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Teufelsleib

Titel: Teufelsleib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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geplant. Und das hier ist deine Wohnung.
    Mit dem Handy machte Brandt einige Fotos. Er warf einen Blick in die aufgeräumte Designerküche, das Bad und ein weiteres kleines Zimmer, in dem lediglich ein paar Sachen untergestellt waren. Er verließ die Wohnung.
    »Wer hat sie gefunden?«, fragte er den Beamten vor der Tür.
    »Sie«, antwortete er und deutete auf eine etwa dreißigjährige Frau, die zitternd auf der Treppe saß. Das Gesicht war verheult, sie stand sichtlich unter Schock. Sie konnte nicht begreifen, was sie eben gesehen hatte, und würde diesen Anblick niemals vergessen. Brandt trat zu ihr, beugte sich zu ihr und sagte leise und behutsam: »Sie haben sie gefunden?«
    Sie sah Brandt mit geröteten Augen an. »Ja, leider.«
    »Ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen. Sind Sie dazu in der Lage?«
    »Ich denke schon.«
    »Sie wohnen hier?«
    »Jjjjaaa«, kam es zögernd über ihre Lippen, wobei sie es vermied, Brandt anzusehen.
    »Okay«, sagte er laut und bestimmt zu den Gaffern auf der Treppe, »Sie alle verschwinden jetzt in Ihre Wohnungen oder nach draußen, hier gibt’s nichts zu glotzen. Außerdem behindern Sie unsere Arbeit. Wenn Sie nicht umgehend verschwinden, lasse ich das Haus räumen.« Er wandte sich an den uniformierten Beamten: »Stellen Sie sich bitte nach oben zwischen Erdgeschoss und erstem Stock und passen Sie auf, dass uns keiner stört.«
    Brandt suchte wieder den Blick der jungen Frau. »Wie haben Sie Frau Maurer gefunden?«
    »Bitte? Wieso Frau Maurer? Das ist Yvonne. Yvonne Neuhaus. Steht doch auch an der Tür und am Briefkasten.«
    »Oh, dann ist das also gar nicht Frau Maurer«, konstatierte Brandt, der sich in seinen Vermutungen bestätigt fühlte, dass Linda Maurer sich eine zweite Identität zugelegt hatte. »Aber noch mal meine Frage: Wie haben Sie sie gefunden?«
    »Als ich vorhin in meine Wohnung wollte, habe ich gesehen, dass ihre Tür nur angelehnt war, was auf den ersten Blick nicht auffällt. Schauen Sie selbst, wie es aussieht, wenn die Tür angelehnt ist. Ich hab geklopft, und als ich keine Antwort bekam, bin ich reingegangen. Mir ist sofort dieser seltsame Geruch aufgefallen … Und dann habe ich Yvonne auf dem Bett liegen sehen«, sagte sie, Tränen strömten ihr über die Wangen. Sie vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte.
    Brandt wartete, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte, und zog seinen Notizblock aus der Jackentasche. »Wie ist Ihr Name?«
    »Nathalie Groß.«
    »Ist das Ihr richtiger Name? Sie wissen, wir finden das schnell raus …«
    »Wieso sollte das nicht mein richtiger Name sein?«, fragte sie entrüstet. »Ich kann Ihnen gerne meinen Ausweis zeigen.«
    »Wie alt sind Sie?«
    »Neunundzwanzig, geboren am 8.8.80.«
    »Als ich Sie vorhin fragte, ob Sie hier wohnen, haben Sie sehr zögerlich geantwortet. Deshalb noch mal: Wohnen Sie hier, oder arbeiten Sie hier nur?«
    Nathalie Groß richtete den Blick zu Boden und antwortete: »Das ist nur mein Arbeitsplatz. Aber auch nur hin und wieder. Ich bin vielleicht dreimal in der Woche hier.«
    »Das heißt, Sie empfangen Männer, genau wie Yvonne?«, stellte Brandt trocken fest.
    Nicken.
    Brandt wollte noch etwas fragen, als die Spurensicherung eintraf.
    »Einen Moment, bitte«, sagte er zu Nathalie Groß und wandte sich Gerd Fröhlich, dem Leiter der Truppe, zu.
    »Schießt die Fotos und wartet auf Andrea. Ich gehe mit der jungen Dame in ihre Wohnung. Sobald Andrea da ist, gebt mir bitte Bescheid.«
    »Aber sicher doch«, meinte Fröhlich mit einem Augenzwinkern.
    Brandt wandte sich wieder an die junge Frau: »Gehen wir zu Ihnen, dort sind wir ungestört.«
    »Ist gleich hier«, sagte sie und deutete auf die Tür gegenüber von Linda Maurers Apartment.
    Sie gingen hinein und machten die Tür zu. Die Wohnung sah fast bis ins Detail wie die von Linda Maurer aus. Auch hier ein überdimensionales Bett, ein Spiegel an der Decke, erlesene Gardinen, doch im Gegensatz zu dem gegenüberliegenden Apartment lag ein wohltuender Parfumduft in der Luft. Als Brandt Nathalie Groß etwas genauer ansah, stellte er fest, dass auch sie eine ausgesprochen schöne und attraktive Frau war. Lange, dunkelbraune Haare, grüne Augen, ein natürlicher südländischer Teint, markante Wangenknochen. Etwa eins fünfundsechzig groß, schlank, doch wohlproportioniert, soweit er dies unter dem weit geschnittenen Sweatshirt erkennen konnte. Und er mochte sich gar nicht vorstellen, wie sie aussah, wenn sie sich für ihre Kunden

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