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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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Fenster zu erkennen war, es also keine Lichtquelle gab.
    Mit gemischten Gefühlen stieg Kathryn aufwärts. Sie war sicher, daß sie noch niemals in ihrem Leben hier gewesen war. Auch war ihr der Name Jake Devil kein Begriff. Trotzdem hatte sie dem Taxifahrer diese Adresse hier angegeben. Ein unerklärlicher Vorgang, aber jetzt war sie schon einmal da, und jetzt wollte sie mit diesem Devil sprechen. Sie brauchte eine möblierte Wohnung, um hier in London einen neuen Anfang zu finden. Warum sollte sie nicht ausgerechnet den Makler Jake Devil fragen?
    Sie war auf halber Höhe angelangt, als plötzlich das hölzerne Portal ungestüm aufgestoßen wurde. Es öffnete sich zur Treppe hin. Wäre Kathryn noch ein paar Stufen höher gewesen, wäre sie hinuntergestoßen worden. Sie erschrak. Ein Mann stand in der Portalsöffnung. Sein pechschwarzes Haar war glatt zurückgekämmt und glänzte fettig. Der Haaransatz bildete in der Stirn ein spitzes Dreieck. Die Augen des Mannes schienen zu glühen. Sein Gesicht war unnatürlich bleich. Er war ganz in Schwarz gekleidet. Der Blick, den er Kathryn zuwarf, ließ die Frau erschauern. Als er an ihr vorbeirauschte, erkannte sie erstaunt einen kurzen, faltenreich bis in Taillenhöhe herunterfallenden Umhang, der jetzt hinter dem Fremden herflatterte. Der Mann öffnete die Tür. Obwohl hellichter Tag war, trat er in absolute Finsternis hinaus. Die Tür knallte hinter ihm zu.
    Kathryn lauschte unwillkürlich, aber da waren keine Schritte, die sich draußen entfernten. Ihr wurde kalt, obwohl es in dem Treppenhaus sehr warm war. Bebend ging sie weiter, erreichte das Portal und wollte den einen Flügel zu sich heranziehen, doch es ging nicht. War abgeschlossen? Sie rüttelte daran. Der Flügel des Portals wich nach innen zurück.
    Erstaunt betrachtete Kathryn ihn. Deutlich erkannte sie, daß das Portal nur nach innen zu öffnen war. Aber sie hatte doch eben gesehen, daß es sich bei dem Fremden zur Treppe hin geöffnet hatte! Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Litt sie unter Halluzinationen? Wundern täte sie das nicht. Sie mußte unwillkürlich daran denken, wie seltsam ihr alles seit ihrer Ankunft erschien.
    Nein, den Fremden mußte sie sich eingebildet haben. Ein solcher Mensch würde doch auf der Straße sofort auffallen. Er war so eigenartig gekleidet gewesen - fast wie bei einer Aufführung von Goethes Faust. Eine eiserne Klaue schien sich um ihr Herz zu legen, aber sie zwang sich dazu, langsam weiterzugehen.
    Sie stand in einer düsteren Halle, von der mehrere Türen abgingen. Inmitten der Halle war ein Fahrstuhl mit offenem Korb. Er sah altmodisch und wenig vertrauenserweckend aus. Der Schacht aus kunstvoll geschmiedetem Eisen verschwand in einer Öffnung in der Decke. Unschlüssig blickte sich Kathryn um. Sie wußte nicht, wohin sie sich wenden sollte. Auch hier befand sich nirgendwo ein Fenster, und dennoch kam von irgendwoher Licht, das alles gut erkennen ließ. Vergeblich suchte sie nach dem Firmenschild des Immobilienmaklers. Es gab offenbar keines.
    Die Angst in ihrem Innern machte leichtem Ärger Platz. Entschlossen wandte sie sich wieder dem Ausgang zu und öffnete. Sie wollte dem unheimlichen Haus den Rücken kehren.
    Kaum hatte sie geöffnet, gewann sie fast den Eindruck, unter ihr öffne sich - ausgelöst davon - ein Abgrund. Die Steintreppe war spurlos verschwunden! Direkt vor ihr war der Bürgersteig!
    Sie rang röchelnd nach Luft und warf sich herum. Die Halle erschien plötzlich wesentlich kleiner, auch schienen weniger Türen aus ihr zu führen, und gleich links war eine mit dem großen Schild: „Immobilien Jake Devil“.
    Kathryn Warner ging hin und klopfte. Die Tür war schwer und reich mit Schnitzerei verziert. Unwillkürlich betrachtete Kathryn sie, aber sie wurde aus den eigenartigen Dingen, die da abgebildet waren, nicht recht klug. Wenn man sekundenlang daraufsah, verschwammen sie vor den Augen.
    Kathryn zwinkerte nervös und klopfte ein weiteres Mal. Kein Laut drang aus dem Raum, der dahinter lag. Plötzlich öffnete sich die Tür. Kathryn blickte überrascht hinein. Das Licht in dem Büro war quittegelb und kam aus einer nicht erkennbaren Quelle. Die hölzernen Möbel machten einen wurmstichigen Eindruck. Rechts an der Wand erhob sich ein wackeliger Aktenschrank, der geöffnet war. Die Akten darin waren nicht sehr ordentlich untergebracht, und Kathryn glaubte, auf einigen eine dicke Staubschicht zu sehen.
    Auch das Büro hatte keinerlei Fenster. Dominierend in

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