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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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wir die Mörder Lucians gefangen haben.«
    Fauna schenkte ihm einen tränenumflorten, dankbaren Blick. Seine Erklärung war für die anderen das Signal, daß die offizielle Trauerfeier beendet war, und es begann ein allgemeines Gemurmel, als die Dorfbewohner ihren Gedanken und Gefühlen Ausdruck verliehen.
    Als Perdix gehen wollte, traten drei Mitglieder der Trauergemeinde auf ihn zu und verstellten ihm den Weg. Es waren Chilot, Macor und Krono, drei bekannte Hitzköpfe, die er gut kannte. Chilot ballte die Faust und schüttelte sie vor dem Polizisten.
    »Wie willst du die Mörder fangen, Perdix?« verlangte er mit vor Wut und Feindseligkeit halb erstickter Stimme zu wissen. »Willst du vielleicht jeden Menschen im ganzen Landkreis verhaften?«
    Perdix musterte Chilot verdrießlich. Der Bursche hatte ihm mit seiner Nichtachtung der Gesetze schon oft Schwierigkeiten bereitet. »Wenn nötig, ja«, antwortete Perdix.
    »Hundert Menschen für jeden Affen!« rief Macor. »Sie werden die Mörder verstecken! Sie werden lügen, wenn du kommst und nach ihnen fragst!«
    Krono nickte bekräftigend. »Und nun, da sie Blut geleckt haben«, prophezeite er, »werden sie wieder töten!« Er zeigte mit wahllos zustoßendem Finger in die Menge der Trauergemeinde und gab so zu verstehen, daß jeder das nächste Opfer sein könne. Einige der Umstehenden murmelten und nickten zustimmend.
    Perdix versuchte Ruhe zu verbreiten. Lucians Ermordung hatte die Leute rachsüchtig gestimmt, und seitdem drängten ein paar Heißsporne wie Chilot, Macor und Krono die normalerweise einfachen und friedfertigen Bauern, sie sollten die Sache selbst in die Hand nehmen. Perdix war kraft seines Amtes und seiner Überzeugungen ein entschiedener Gegner jeder Form von Selbstjustiz, und so stellte er sich Krono entgegen. »Das kannst du nicht wissen!« erwiderte er.
    Zornige Zurufe waren die Antwort. »Und du«, sagte Chilot, mit dem Finger auf ihn zeigend, »weißt du vielleicht, daß sie es nicht tun werden?«
    Darauf wußte Perdix nichts zu antworten. In einer Weise sympathisierte er mit den erregten Dorfbewohnern, aber es war seine Pflicht, für Gesetz und Ordnung zu sorgen.
    Chilot nahm Perdix' Verstummen für stillschweigende Zustimmung wandte sich der Menge zu. Er reckte beide Arme in die Höhe, und die anderen kamen nach und nach zur Ruhe, als sie sahen, daß er sprechen wollte. »Die Zeit ist gekommen, Mitbürger! Die Zeit ist gekommen, daß wir uns zusammenschließen! Laßt uns gemeinsam die Menschen verjagen!«
    Beifälliges Gemurmel und zustimmende Rufe aus der Menge der Umstehenden waren die Antwort. Chilot blickte umher und war erfreut über die Reaktion. Perdix verspürte zunehmendes Unbehagen.
    »Nein, Leute!« sagte er, als das Stimmengewirr ein wenig abgeflaut war. »Diese Angelegenheit wird innerhalb des gesetzlichen Rahmens behandelt werden. Wir sind immer stolz darauf gewesen, daß wir in unseren inneren Angelegenheiten von den Behörden in der Hauptstadt unabhängig sind. Wenn der Ältestenrat jedoch erfährt, daß wir zu Selbstjustiz und Mord gegriffen haben, wird es Schwierigkeiten geben. Wir müssen die Gesetze einhalten. Und ich vertrete hier das Gesetz!«
    Alle schwiegen betreten. Zon, der Hilfspolizist, hob sein Gewehr, nicht als Drohung, sondern als ein Symbol der Autorität. »Ihr habt gehört«, rief er. »Und jetzt geht nach Hause!«
    Viele verharrten unschlüssig, aber nach und nach begann sich die Versammlung aufzulösen. Schließlich waren Perdix und Zon Vertreter der Staatsautorität, und eine Trauerfeier für den armen Lucian war kaum ein geeigneter Anlaß für Streitigkeiten. Schließlich gingen auch die Wortführer der Unzufriedenen, aber Krono drehte sich noch einmal um und schrie trotzig zurück: »Wir werden sie verjagen!«
    Die Gruppe um ihn zollte lautstark Beifall. Perdix blickte ihnen verdrießlich nach, ohne auf Kronos Herausforderung zu antworten.
     
    Auf dem breiten Hügelrücken angelangt, ließen sich die drei Wanderer ins Gras fallen und verschnauften. Es war ein heißer Tag, und der schattenlose Aufstieg in brennender Sonnenhitze hatte sie erschöpft.
    »Wie weit ist es noch?« fragte Galen. »Die Hitze macht mich ganz krank.«
    »Es kann nicht mehr weit sein«, meinte Virdon. »Vielleicht noch eine halbe Stunde.«
    Galen ächzte und trank aus der Feldflasche, die Virdon ihm reichte.
    »Nur Mut«, sagte Burke und schlug ihm auf den Rücken. »Wenn wir zu Jasko kommen, kannst du im kühlen Wasser schwimmen.

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