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Teufels Küche

Teufels Küche

Titel: Teufels Küche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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nicht besser werden sollte. Sehr viel besser.«
    Mr. Eckys dachte darüber nach. »Ja«, sagte er schließlich. »Was Sie sagen, ist richtig. Ich werde Ihnen die Liste geben.« Er griff in seine linke Hüfttasche und zog ein gewöhnliches Blatt Schreibmaschinenpapier heraus, das zweimal gefaltet war. »Vielleicht könnten Sie uns in Ihren Propagandaschriften erwähnen.«
    »Das Komitee der Tausend Jahre?«
    »Ja.«
    »Ich werde Sie erwähnen.«
    »Danke.« Mr. Eckys gab Citron das Papier.
    Citron entfaltete das Blatt. Darauf standen zwei Überschriften. Die eine lautete CIA, die andere FBI. Unter der Überschrift CIA waren die Namen von fünf Männern angeführt sowie ihr Alter und ihre Privatadressen. Die meisten von ihnen kamen entweder aus Maryland oder Virginia. Citron fragte sich, ob der kubanische Geheimagent ihre Adressen in den Telefonbüchern nachgeschlagen hatte.
    Die beiden ersten Namen der vier angeblich toten FBI-Agenten fielen Citron in die Augen. Er spürte, wie er unwillkürlich zusammenzuckte. Der erste Name lautete John D. Yarn, der zweite Richard Tighe, keine Mittelinitiale. Die springen einem doch wirklich überall ins Auge, dachte er. Sie springen einem tatsächlich direkt ins Gesicht.
    »Sie lächeln wieder«, sagte Mr. Eckys.
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte, daß Sie wieder gelächelt haben. Das gleiche Lächeln. Ich habe Männer mit großer Erfahrung genauso lächeln sehen. Sie besaßen sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen, vorwiegend schlechte.«
    »Diese Liste«, sagte Citron und schwenkte sie ein wenig.
    »Ja?«
    »Sie wird außerordentlich nützlich sein. Außerordentlich.«
    »Gut. Das hatten wir gehofft.«
    Sie drehten sich um und gingen über die Fahrspur zu Citrons Wagen zurück. Sie gingen schweigend. Als sie den Ford erreichten, sagte Mr. Eckys: »Hier werde ich Sie verlassen.« Er streckte seine linke Hand aus. Citron ergriff sie mit seiner eigenen Linken.
    »Wer weiß«, sagte Mr. Eckys. »Vielleicht kommt etwas Gutes dabei heraus.« Es klang nicht zu hoffnungsvoll.
    Mr. Eckys drehte sich um. Er drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um den Mann, der sich Dr. James G. Blaine genannt hatte, hinter einem dichten Gebüsch hervortreten zu sehen, ein Gebüsch, das Citron nach wie vor für Kaffeesträucher hielt. Dr. Blaine trug einen leichten Anorak, ein blaues Hemd und eine helle Hose. An den Füßen hatte er gestreifte blaue Laufschuhe. In der rechten Hand hielt er einen Smith & Wesson-Revolver Kaliber .38. Er richtete die Waffe auf Mr. Eckys. Er hielt sie gelassen in einer Hand, der rechten, ganz so, als würde er mit dem Finger zeigen, und schoß dreimal, als Mr. Eckys versuchte, seinen eigenen Revolver aus dem Gürtel zu ziehen. Zwei der Kugeln trafen Mr. Eckys in die Brust, die dritte direkt über seiner Gürtelschnalle. Mr. Eckys fiel vornüber. Er versuchte seinen Fall mit seiner einen Hand aufzufangen, aber es gelang ihm nicht, und er landete mit dem Gesicht in dem roten Lehm, von wo er einmal seine Mutter und zweimal Gott anrief, noch einmal zuckte und starb.
    »Nun«, sagte Blaine und drehte sich nach Citron um. »Sie sind Citron, stimmt’s?«
    Citron nickte. Vor lauter Angst war er entweder nicht bereit oder unfähig zu sprechen. Wahrscheinlich beides, dachte er, als er spürte, wie die Angst seine Lunge zusammenpreßte und aus seinen Achselhöhlen zu rinnen begann.
    »Wollte mich nur vergewissern«, sagte Blaine.
    »He, Hallmark!« rief eine Männerstimme.
    Blaine fuhr herum und duckte sich. Er hielt die Waffe jetzt in beiden Händen und suchte nach etwas, auf das er schießen, jemand, den er töten könnte.
    »Hinter dir, du Dummkopf«, rief die Stimme eines anderen Mannes. Blaine wirbelte wieder herum und schoß in das Laub. Hinter Blaine trat John D. Yarn aus einer Gruppe kleinwüchsiger oder verkümmerter Kiefern heraus. Er schoß Blaine viermal in den Rücken, zielte sorgfältig, ließ sich zum Schießen Zeit. Blaine stolperte zwei Schritte vorwärts, drehte sich um in dem Bemühen, hinter sich zu schauen und zu entdecken, wer sein Mörder war. Der letzte Ausdruck, der auf sein Gesicht trat, war eine Art Wiedererkennen. »Ah, leck mich, du Trottel«, sagte er und sackte weniger als einen halben Meter von dem toten Mr. Eckys entfernt auf die rote Erde.
    Auf der anderen Seite des Wegs, gegenüber von Yarn, trat Richard Tighe hinter einigen von Citrons Kaffeesträuchern heraus. Er ging zu Blaine, stieß ihn mit der Fußspitze an, schob einen

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