie man’s nimmt«, erwiderte der Barkeeper. »Ein besserer Job als deine Schnüffelei.«
    Hillman stieß ein trockenes Lachen aus. »Warte, bis ich das Schiff gefunden habe, dann wirst du anders reden!«
    Der andere rümpfte mißtrauisch die Nase. »Wenn das mit den hundert Hochdrucks stimmt, muß es ja ein phantastisches Wrack sein«, sagte er langsam.
    »Hmmm.«
    »Mensch, das gibt’s doch gar nicht!« ereiferte sich der Keeper, »überleg doch mal: Hundert Flaschen! Für zweihundert kannst du dir eine Kuppel mit allem Luxus kaufen!« Er blickte Hillman erwartungsvoll an.
    »Kann sein.«
    Der Wirt beugte sich über die Theke. »Oder ist vielleicht was faul an der Sache? Keine Sucherlaubnis, ha?«
    »Vielleicht.«
    »Privat oder amtlich?«
    Hillman hob den Blick und musterte den Barbesitzer schläfrig. »Noch ’n Fusel«, sagte er.
    Der Mann hinter der Theke ergriff die Flasche und schenkte ein. Dann blickte er Hillman gespannt an, der genießerisch den Whisky schlürfte. Er ließ sich Zeit, bevor er den leeren Becher zur Seite schob, und stützte sich auf beide Ellbogen.
    »Privat«, sagte er. »In dem

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