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Terror: Thriller (German Edition)

Terror: Thriller (German Edition)

Titel: Terror: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Maurer
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Marios Haus gesessen und sich unterhalten. Oft hatten sie auch schweigend nebeneinander gehockt und eine Zigarette geraucht.
    »Ja«, sagte Elisa Noè, »Mario ist so etwas wie sein bester Freund. Sein einziger.«
    Doch bevor Marc weitere Fragen stellen konnte, klingelte sein Handy. »Unbekannter Anrufer« zeigte das Display an. Marc entschuldigte sich, stand auf und ging ein wenig beiseite. Er nahm das Gespräch an.
    »Hallo?«
    Nichts. Rauschen. Dann eine gehetzte Stimme:
    »Pronto?«
    »Ja … ich bin dran. Hallo? Wer ist denn …«
    »Schnell! Du musst dir etwas aufschreiben!«
    »Moment.« Marc war verwirrt. Er kramte nach einem Kugelschreiber. »Mit wem spreche ich denn?«
    »Gianni Bertone. Bist du so weit?«
    »Ja.«
    Marc notierte mechanisch die Telefonnummer, die ihm Bertone durchgab. Er war völlig überrumpelt. Immer wieder wurde die Verbindung unterbrochen.
    »Wo sind Sie denn?«
    »Im Auto. Scheißtunnel!«
    »Was ist das für eine Nummer?«, fragte Marc, als er sie endlich notiert hatte.
    Plötzlich war Panik in Bertones Stimme.
    »Versprich mir, dass du an der Sache dranbleibst, ja?«
    »Können Sie mir nicht ein bisschen mehr dazu …«
    Ein dumpfer Knall. Glas splitterte. Marc zuckte zusammen. Was war das für ein Knall gewesen?
    »Hallo?«, rief er in den Hörer. Er hörte es poltern, offenbar war Bertones Handy zu Boden gefallen. Dann ein Schlag. Er hörte etwas zersplittern und ein Geräusch wie von einer Fräse, Metall auf Metall … Die Verbindung brach ab.
    »Hallo?«, rief Marc noch einmal ins Handy, und plötzlich wusste er, wo er so einen dumpfen Knall schon mal gehört hatte. Er kannte dieses Geräusch aus Filmen. So hörten sich Schüsse aus Waffen an, die mit einem Schalldämpfer ausgerüstet waren.

     

     

Im Wald zwischen Pieve und Lenzari,
4. Juni 2010, 20:13 Uhr

    Sie hatte das Handy ans Ohr gepresst.
    »Was wissen Sie über den …« Carlas Blick fiel auf Anna. In ihrer Anwesenheit wollte sie das Wort »Mord« nicht aussprechen.
    »Was wissen Sie darüber?«
    »Nichts. Ich weiß gar nichts. Ich bin völlig … fassungslos.«
    Genauso klingst du auch .
    »Hallo? Sind Sie noch dran?« Klaus’ Stimme hatte einen merkwürdigen Hall.
    Carla überlegte fieberhaft. Konnte Klaus Informationen haben, die ihr weiterhelfen würden? Er hatte nicht so geklungen.
    »Hallo? Warum sagen Sie nichts?«
    Er klang eher so, als habe er überhaupt keine Ahnung, was da lief. Und vor allem: Die Polizei war bei ihm. DIE POLIZEI . Als nächstes würden sie wissen wollen, wo Anna war. Sie durfte kein Risiko eingehen. Entschlossen drückte sie die Aus-Taste und verstaute das Handy wieder in ihrer Tasche. Anna stand vor ihr und sah sie durchdringend an. Sie schien das Gespräch genau verfolgt zu haben. Aber sie sagte nichts. Sie stellte keine Fragen. Das verwirrte Carla so sehr, dass sie von sich aus zu einer Erklärung ansetzte.
    »Klaus wollte einfach mal hören … wie’s euch so geht.«
    Anna stand starr vor ihr. Plötzlich traten ihr Tränen in die Augen.
    Scheiße, dachte Carla. Bitte nicht.
    »Komm, Anna!« Carla streckte dem Kind die Hand entgegen und lächelte ihr zu, obwohl es sie viel Kraft kostete.
    Annas Vater hat einen Mord begangen! Was war hier los, verdammt noch mal?
    »Du wolltest mir doch die Tiere zeigen.«
    »Welche Tiere denn?« Eine Träne lief ihr die Wange hinunter. Jetzt erst bemerkte Carla, dass Annas Gesicht ganz schmutzig war.
    »Na die Holztiere, die geschnitzten.«
    Wortlos drehte Anna sich um und ging weiter.
    Gott sei Dank.
    Das Gelände wurde immer steiler. Anna rutschte aus.
    »Vorsicht!« Carla packte sie schnell am Oberarm und hielt sie fest.
    Das Telefon klingelte erneut. Sie schaute aufs Display: Klaus. Die ließen nicht locker. Aber sie wollte das Handy nicht einfach ausschalten. Sie hoffte immer noch, dass vielleicht ein Anruf kommen würde, der Licht ins Dunkel brächte – von wem auch immer. Annas Vater hat jemanden umgebracht.  
    Vergiss es, entschied sie. Du hast jetzt keine Zeit, dir darüber Gedanken zu machen. Wir müssen uns erst in Sicherheit bringen, das ist das Wichtigste. Sie suchte nach der richtigen Taste, um das Handy leise zu stellen, fand sie nicht und steckte es entnervt in die Tasche zurück.
    Begleitet vom Klingeln des Handys stiegen sie den Berg hinauf. Der Weg führte durch eine Art Schlucht, links und rechts bildete der Berghang einen natürlichen Wall. Immer mehr Felsen brachen durch den Waldboden. Im Nebel sahen sie aus wie stumme

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