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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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mich herum getarnt als Büsche und die großen als dunkel in den Himmel ragenden Bäume. Sie freuen sich auf mich, auf meinen warmen Leib, um ihm die Wärme zu entreißen, um meine Seele mit sich zu nehmen in das düstere Reich des Jenseitigen, das sie beherrschen.“
    Schlagartig war alles wieder normal. Normal? Der Makler zog die Karteikarte mit dem Foto zurück und steckte sie in den metallenen Kasten. „Ich glaube, es ist doch nicht das Richtige für Sie, Miß Warner. Langweilig, diese Umgebung. Es fehlt das Pulsieren der Millionenstadt, das nicht hautnah genug ist. Es tut mir leid, daß ich Sie so enttäuscht habe, aber eigentlich habe ich nichts anderes. Wenn Sie ablehnen, und dessen bin ich mir gewiß, dann müssen Sie sich wohl oder übel bei einem anderen Makler umsehen.“
    Die Augen waren starr auf Kathryn gerichtet. In ihnen schien kein Leben zu herrschen. Das Gesicht erschien wie eine Maske. Es war gerötet, und es sah fast so aus, als läge darauf der Widerschein flackernden Feuers. Jetzt erkannte Kathryn auch, warum die Frisur in der Stirn dieses spitze Dreieck mit den hoch angesetzten Geheimratsecken bildete. In diesen Ecken sprossen zwei nach hinten gekrümmte Bockshörner. Das schmal zulaufende Kinn wurde von einem Geißbart geziert. Der Mann lächelte, und es war das Lächeln des Leibhaftigen.
    Ein dumpfer Laut entrang sich der Kehle der schönen Frau. Schwindel packten sie und drohten, sie in einen dunklen Abgrund zu werfen. Wie aus dem Jenseits klang plötzlich eine besorgte Stimme: „Miß Warner, was ist mit Ihnen? Wurde Ihnen plötzlich schlecht?“
    Im Hintergrund meckerndes Lachen, das sich scheinbar in weiter Ferne verlor. Eine Hand berührte ihre heiße Stirn. Auch die Hand war glühend heiß, doch saugte sie auf wundersame Weise die überschüssige Wärme aus ihrem Kopf.
    Kathryns Blick wurde wieder klar. Jake Devil stand neben ihr. „Vielleicht sollte ich einen Arzt benachrichtigen?“ Er griff nach dem Hörer des Telefons. Kathryn war hundertprozentig sicher, daß der Apparat zuvor noch nicht da gewesen war.
    „Nein, lassen Sie nur, Mr. Devil“, winkte sie schlaff ab. „Es geht schon wieder.“ Vor ihrem geistigen Auge erschien das herrliche Häuschen, das angeblich nichts anderes als eine Laube war. Sie wußte, daß sie nie mehr irgendwo anders wohnen wollte. „Was - was soll die Miete kosten?“
    „Nicht viel“, war die ausweichende Antwort. „Ich werde dem Besitzer sagen, daß Sie nicht viel Geld haben. Suchen Sie sich erst einmal einen Job. Erst wenn Sie etwas verdient haben, sprechen wir darüber.“
    „Aber, ich bitte Sie. Ich muß doch wissen, was...“
    „Papperlapapp. Das letzte Wort darüber ist gesprochen. Miß Warner, äh, bitte halten Sie mich nicht für indiskret, aber könnten Sie mir sagen, welchen Beruf Sie gelernt haben?“
    „Warum?“ fragte sie erstaunt.
    „Nun, ich...“ Er machte eine ein wenig hilflos erscheinende Geste. „Ich frage Sie, weil ich vielleicht etwas hätte. Ich meine, man kann ja nie wissen.“
    Kathryn Warner erhob sich. Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Das glaube ich kaum, Mr. Devil. Ich bin - war nämlich von Beruf Tänzerin.“
    Seine Augen wurden groß und rund. „Doch nicht etwa Ballett?“
    „Genau dieses.“ Sie warf sich in die Brust. Stolz schwang in ihrer Stimme mit, als sie fortfuhr: „Ich war sogar einmal Primaballerina an der Mailänder Skala und hatte Erfolge in der ganzen Welt.“ Trauer mischte sich in die nächsten Worte: „Leider ist das schon Jahre her. Ich habe wenig Training - eben nur so viel wie genügt, um nicht einzurosten. Meine letzten Auftritte liegen in meiner Erinnerung so weit zurück, daß sie mir fast wie ein Traum vorkommen. Es ist praktisch unmöglich, in diesem Beruf noch einmal unterzukommen. Ich habe den Anschluß verpaßt, und die Zeit ist auch nicht so ganz spurlos an mir vorübergegangen“
    Jake Devil betrachtete die schöne Frau wohlgefällig, und der Anblick konnte das Herz eines Mannes tatsächlich höher schlagen lassen. Kathryn Warner hatte den biegsamen Körper einer schlanken Gazelle. Jede ihrer Bewegungen war geschmeidig und zeugte von verhaltener Kraft und tänzerischem Temperament. Sie war die geborene Ballerina und hatte dennoch ihren geliebten Beruf wegen ihrem Ehemann aufgegeben. Aber daran mochte sie im Moment nicht denken. Leise Hoffnung keimte in ihr auf. Devils Rechte legte sich schwer auf ihre Schulter. „Dieser Zufall ist unglaublich.“
    Seine

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