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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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als er wieder ins Auto stieg, zu Butler, der neben Pete Nield auf dem Beifahrersitz saß.

21
    Mitten in der Nacht fuhren drei Wagen vom Hotel Ritz ab. Im ersten saß Marler am Steuer, Butler auf dem Beifahrersitz. Den nächsten steuerte Nield allein, während im dritten Newman hinter dem Lenkrad und Tweed und Paula auf der Rückbank Platz genommen hatten.
    Der Verkehr war so schwach, dass die Wagen, nachdem sie Paris verlassen hatten, mit größeren Abständen fahren konnten. Allerdings achteten die drei Fahrer darauf, dass sie die Lichter der anderen nicht aus den Augen verloren. Es war ein klare, kalte Nacht mit funkelnden Sternen und einem Mond, der kühlblau die Landschaft beleuchtete.
    »Tut mir Leid, dass wir Sie erst in letzter Minute abgeholt haben, aber wir wollten zunächst die Autos gründlich überprüfen«, sagte Newman im dritten Wagen.
    »Eine ausgezeichnete Vorsichtsmaßnahme«, sagte Tweed.
    »Ich frage mich langsam, ob wir Goslar wohl überhaupt irgendwann einmal finden werden«, sinnierte Paula.
    »Bestimmt«, sagte Tweed. »Er hat schon angefangen, Fehler zu machen.
    Er hat seine Handschrift hinterlassen.«
    »Seine Handschrift?«
    »Ja. Indem er mehrmals das Gleiche getan hat. In Dartmoor hat er das Anwesen Gargoyle Towers für drei Monate angemietet und ist nach zwei, drei Wochen wieder ausgezogen. Dasselbe hat er in La Defense getan. Wir wissen auch, dass er Madame Markovs Zimmer für einen Monat gemietet hat, nur um schon nach vierundzwanzig Stunden wieder von dort zu verschwinden.«
    »Warum hat er eigentlich die arme Madame Markov vom Gelben Mann ermorden lassen?«
    »Weil sie ihn gesehen hat, als er hinauf ins Zimmer gegangen ist. Ich muss schon sagen, er geht kein Risiko ein, unser Dr. Goslar. Lasalle hat mich übrigens angerufen, während Sie noch geschlafen haben. Er hat mir gesagt, dass das gelb-blonde Haar, das Burgoyne auf dem Boden des Zimmers gefunden hat, eindeutig von einer Frau stammt. Das hat sein Labor herausgefunden.«
    »Merkwürdig«, sagte Paula.
    »Ich halte es für eine weitere falsche Spur. So wie die Handschuhe, die Goslar in Gargoyle Towers und La Defense zurückgelassen hat. Das hat er schon damals im Kalten Krieg so gemacht, um uns zu verwirren.«
    »Aber vielleicht war die Gestalt im Umhang, die Madame Markov auf der Treppe gesehen hat, ja wirklich eine Frau.«
    Paula öffnete ihre Schultertasche, die in mehrere Fächer unterteilt war. In einem davon befanden sich einige Handgranaten. Marler war kurz vor der Abfahrt zu ihr ins Zimmer gekommen und hatte die Granaten aus einer großen Leinentasche hervorgeholt.
    »Da, nehmen Sie die. Das sind Brandgranaten.«
    »Aber ich habe doch schon normale Handgranaten und Blendgranaten bekommen«, hatte Paula protestiert.
    »Und jetzt kommen eben noch ein paar Brandgranaten dazu.«
    »Wie wäre es mit einer Maschinenpistole?«, hatte Paula gescherzt.
    »Immerhin muss ich ja Tweed beschützen.«
    »Bedienen Sie sich«, hatte Marler geantwortet und ihr die Leinentasche hingestreckt.
    Darin hatte Paula tatsächlich eine Maschinenpistole gefunden, die jetzt mit mehreren Ersatzmagazinen ihr zu Füßen auf dem Wagenboden lag.
    »Sie erwarten wohl, dass wir in die Großmutter aller Schlachten ziehen«, hatte Paula geflachst, als Marler sich zum Gehen gewendet hatte.
    »So was Ähnliches erwarte ich tatsächlich«, hatte Marler ohne jedes Lächeln geantwortet.
    Jetzt, als die drei Wagen knapp unterhalb der zulässigen Höchstgeschwindigkeit über die nächtliche Autoroute rasten, dachte Paula fieberhaft nach.
    »Serena Cavendish hat sich nicht blicken lassen«, sagte sie und stieß Tweed mit dem Ellenbogen an. »Sie wollte Sie doch besuchen, oder etwa nicht?«
    »Das hat sie auch getan, während Sie geschlafen haben. Sie erzählt, dass sie den Boten gesehen hat, der ihr die zweite Rate ihres Honorars In ihre Wohnung brachte. Erinnern Sie sich noch? Serena hat doch im Auftrag von Goslar zwei Wochen vor der Giftkatastrophe Appledore und die Umgebung fotografiert. Die erste Hälfte ihres Honorars hat sie gleich bekommen, die andere war erst fällig, nachdem sie die Fotos in einer Telefonzelle in der Curzon Street hinterlegt hatte.«
    »Und? Wie sah der Bote aus?«
    »Serena hat ihn nur durch die Gardinen ihres Wohnzimmers gesehen. Es war zwar dunkel, aber als der Mann eine Straßenlaterne passierte, sah sie, dass er sehr groß war und stoppeliges Haar hatte. Sie fliegt heute Nacht übrigens nach Genf, wo sie sich mit uns treffen

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