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Terror: Thriller (German Edition)

Terror: Thriller (German Edition)

Titel: Terror: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Maurer
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Gestalten, die Spalier standen. Wie Wächter, die sie beobachteten, die jeden ihrer Schritte …
    Die Kreditkarte! Es war kein Zufall, dass meine Kreditkarte nicht funktioniert hat .
    Carla fühlte sich plötzlich, als habe ihr jemand einen Mantel aus Blei um die Schultern gelegt. Sie hatten sich ihre Daten besorgt und ihre Kreditkarte sperren lassen. Das war das Erste, was sie getan hatten. Carla spürte, wie Panik in ihr aufstieg. Und natürlich hörten sie ihre Telefonate ab – und hatten längst ihr Handy geortet. Ihre Gedanken überschlugen sich. Deshalb waren keine Verfolger hinter ihnen her. Sie wussten die ganze Zeit, wo sie waren. Sie brauchten nicht mühsam hinter ihnen herzukraxeln. Sie wussten, dass Luca oben auf sie wartete. Sie hatten das Telefonat ja verfolgt. Carla blieb unvermittelt stehen. Sie hatte plötzlich das Gefühl, keinen Schritt mehr weitergehen zu können. Sie wusste plötzlich nicht mehr, wie Gehen funktionierte.
    Reiß dich zusammen! Denk nach. Was bedeutet das?
    Das Klingeln des Telefons zerrte an ihren Nerven. Und plötzlich wurde ihr klar, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch das Telefon von Annas Vater geortet worden war und abgehört wurde. Es war immerhin das Handy eines Mannes, der unter Mordverdacht stand.
    Anna wandte sich zu Carla um und musterte sie.
    »Warum gehst du eigentlich nie ran?«
    Der Mann mit den grauen Augen wusste die ganze Zeit über jeden ihrer Schritte Bescheid. Das hieß, sie musste davon ausgehen, dass da oben nicht nur Luca auf sie wartete. Sie spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte.
    »Du-hu. Warum gehst du nicht ans Telefon?«
    Weil ich mich nicht mehr traue, die Dinger anzufassen, dachte Carla. Wie war das technisch? Wenn sie die Handys ausschaltete, waren sie dann noch zu orten? Sie glaubte ja. Irgendwas hatte sie darüber mal gelesen. Sie würde sie zerstören müssen, wegwerfen. Sie kamen ihr plötzlich vor wie böse Lebewesen, die sie ertränken musste. Aber andererseits – sie musste die Möglichkeit haben, mit Luca in Verbindung zu bleiben.
    Endlich hörte das Klingeln auf.
    Und war es jetzt nicht ohnehin egal? Sie wussten sowieso, wo sie hinwollten. Da oben auf dem Berg gab es nur einen einzigen Ort, und das war Lenzari.
    »Was denkst du gerade?« Anna sah sie besorgt an.
    Reiß dich zusammen!
    »Ich habe gerade überlegt … was wir als Nächstes machen.«
    »Wir gehen doch jetzt zu dem Haus mit den Tieren.« Annas Stimme klang irritiert.
    Gab es eine Alternative? Konnten sie statt nach Lenzari irgendwo anders hin? In diesem Gelände querfeldein zu gehen, war unmöglich. Nicht mit einem Kind. Nicht mit einem Kind in Annas Zustand. Sie konnten nur auf diesem Weg bleiben – und der führte nach Lenzari. Sonst nirgendwohin.
    »Genau.« Sagte sie zu Anna. »Wir gehen jetzt zum Haus mit den Tieren. Und dann weiter.«
    Sie hatten keine Wahl.
    »Wir müssen jetzt sehr, sehr vorsichtig sein, Anna.«

Lenzari, Donnerstag, 20. Mai 2010, 19:25 Uhr

    Anna saß am Tisch vor der Veranda und malte. Das Wasser fing an zu kochen. Conny riss die Spaghettipackung auf und schüttete den Inhalt in den Kochtopf.
    »Wenn du wirklich einen Schuss gehört hast, dann musst du das der Polizei melden.«
    »Ja. Eigentlich schon.« Marc flüsterte. Er wollte nicht, dass Anna das Gespräch mitbekam.
    »Aber?« Conny rührte die Nudeln um. Aber er hatte sich bereits entschieden, es nicht zu tun. Er hatte Angst vor den Fragen, die man ihm stellen würde. Er würde sie nicht beantworten können. Denn wie sollte er den Kontakt zu dem Mann erklären, ohne die ganze Geschichte zu erzählen? Und die hörte sich nun wirklich nicht besonders plausibel an. Am Ende wäre er es, der sich verdächtig machte. Und er musste immer noch damit rechnen, den Marokkaner zu gefährden, wenn er die Geschichte jemandem erzählte. Nein, er würde sich morgen früh gleich die Zeitungen besorgen. Da würde bestimmt etwas über den Mord stehen. Falls die Polizei sich bis dahin nicht ohnehin schon bei ihm gemeldet hatte, denn die Ermittler würden sicher schnell herausfinden, mit wem das Opfer zuletzt telefoniert hatte. Dann müsste er sich allerdings genau überlegen, was er ihnen sagte. Und was nicht. Falls es tatsächlich ein Mord war. Vielleicht hatte er sich ja getäuscht. Dann war es ohnehin besser, keine schlafenden Hunde zu wecken.
    Oh Gott, wie sollte er sich jemals wieder aus diesem Gestrüpp befreien?
    »Oder hast du doch Zweifel, ob das wirklich ein Schuss war?«
    Ja,

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