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Tessy und die Hörigkeit der Malerin - 1

Tessy und die Hörigkeit der Malerin - 1

Titel: Tessy und die Hörigkeit der Malerin - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wolf
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Menge strammer Jungs, die sich gern einmal mit dir vergnügen würden. Du verstehst?“
    Mark sagte nichts, deutete aber sofort ein Nicken an.
    „Was wolltest du da überhaupt?“
    Mark hustete. „Neugierde“, flüsterte er kaum hörbar.
    Der andere Mann kam zwei Schritte näher, packte Mark am Haarschopf und zog seinen Kopf herum, so dass er ihm ins Gesicht schauen konnte.
    „Hat noch jemand mit der Sache zu tun? Arbeitest du für jemanden?“
    Mark hustete wieder. „Nein. Nein. Wirklich nicht.“
    „Beim nächsten Mal kommst du hier nicht lebend raus“, flüsterte der Mann.
    Mark glaubte ihm aufs Wort, und seine Stimme kam ihm bekannt vor.

7
     
    Tessy hatte sich den Van ihrer Mutter ausgeliehen, weil sie nach tagelangem Parken in direkter Nähe des Antiquitätengeschäfts befürchtete, allmählich mit ihrem Wagen aufzufallen. Sie hatte gerade den Motor abgestellt und ihre Sachen bereit gelegt, als sie Charlotte am Fenster neben der Haustür entdeckte. Sie nahm an, dass es das Küchenfenster war.
    Sommers Geliebte hielt eine Tasse in der Hand und spähte hinaus. Die Hoftür stand auf. In der Einfahrt parkte ein nagelneuer, aufdringlich glänzender Benz samt Anhänger. Philipp und ein Mann standen daneben und unterhielten sich angeregt. Tessy nahm ihr Fernglas zur Hand und beobachtete, dass Simon und Holger eine wuchtige Standuhr aufluden. Die Seitentüren des Wagens waren mit einer Werbeaufschrift versehen: Christoph Pohlmann – Kneipe – Café – Bar – Diskothek , darunter war etwas kleiner eine Adresse in Schöneberg angegeben, zu der Tessy Simon in den vergangenen Tagen schon einmal gefolgt war.
    Tessy kannte den Laden – da war Tag und Nacht was los. Sie nahm ihre Kamera und machte rasch einige Fotos. Eine Aufnahme fing ein, wie Charlotte mit dunklem Blick dem Treiben auf dem Hof zusah. Als Tessy den Fotoapparat beiseite legte, wandte sich Charlotte plötzlich ab.
    Eine Weile später fuhr der Benz mit seiner Ladung vom Hof. Tessy war sicher, dass ihre Auftraggeber dieser Geschäftsabschluss besonders interessieren würde. Sie überlegte gerade, Thomas Gärtner, den Wilmersdorfer Antiquitätenhändler und ihr Hauptansprechpartner bei ihrem Auftrag, vorab anzurufen, als das Tor erneut aufgeschoben wurde und Charlotte mit ihrem Fahrrad herauskam. Sie schwang sich in den Sattel und trat kräftig in die Pedale. Wenige Sekunden später war Simon mit seinem BMW zur Stelle und fuhr ihr langsam hinterher.
    Tessy zögerte nur einen kurzen Moment. Dann folgte sie Simon, der Charlotte folgte. Fehlt eigentlich nur noch der junge Typ auf dem Roller, dachte Tessy – dann könnten wir eine Fahrgemeinschaft aufmachen.
     
    Am Savignyplatz legte Charlotte eine Pause ein und setzte sich in ein Café. Tessy ergatterte einen Parkplatz auf der anderen Seite, während Philipps Mitarbeiter in einer Seitenstraße hielt. Zehn Minuten später verlor er das Interesse und brauste davon. Tessy überlegte gerade, sich ebenfalls einen Kaffee zu gönnen und einen Versuch zu starten, mit Charlotte ins Gespräch zu kommen, als die junge Frau mit dem aparten Gesicht und den dunklen Haaren das Café wieder verließ. Sie sah sich einige Male unauffällig um und radelte dann weiter.
    Vielleicht hat sie tatsächlich noch einen anderen Lover … oder eine Lady, die sie verwöhnt. Das konnte man ihr nur wünschen. Tessy lächelte und grübelte einen Moment darüber nach, ob es sinnvoll oder auch nur vertretbar war, Philipps Freundin zu verfolgen – das war schließlich nicht ihr Auftrag. Andererseits musste man manchmal Umwege in Kauf nehmen, um ans Ziel zu kommen.
    Sie gab sich einen Ruck und fuhr dann langsam hinter Charlotte her, die in flottem Tempo über die Bundesallee in Richtung Schöneberg radelte. Tessy pfiff leise vor sich hin, als ihr klar wurde, dass sie auf dem Weg zu Christoph Pohlmanns Lokal war. Dort angelangt, stieg Charlotte vom Rad und schloss es an. Tessy beobachtete im Vorbeifahren, dass sie die Kneipe aber nicht betrat, sondern um das Gebäude herumging. Als Tessy endlich einen Parkplatz gefunden hatte und eilig zurückgelaufen war, stand Charlotte unschlüssig in einer schmalen Toreinfahrt, die zum Hinterhof führte.
    Tessy blieb in sicherer Entfernung stehen und beobachtete, wie Charlotte schließlich langsam weiterging. Dann verschwand sie im Hof, und Tessy rückte auf leisen Sohlen nach. Am Ende der Einfahrt blieb sie stehen und schob ihren Kopf vorsichtig um die Ecke.
    Der Hof war zugestellt mit

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