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Testobjekt Roter Adler

Testobjekt Roter Adler

Titel: Testobjekt Roter Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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auf­ge­fal­len. Sie wä­ren auch reif ge­we­sen, wenn wir Bul­mers un­ter­see­i­schen At­lan­tis-Stütz­punkt nicht aus­ge­ho­ben hät­ten.«
    »Stimmt«, be­stä­tig­te Han­ni­bal knapp.
    »Es freut mich, Klei­ner, daß du mei­ne Auf­fas­sung teilst. In mei­nem prä­pa­rier­ten Ge­hirn läuft ein be­stimm­tes Plän­chen an. Dies­mal wer­de ich nicht war­ten, bis die Ex­per­ten der GWA auf die glei­che Idee kom­men. Ich wer­de sie vor­schla­gen und not­falls so­gar for­dern. In spä­tes­tens zwei Stun­den tref­fen die sie­ben Auf­ge­stock­ten ein. Sie sind ges­tern be­reits aus den To­des­zel­len ge­holt wor­den. Wenn nur ei­ner von die­sen Bur­schen an­nä­hernd mei­ne Fi­gur be­sitzt …«
    »Oder mei­ne«, un­ter­brach der Klei­ne.
    Ich sah den Zwerg mit­lei­dig an.
    »Sei nicht grö­ßen­wahn­sin­nig!«
    »Was?« reg­te sich der Gnom auf. Sei­ne rie­si­gen Oh­ren ge­rie­ten in Be­we­gung. »Wie­so soll kei­ner mei­ne Fi­gur ha­ben, eh?«
    »Weil nur we­ni­ge aus ei­nem Frosch­teich sprin­gen und in die Ge­gend brül­len, sie woll­ten als Mensch an­ge­se­hen wer­den – des­halb.«
    Han­ni­bal hol­te tief Luft, grins­te und ver­schwand in Rich­tung Dusch­raum.
    »Okay«, schrie er mir durch das Rau­schen des Was­sers zu. »Okay, dann su­che dir einen Her­ku­les aus. Und was kommt an­schlie­ßend?«
    »Dann se­hen wir wei­ter. Noch ha­be ich kei­ne nä­he­ren Un­ter­la­gen über die In­haf­tier­ten. Viel­leicht bist du bald fer­tig. Ki­ny kommt.«
     
    Die Te­le­pa­thin hat­te uns wirk­lich nicht mehr be­rich­ten kön­nen als John F. Mou­ser. Er hat­te den Clou be­reits vor­weg­ge­nom­men.
    »Der An­walt Cam­po­nel­li ist als Schlüs­sel­fi­gur be­dingt ge­eig­net«, er­klär­te das schma­le, dun­kel­haa­ri­ge Mäd­chen mü­de. »Wenn Sie ein­si­ckern wol­len, kann es ei­gent­lich nur über ihn ge­sche­hen. Er kennt einen Ver­bin­dungs­mann sei­nes so­ge­nann­ten Kli­en­ten; aber nach dem, was ich aus Cam­po­nel­lis Be­wußt­seins­in­halt her­aus­las, hat er sich vor die­sem Mann ge­fürch­tet.«
    »Wie­so?« er­kun­dig­te ich mich fas­zi­niert. »Ein ge­ris­se­ner Ha­lun­ke wie Cam­po­nel­li fürch­tet sich doch nicht.«
    »In be­stimm­ten Fäl­len doch«, be­lehr­te sie mich. »Er muß von dem Un­be­kann­ten stark be­ein­druckt ge­we­sen sein. Ich neh­me an, daß Ihr ach­ter Mann einen mensch­li­chen Ro­bo­ter zu Cam­po­nel­li schick­te, al­so einen hyp­no­sug­ge­s­tiv Be­ein­fluß­ten. Selbst wenn wir den er­wi­schen, hät­ten wir kei­ne Chan­ce. Ich wet­te, daß er auf Selbst­mord pro­gram­miert ist.«
    Ich ging ner­vös in dem großen Wohn­raum auf und ab. Ki­ny fie­len fast die Au­gen zu. Ich ach­te­te kaum dar­auf.
    »Es steht je­den­falls fest, Sir, daß der ach­te Mann we­sent­lich vor­sich­ti­ger war als die an­de­ren Auf­ge­stock­ten. Er muß von Na­tur aus hoch­in­tel­li­gent sein. Er hat sich als ein­zi­ger Bul­mers-Schü­ler vor­stel­len kön­nen, daß re­vo­lu­tio­näre Neu­ent­wick­lun­gen wie ei­ne Bom­be ein­schla­gen und un­er­wünsch­te Auf­merk­sam­keit er­re­gen wür­den. Un­ter Um­stän­den hat er auch als ein­zi­ger da­mit ge­rech­net, daß Bul­mers At­lan­tis-Zen­tra­le ei­nes Ta­ges auf­fliegt. Das hät­te sei­ne so­for­ti­ge Er­ken­nung und Ver­haf­tung be­deu­tet, was die sie­ben an­de­ren Fäl­le be­wei­sen.«
    »Al­so hielt er sich von vorn­her­ein im Hin­ter­grund«, über­leg­te Han­ni­bal laut. »Ein teuf­lisch ge­schick­ter Bur­sche muß das sein. Er sah al­les vor­aus und rich­te­te sich dar­auf ein. Er trat nicht in Er­schei­nung, son­dern schick­te einen mensch­li­chen Ro­bo­ter zu Cam­po­nel­li. Der An­walt hat in sei­ner chro­ni­schen Geld­gier na­tür­lich so­fort mit­ge­macht. Was kann ihm schon pas­sie­ren?«
    »Gar nichts«, fiel ich schrof­fer als be­ab­sich­tigt ein. »Er ver­tritt einen Kli­en­ten und läßt sich da­für be­zah­len. Das ver­bie­tet kein Ge­setz der Welt. Selbst wenn Cam­po­nel­li sei­nen Auf­trag­ge­ber ken­nen wür­de, könn­te ihn nie­mand zur Preis­ga­be des Na­mens zwin­gen. So sieht es nun ein­mal aus.«
    »Des­halb bin ich ja auf die

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