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Terror

Terror

Titel: Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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abgeschlachtet worden.«

    »Nicht von einem Menschen«, warf Thomas Farr bitter ein, »sondern von einem Teufel in Menschengestalt.«
    »Hickey«, stellte Des Voeux fest.
    Die anderen nickten.
    »Wir müssen ihn und die anderen Mörder verfolgen«, rief Des Voeux erregt.
    Eine Weile herrschte Schweigen. Dann fragte Robert Thomas: »Warum?«
    »Um sie zur Rechenschaft zu ziehen.«
    Die vier anderen blickten sich an. »Sie haben jetzt drei Schrotflinten«, gab Couch zu bedenken. »Und sehr wahrscheinlich auch Kapitän Croziers Perkussionsrevolver.«
    »Wir haben viel mehr Leute … Waffen … Pulver, Schrot, Patronen.«
    »Stimmt«, erwiderte Thomas Farr. »Und wie viele von unseren Leuten würden in einem Kampf mit Hickey und seinen fünfzehn Kannibalen sterben? Sechzehn vielleicht, wenn Golding nun bei ihnen ist. Und Thomas Johnson ist bis jetzt nicht zurückgekommen. Er sollte Hickeys Schar nur im Auge behalten, damit wir wissen, ob sie auch wirklich verschwinden.«
    »Das kann doch nicht wahr sein.« Des Voeux nahm die Pfeife aus dem Mund. »Und was ist mit Kapitän Crozier und Dr. Goodsir? Sollen wir sie einfach so im Stich lassen? Damit Cornelius Hickey mit ihnen anstellen kann, was er will?«
    »Der Kapitän lebt bestimmt nicht mehr«, entgegnete der Lastmann Andrews. »Hickey hat keinen Grund, ihn am Leben zu lassen … außer um ihn zu foltern und zu quälen.«
    Des Voeux gestikulierte mit der Pfeife. »Ein Grund mehr, ihnen zu Hilfe zu kommen.«
    Wieder zögerten die anderen mit der Antwort. Um sie herum schwebte bläulicher Rauch. Thomas Farr öffnete den Zelteingang, um ein wenig frische Luft hereinzulassen.

    »Was da draußen passiert ist, ist schon fast zwei Tage her«, erklärte Edward Couch. »Wenn wir mit einer Mannschaft losziehen, dann dauert es noch mal mehrere Tage, bis wir Hickeys Leute stellen können – falls wir sie überhaupt finden. Dieser Teufel muss doch nur weiter raus aufs Eis oder weiter rein ins Land marschieren, um uns abzuschütteln. Innerhalb weniger Stunden verwischt der Wind alle Spuren, sogar Kufenabdrücke. Meinst du tatsächlich, Charles, dass Francis Crozier – wenn er nicht sowieso schon tot ist, wie ich vermute – in fünf Tagen oder einer Woche noch am Leben sein wird?«
    Des Voeux kaute auf seiner Pfeife herum. »Und was ist mit Goodsir? Wir brauchen ihn. Es ist doch anzunehmen, dass Hickey ihn nicht umbringt. Der Arzt ist vielleicht sogar der Grund, warum Hickey und seine Kumpane zurückgekommen sind.«
    Robert Thomas schüttelte den Kopf. »Mag sein, dass Hickey Goodsir für seine eigenen grausigen Zwecke benötigt, aber wir brauchen ihn nicht mehr.«
    »Was soll das heißen?«
    »Unser guter Arzt hat den größten Teil seiner Arzneien und Geräte hier im Lager gelassen. Er hat nur seinen Koffer mitgenommen«, erklärte Farr. »Thomas Hartnell, der als sein Gehilfe gearbeitet hat, weiß inzwischen, wie viel er von den Arzneien verabreichen muss und wofür.«
    »Aber kann er auch operieren?«, fragte Des Voeux.
    Couch lächelte traurig. »Charles, glaubst du wirklich, dass jemand, der operiert werden muss, ab jetzt noch eine Überlebenschance hat?«
    Des Voeux wusste darauf keine Antwort.
    »Und was ist, wenn Hickey und seine Kumpane gar nicht weiterziehen?«, warf Andrews ein. »Wenn sie es gar nicht vorhatten? Er ist zurückgekommen und hat den Kapitän umgebracht. Er hat Goodsir verschleppt. John Lane und William Goddard, die armen Kerle, hat er abgeschlachtet und zerlegt wie Tiere. Für den
sind wir doch alle bloß Futter. Was ist, wenn er hinter dem nächsten Hügel lauert und demnächst das Lager überfällt?«
    Des Voeux runzelte die Stirn. »Du machst diesen Kalfaterersmaat zu einem Schreckgespenst.«
    »Das hat er schon selbst besorgt«, entgegnete Andrews. »Bloß dass er kein Schreckgespenst ist, sondern ein Teufel. Der Teufel persönlich. Er und sein zahmes Scheusal Magnus Manson. Die zwei haben ihre Seele verkauft und eine dunkle Macht dafür bekommen. Denkt an meine Worte!«
    »Eigentlich sollte man meinen, dass ein echtes Ungeheuer für eine Arktisexpedition reicht«, bemerkte Robert Thomas.
    Niemand lachte.
    »Aber das ganze Leben hier ist doch wie ein einziges großes Ungeheuer«, sagte Edward Couch schließlich. »Und von Anfang an versucht es uns zu verschlingen.«
    Wieder trat Schweigen ein, das Des Voeux nach einer Weile durchbrach: »Was schlagt ihr also vor? Dass wir vor einem fünf Fuß großen dämonischen Kalfaterersmaat Reißaus nehmen

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