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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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Luft ging. Einer der Konstabler, die dahinter Schutz gesucht hatten, rannte als brennende Fackel davon. Doug Blondin gab ihm einen Gnadenschuß. In seinen Augen flackerte ein dämonisches Feuer.
    Endlich wurde auch auf ihn geschossen. Blitzschnell zog er sich zurück und kauerte sich unter die Fensterbank. „Ihr verfluchten Schweine“, knurrte er, „mich sollt ihr nicht kriegen. Ich knalle euch alle ab.“ Er hob seine Stimme. „Verschwindet, ihr Mistkerle! Einen Doug Blondin kriegt ihr nicht so leicht. Ich stehe mit den schwarzen Mächten im Bund!“ Schauriges Gelächter, das in der Straßenschlucht widerhallte. „Mit den schwarzen Mächten im Bund!“ wiederholte er kreischend.
    Aus dem Treppenhaus waren eilige Schritte zu hören. Etwas fetzte durch das Fenster und fiel zischend auf den Boden. Neblige Schwaden gingen von dem Ding aus. Es rollte bis zur Wand und blieb dort liegen.
    Blondin schoß gegen die geschlossene Tür. Ein Schmerzensschrei war die Antwort. Er sprang auf und hetzte zu der Tränengasgranate hinüber. Hustend griff er danach. Das Ding war heiß. Blondin verbrannte sich die Finger. Fluchend warf er es aus dem Fenster. Im selben Moment wurde die Tür aufgetreten. Zwei Polizisten in Zivil kamen mit einem Hechtsprung herein. Die Schüsse, die ihnen galten, gingen ins Leere. Dann spuckten ihre eigenen Waffen Tod und Verderben.
    Ein ungläubiger Ausdruck in Doug Blondins Gesicht. Er griff sich an die Brust. Rot quoll es zwischen seinen Fingern hervor. Er ging in die Knie. Der Revolver entglitt seiner Hand. Dann stürzte der Mann mit dem Gesicht zu Boden.
    Die Polizisten standen breitbeinig über ihm. Sie hatten den Gangster zur Strecke gebracht.
    „Gestorben!“ rief der Regieassistent. Der Kameramann gehorchte und schwenkte seine Kamera ab. Der Regieassistent trat ans Fenster und winkte auf die Straße hinunter. Eben löschte man die letzten Flammen an der Spezialkleidung des Stuntman, der den brennenden Polizisten gespielt hatte.
    Der Regisseur, ein langhaariger, bärtiger, etwas zerzaust wirkender junger Mann, riß das Megaphon an den Mund und brüllte: „Gestorben!“ Er und sein Assistent meinten damit nicht etwa den Schauspieler, der Doug Blondin dargestellt hatte, sondern lediglich die Schlußszene des abendfüllenden Spielfilms.
    Emsiges Treiben herrschte auf der Straße. Die falschen Polizisten bei Blondins falscher Leiche steckten ihre Plastikwaffen weg. Der eine setzte eine Zigarette in Brand und knurrte: „Jetzt könnte ich noch eine Dose Bier gebrauchen.“ Beifallheischend blickte er sich um. Der Kameramann verzog nur das Gesicht und fummelte an seiner Kamera herum. Der Regieassistent wischte sich den Schweiß von der Stirn und stieß einen ellenlangen Seufzer aus. „Gott sei Dank, wäre das also auch geschafft.“
    Nur einer kümmerte sich um den Darsteller des Gangsters Doug Blondin, der noch immer regungslos auf dem Gesicht lag, eine rote Blutlache um sich herum: der Statist Johnny Stern. „He, mein Junge, wir sind bereits fertig“, rief der Polizistenmime scherzhaft. „Jetzt wird nicht mehr gepennt, hörst du?“ Er konnte es sich leisten, mit dem bekannten Verbrecherdarsteller so zu reden, denn der Mann war dafür bekannt, daß er in Wirklichkeit das genaue Gegenteil eines Verbrechers war. Blondins Darsteller war eine Seele von einem Mensch. Manchmal war er allerdings etwas kindisch. Vor allem war er sehr abergläubisch, was sich bei dem Film, der nun abgedreht war, als sehr störend erwiesen hatte.
    Der Schauspieler reagierte auf die Worte des Statisten gar nicht. Er blieb regungslos liegen. Johnny Stern rüttelte an seinen Schultern. Plötzlich sprang ihn das nackte Entsetzen an. „Mensch“, murmelte er erschrocken. Ruckartig richtete er sich auf. „Verdammt, der ist wirklich tot!“ brüllte er.
    Die anderen sahen ihn an, wollten lachen, aber das Lachen blieb ihnen im Hals stecken. Sie blickten auf den am Boden liegenden Darsteller. Die Blutlache wurde immer größer, obwohl der Regieassistent genau wußte, daß die kleine Blase mit Ochsenblut unmöglich so viel fassen konnte.
    Johnny Stern, der die unfaßbare Entdeckung gemacht hatte, faßte sich als erster. Mit einem erstickten Laut bückte er sich wieder und drehte den Darsteller Blondins auf den Rücken. Nein, der Mann war noch nicht tot. Ein Röcheln brach über seine Lippen. Die Lider hoben sich mühsam. Der Mund formte fast lautlose Worte. Johnny Stern bückte sich noch tiefer und hielt sein Ohr an den Mund

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