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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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leise. Meine Gedanken bewegten sich im Kreis. Wieso tauchte hier plötzlich die Polizei auf, und wieso sorgte man sich um den Inspektor? Das ergab doch keinen Sinn. Oder etwa doch? Ich enthielt mich vorläufig einer Antwort. „Verdammt!“ knurrte Furlong. Er wandte sich wieder der Tür zu und holte tief Luft. „Sie haben noch immer meine Fragen nicht beantwortet!“ erinnerte er.
    „Sir, bitte machen Sie auf!“ beharrte der Sergeant.
    „Das ist doch albern!“ rief Tab Furlong. „Ziehen Sie sich zurück, Sergeant! Mark Tate ist mein Freund. Sie haben sich mit mir jetzt unterhalten können und hoffentlich bemerkt, daß hier alles in bester Butter ist. Ich weiß nicht, wer Ihnen einen Floh ins Ohr gesetzt hat. Mir jedenfalls geht es bestens.“
    „Also gut. Wir werden jetzt die Tür - aufbrechen!“ Die Arbeit wurde tatsächlich fortgesetzt. Das Türblatt war massiv, würde jedoch nicht mehr lange den gezielten Angriffen standhalten können.
    May Harris hatte sich bis zu dieser Sekunde zurückgehalten. Wir hatten sie fast vergessen. Sie änderte ihr Verhalten. Sie stand auf und kam herüber. „Warum machen Sie denn nicht auf? fragte sie mich irritiert.
    Mir platzte der Kragen. „Jetzt reicht es mir allmählich!“ rief ich aus. Auch meine Nerven waren nicht unzerreißbar. Jemand oder etwas klopfte von außen gegen die Fensterscheibe. Jedenfalls hörte es sich so an. Ich schaute hinüber und gewahrte draußen einen Schatten, ohne diesen näher definieren zu können.
    Der Inspektor schüttelte den Kopf. „Dieser Sergeant wird mir eine Erklärung geben müssen“, maulte er. „Und wehe, die Begründung für dieses alberne Vorgehen ist nicht hieb- und stichfest.“ Er griff nach der Türklinke. Ich zögerte. Dann gab ich ihm den Schlüssel. Er steckte ihn ins Schloß. „Hören Sie auf, Sergeant! Wir sind dabei, aufzuschließen.“ Die Schläge verstummten.
    May Harris stierte auf den Schlüssel. Tab Furlong drehte ihn. „Nein!“ schrie May entsetzt. „Tun Sie es nicht!“ Es war nicht klar ersichtlich, warum sie jetzt plötzlich auch dagegen war. In mir krampfte sich alles zusammen. Es hatte lange gedauert, aber jetzt begriff ich endlich. Doch es war zu spät. Es gab kein Zurück mehr. Das Schloß schnappte. Der Sperriegel befand sich in seiner Ausgangsstellung. Nichts hielt die Männer draußen mehr auf. Die Tür flog auf, krachte gegen die Wand. Inspektor Furlong brachte sich mit einem Satz in Sicherheit. Wie hingezaubert lag die Waffe in seiner Hand.
    Ich stürmte vor. May Harris kreischte auf und wich zurück. Es waren drei Männer. Man konnte ihnen aus zwei Meilen Entfernung ansehen, daß sie nicht gekommen waren, um einen freundschaftlichen Plausch mit uns abzuhalten. Ihre unlautere Absicht wurde noch unterstrichen - durch die großkalibrigen Revolver in ihren Fäusten. Man hätte damit Elefanten jagen können.
    Ich kam nicht weit. Hier waren Profis am Werk. Wir, die wir uns auf die Attacken magischer Kräfte eingerichtet hatten, standen hier waschechten Ganoven gegenüber. Das Ganze war zu ungewöhnlich, als daß wir in der Lage gewesen wären, schnell genug und richtig zu reagieren. Außerdem gab es nur eine einzige Waffe in unserem Besitz. Tab Furlong hatte sie, und er mußte angesichts dieser Übermacht einsehen, daß jeder Schuß einem Selbstmordversuch gleichkommen würde.
    Die drei waren sofort auseinandergesprungen. Jeder nahm einen von uns aufs Korn. Derjenige, der für mich bestimmt war, hielt mir grinsend seine Zimmerflak unter die Nase, und ich hatte plötzlich keine Lust mehr, einen Angriff auf ihn zu starten und ließ meine Fäuste sinken. Flüchtig registrierte ich, daß mein Schavall noch immer keine Reaktionen zeigte. Inzwischen hatte ich mich gewissermaßen daran gewöhnt.
    Die drei Ganoven blickten von einem zum anderen. „Nun, Inspektor“, sagte einer zu Furlong, „kommt Ihnen jetzt Sergeant Evens bekannter vor?“ Tab Furlong knirschte zur Antwort mit den Zähnen. Die Waffe wurde ihm abgenommen und landete in einer Ecke.
    Am liebsten hätte ich es hinausgeschrien, welche Riesenidioten wir waren, daß wir uns von den dreien so ins Bockshorn hatten jagen lassen. Es hätte trotzdem nichts genutzt. Es war ohnedies besser, wenn ich meinem Ärger, auf einen so simplen Trick hereingefallen zu sein, nicht Luft machte. Es hätte die drei nur unnötig schadenfroh gemacht. „Unser Auftraggeber hatte recht“, sagte einer. Sein Grinsen war so ausgeprägt, daß sich Mundwinkel und Ohren

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