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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Aktendeckel.
    „Spotten Sie nur, Kommissar! — Aber sagen Sie mir ehrlich, was habe ich getan, daß Sie mir diesen Auftrag gaben?" rang der Wachtmeister verzweifelt nach Luft.
    „War es so arg, C. C.?"
    „Mehr noch! Kommissar, ich hatte bisher noch keine Ahnung, wieviel Kraftfahrzeuge hier in London zugelassen sind. Jetzt weiß ich es. Auf jeden zwanzigsten Bürger unserer Stadt entfällt so ein stinkender Benzinkasten. Da wir in unseren Mauern fast neun Millionen Seelen beherbergen, können Sie sich errechnen, wie dick der Staub in der Zulassungsstelle aufeinandergeschichtet liegt. — Sir, jetzt benötige ich ein Glas Wasser, sonst ersticke ich noch,an all diesem Papierkram."
    Schnaufend hatte sich der Wachtmeister erhoben und füllte sich im Nebenzimmer an dem dort befindlichen Wasserhahn ein Glas voll. Glucksend rann das kühle Naß durch seine trockene Kehle. Als er dann wieder in das Zimmer seines Vorgesetzten trat, hatte er seinen Groll so weit heruntergespült, daß er wieder wie ein normaler Mensch reden konnte.
    „Kommissar, es sind auf den Kopf genau .siebenundachtzig Jaguar älterer Bauart zum Verkehr zugelassen. — Hier die Kennzeichen der Fahrzeuge und deren Halter."
    Aus seiner Rocktasche hatte der Wachtmeister mehrere beschriebene Bogen Schreibmaschinenpapier hervorgeholt und sie auf Kommissar Morrys wuchtigen Schreibtisch gelegt. Sorgfältig studierte der Kommissar die Aufzeichnungen des Yard-man. Mit einem Stift hakte er fast jeden zweiten Namen an. Als er das letzte Kennzeichen und den Wohnort des Halters gelesen hatte, addierte er die Haken oberflächlich zusammen.  
    „C. C." wandte er sich an seinen Wachtmeister. „Es wird eine zeitraubende Arbeit werden, alle diese Fahrzeuge in Augenschein zu nehmen. Sehen Sie sich das an. — Über die Hälfte der Fahrzeugbesitzer wohnen entweder an den Randgebieten unserer Stadt oder in der Hafengegend von Poplar, Blackwell, Limehouse oder Lansbury."
    „Sir", mischte sich Wachtmeister Challingham ein. „Eine bescheidene Frage. — Können wir diese Überprüfung nicht den Uniformierten, den Funkstreifen übertragen? — Viel Zeit könnte damit erspart werden."
    „Das schon, C. C. — Daran habe ich auch schon gedacht. Ich befürchte nur, daß diese Aktion zu auffällig wirkt. Well, wenn es sich nur um einen Verkehrsdelikt handeln würde, wäre es der einfachste und schnellste Weg, um das betreffende1 Fahrzeug zu ermitteln. Wir, C. C., haben es aber mit einem geheimnisvollen Mordfall zu tun und können uns nicht erlauben, die Täter oder die Beteiligten mit einer durchsichtigen Ermittlungsaktion vorzeitig zu warnen."
    „Stimmt, Sir! Wenn die Burschen Lunte gerochen haben, wird es für uns doppelt so schwer sein, ihnen ihre dunklen Machenschaften nachzuweisen. "
    „Sehen Sie, C. C., darum müssen wir schon diese vielleicht unproduktive Arbeit selbst übernehmen. — Aber damit Sie nicht allein durch die Botanik fahren brauchen", fügte Kommissar Morry nach kurzer Unterbrechung hinzu, „werde ich einige Männer der Kriminalwache zu Ihrer Unterstützung anfordern. Teilen Sie einstweilen die von Ihnen festgestellten Fahrzeughalter nach deren Wohnorten in vier Bezirke ein, damit die Boys eine Unterlage haben und sofort abrauschen können."
    Während Kommissar Morry zum Apparat griff und die Verbindung mit dem für die Kriminalwache zuständigen Kommissar vom Dienst herstellte, beeilte sich Wachtmeister Challingham, seine Aufzeichnungen in die Gruppen: Nord, West und Süd einzuteilen, die restlichen Fahrzeughalter, alle die, die im Osten der Stadt, somit also im Hafengebiet ihren Wohnsitz hatten, behielt er für sich vor. Diese Leute gedachte er selbst zu übernehmen. Etwa zehn Minuten hämmerte der Wachtmeister auf einer Schreibmaschine herum. Dann drehte er den letzten Bogen heraus und reichte ihn zusammen mit den anderen Kommissar Morry herüber.
    „So, jetzt können die Boys kommen!" meinte er unternehmungslustig und wollte zum Hut und Mantel greifen.
    „Stop C. C.! Die Jungs kommen erst in fünfzehn Minuten. Machen Sie bis zu ihrem Erscheinen Pause", hielt Morry seinen eifrigen Wachtmeister zurück.
    „In Ordnung, Sir!" war dieser einverstanden und pflanzte sich in einem der Sessel nieder.
    „Hm", meinte er dann, als er die richtige Lage gefunden und seine langen Beine weit von sich gestreckt hatte.
    „Was ich Sie fragen wollte, Kommissar. Wie weit sind Ihre Nachforschungen nach dem Täter gediehen?"
    Kommissar Morry griff zu einem hellen

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