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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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nicht gerne.«
    »Und wenn mir etwas passiert, darfst du dann kein Schutzengel mehr sein?«
    »Mit ziemlicher Sicherheit wäre es das dann für mich.«
    »Hast du denn noch nie jemanden … verloren?«
    »Nein.«
    »Ah.« Sie beobachtete ihn, bemerkte, wie er ihrem Blick auszuweichen versuchte, und erst jetzt fiel ihr auf, wie nervös er schon die ganze Zeit war. Die ständig wechselnde Körperhaltung, seine Hände, die er mal in den Hosentaschen und dann wieder in den Jackentaschen verschwinden ließ, seine aufbrausende Art. Er war wirklich nervös, und auf einmal verstand Emily den Grund dafür. Sie konnte nicht anders, als zu lachen. »Oh mein Gott«, brachte sie unter Gekicher hervor. »Ich bin deine Erste!«
    »Was? Nein !« Er stieß sich wieder vom Stamm ab und entfernte sich ein paar Schritte.
    »Aber sicher bin ich das. Du bist noch ein ganz neuer Schutzengel. Deswegen stellst du dich auch so tollpatschig an. Das ist ja total …«
    Schneller, als sie es begreifen konnte, fuhr er herum und stand plötzlich dicht vor ihr. »Tollpatschig?«, knurrte er, was sie wohl erschrecken sollte, aber sie fand es einfach nur niedlich.
    »Du musst dich deswegen doch nicht schämen. Aller Anfang ist schwer.« Sie grinste.
    Er drehte sich um, fuhr sich mit den Händen durchs Haar und blieb mit dem Rücken zu ihr stehen. »Ich glaub das einfach nicht«, murmelte er. »Das ist ein Witz. Das haben sie mit Absicht gemacht. Sie wollen mich vergraulen.«
    »Ich werde auf mich aufpassen«, versprach sie, was er nur mit einem wütenden Blick über die Schulter beantwortete, aber sie ließ sich nicht so leicht abwürgen. »Ich werde dir helfen. Du machst es ja schon ganz gut, mir ist schließlich nichts passiert.«
    »Das zahl ich ihnen heim. Dieser blonde Riese mit seinen Weisheiten. Er hat gewusst, was er mir da aufhalst. Er will mich loswerden.«
    »Das muss echt schwer sein. Kein Wunder, dass du so nervös bist.«
    Das Gemurmel verstummte. Langsam drehte er sich wieder zu ihr um und sah sie mit angespannter Miene an. »Ich bin dein Schutzengel«, presste er zwischen den Zähnen hervor, »und das heißt, dass du von jetzt an erst nach rechts und links schauen wirst, bevor du eine Straße überquerst, nicht mehr an einem Pool entlangbalancierst oder sonst irgendetwas Törichtes machst. Du hörst nur noch Musik, wenn du allein in deinem Zimmer bist, und auch dann nur in einer Lautstärke, in der du mitbekommst, falls das Haus abfackelt oder Einbrecher eine Scheibe einschlagen. Haben wir uns verstanden?«
    Emily hob abrupt den Kopf. Irgendwann war auch ihre Gutmütigkeit am Ende. Sie würde sich garantiert nichts befehlen lassen, ob von einem Produkt ihres Unterbewusstseins oder einem Engel – auch wenn er noch so unerfahren war. »Ich glaube, ich werde mich morgen früh, wenn dieser Irrsinn hier vorüber ist, vor mein Bett knien, meine Hände vor der Brust falten und ein Gespräch mit Gott führen. Ich will wissen, wieso er mir so einen Dilettanten als Schutzengel gibt.«
    Der Fremde blinzelte, und einen Moment lang sah es aus, als hätte jemand hinter seinen Augen eine Lampe angezündet und das Grün zum Leuchten gebracht. Doch ehe sie sicher sein konnte, sah er wieder normal aus. »Du wirst mir nicht in die Quere kommen«, sagte er ruhig. »Du tust, was ich sage.«
    »Das werden wir ja …« Sie erstarrte, drehte sich im Kreis und suchte die Wiese ab. »Hallo?«
    Er war weg.
    »Hallo?« Er hatte sich einfach in Luft aufgelöst. War das denn zu fassen? Er ließ sie einfach stehen. Und das wollte ein Engel sein? Das konnte er jemand anderem erzählen. Und wieso sah sie plötzlich nur noch verschwommen? Der Apfelbaum verblasste vor ihren Augen, schwankte hin und her, als betrachtete sie seine Spieglung auf einer Wasseroberfläche, und im nächsten Moment war sie auch schon weg.
    Versunken in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
    ***
    Es war der Wecker, der sie in die Wirklichkeit zurückholte. Zuerst war sie zu verwirrt, um zu begreifen, wieso es wie irre in ihrem Kopf klingelte, doch als sie sich träge herumwarf und das grinsende Gesicht auf dem Ziffernblatt erblickte, durchfuhr es sie wie ein Blitz.
    Eine Sekunde später saß sie aufrecht im Bett, brachte den Alarm zum Verstummen und sah sich in ihrem Zimmer um, das von den morgendlichen Sonnenstrahlen in ein angenehm goldenes Licht gehüllt wurde. Sie hatte tatsächlich so lange geschlafen. Bis zum Läuten des Weckers! Sie musste erschöpfter gewesen sein, als sie gedacht

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