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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Befehl.« Er schob Burgoyne beiseite und tastete die Oberkante der Tür ab, wo er sofort einen Draht entdeckte, der dieselbe blaue Farbe wie die Fassade des Gebäudes hatte.
    »Den habe ich auch gesehen«, grummelte Burgoyne. »Gott sei Dank kenne ich mich mit Sprengfallen aus.«
    »Moment, das ist eine Arbeit für einen allem«, fauchte Butler. »Wenn wir zu zweit an einem solchen Mechanismus herumfummeln, fliegen wir hundertprozentig in die Luft. Und jetzt lassen Sie mich bitte schön in Ruhe. Ich muss mich konzentrieren.«
    »Von mir aus können Sie die Bombe haben«, sagte Burgoyne mit ruhiger Stimme. »Aber ich bleibe hier und sehe Ihnen zu. Wenn Sie Hilfe brauchen, sagen Sie es.«
    »Das wird nicht nötig sein.«
    Als Paula mit Tweed und Newman wieder am Rand des kleinen Parks angelangt war, hatte sie das Gefühl, alles schon einmal erlebt zu haben.
    Sie dachte daran, wie sie zusammen mit Newman in dessen Wagen vor ihrer Wohnung darauf gewartet hatte, bis Butler die dortige Bombe entschärft hatte. Aber das hier war nicht die Fulham Road, das war ein bedrohlich wirkendes Hochhaus, in dem man sie fast aus einem Fenster im zweiunddreißigsten Stock geworfen hatte.
    »Ich muss auf einem anderen Weg ins Haus kommen«, sagte Butler und ging mit seinen Utensilien zu einem der Fenster im Erdgeschoss. Als er mit einer kleinen Taschenlampe hineinleuchtete, sah er einen langen Flur, der sich in der Dunkelheit verlor. Butler untersuchte das Fenster genau, nahm dann die Taschenlampe zwischen die Zähne und holte einen starken Gummisauger aus seiner Tasche. Nachdem er ihn an der unteren Hälfte der Fensterscheibe befestigt hatte, schnitt er mit einem Glasschneider darum herum ein großes, längliches Loch aus. Mit Hilfe des Saugers entfernte er das herausgeschnittene Stück Glas und legte es vorsichtig auf den Boden, bevor er den Sauger wieder löste.
    »Ich gehe als Erster rein«, zischte Burgoyne.
    »Nein, das werden Sie nicht tun. Bleiben Sie draußen und halten Sie Abstand von der Tür!«
    Butler bückte sich und kroch durch das Loch in der Scheibe ins Innere des Hochhauses. Mit der Walther in der Hand wartete er, am Boden kauernd, bis seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Währenddessen lauschte er angestrengt. In dem Haus war es so still wie in einem Grab. Nicht das geringste Geräusch war zu hören.
    Langsam erhob sich Butler und ging den Gang entlang, bis er in die Eingangshalle kam. Dort fand er hinter der einen Spalt geöffneten Tür genau das, was er erwartet hatte. Es war eine Bombe von derselben Bauart, wie er sie auch in Paulas Londoner Wohnung gefunden hatte. Sie war so angebracht, dass sie bei der kleinsten Berührung der Tür sofort explodiert wäre.
    Die Sprengstoffexperten in Surrey hatten die Bombe aus Paulas Wohnung nicht bloß fotografiert, sondern die Bilder auch eingehend studiert, um hinter das Geheimnis ihres Mechanismus zu kommen. Einer der Spezialisten war daraufhin das Risiko eingegangen und hatte einen Schalter an der Bombe betätigt, der sie auch prompt entschärft hatte. »Es ist der grüne Schalter, nicht der rote, was eigentlich viel logischer wäre«, hatte er Butler am Telefon mitgeteilt.
    »Wissen Sie auch, was Sie da tun?«, fragte eine leise Stimme hinter Butlers Rücken.
    »Sie mussten mir ja unbedingt hinterherschleichen«, zischte Butler Burgoyne zu. »Jetzt können Sie nur hoffen, dass ich weiß, was ich tue.
    Wo sind die anderen?«
    »Weit genug vom Gebäude entfernt. Im Park.«
    »Halten Sie die Luft an, Burgoyne.«
    Butler ging in die Hocke und beleuchtete mit seiner Taschenlampe die Höllenmaschine. Vorsichtig hob er den Deckel an. Dann zuckte er kurz mit den Achseln – und drückte den grünen Schalter. Die kleinen Leuchtdioden im Inneren der Bombe erloschen. Er hatte den richtigen Schalter erwischt.
    Nachdem Butler den Draht durchgeschnitten hatte, der an der Oberseite der Tür entlang ins Innere des Gebäudes führte, schob er die Bombe weit entfernt von der Tür an die Wand. Er wollte nicht, dass Paula sie sah.
    Dann ging er nach draußen und winkte die anderen herbei.
    »Sie haben uns allen das Leben gerettet, Chance«, sagte Paula, als sie das Gebäude betrat. »Vielen Dank.«
    »Harry hat den Draht fast gleichzeitig entdeckt«, sagte Burgoyne, der ebenso leise sprach wie Paula und Butler.
    »Dann danke ich Ihnen beiden.«
    »Ich verstehe nicht, was hier vor sich geht«, flüsterte Burgoyne. »Ich könnte schwören, dass das ganze Gebäude leer ist. Kein

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