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Teufelsstern

Teufelsstern

Titel: Teufelsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Mädchen in einem Fleecepulli und ließ sich fotografieren. Atoc runzelte angewidert die Stirn. »Wir müssen gehen«, sagte er.
    Auf dem Parkplatz an den Ruinen standen einige Taxis und ein einzelner Bus. Matt sah eine Straße, die bergab nach Cuzco führte. Aber das war nicht ihre Richtung. Zum wiederholten Mal in dieser Nacht blieb Matt verblüfft stehen. Direkt vor ihm, durch den Inka-Thron vor neugierigen Blicken geschützt, stand ein Hubschrauber. Er wurde von zwei weiteren Indios bewacht, die besorgt nach der Polizei Ausschau hielten. Matt erkannte, wie perfekt die Suche nach ihm und Pedro organisiert worden war. Von dem Moment an, als sie vom Marktplatz weggerannt waren, hatte sich ein unsichtbares Netz um ihn gelegt, und er war eingeholt worden wie ein Fisch.
    »Soll das ein Witz sein?«, murmelte Matt.
    »Wir haben einen weiten Weg vor uns«, sagte Atoc.
    »Wo ist der Pilot?«
    »Ich bin der Pilot. Ich fliege euch.«
    Es gab nur vier Sitzplätze in dem Hubschrauber, zwei vorn und zwei hinten. Die Kabine war kaum mehr als eine Glaskugel in einem Metallrahmen, über der die Rotorblätter angebracht waren. Einer der Indios öffnete die Tür. Matt zögerte. Aber wohin sie auch gingen, jeder Ort schien sicherer als Cuzco zu sein, denn da war Captain Rodriguez und suchte nach ihnen. Der Hubschrauber würde die Jungen aus der Stadt bringen. Vielleicht flog er sie sogar aus Peru heraus.
    Plötzlich hörte er das Geräusch, das er am meisten fürchtete: Sirenen. Die Polizei war unterwegs, um Nachforschungen anzustellen. Wahrscheinlich hatte jemand den Hubschrauber landen sehen. Und plötzlich kamen sie angerast, zwei Polizeiwagen, vom Berg aus betrachtet so klein wie Spielzeugautos. Noch waren sie weit weg, aber sie kamen näher. Atoc schob Matt vorwärts. Es wurde höchste Zeit.
    Doch Pedro rührte sich nicht. Matt konnte sehen, wie angespannt er war. Er hatte die Fäuste geballt und bewegte sich nicht vom Fleck. Ängstlich schaute er Atoc an und ließ einen Schwall spanischer Worte los. Atoc versuchte, ihn zur Vernunft zu bringen. Matt konnte sich noch gut daran erinnern, wie er sich beim Abflug in London-Heathrow gefühlt hatte. Er hatte die ganze Zeit geschwitzt. Pedro war sicher noch nie geflogen, und für ihn musste der Hubschrauber aussehen wie ein übergroßes Insekt, das direkt aus einem Albtraum stammte.
    Die Polizeiwagen waren nicht mehr weit weg. Die Lichtkegel ihrer Scheinwerfer schienen ihnen vorauszueilen, als wollten sie unbedingt als Erste ankommen. Pedro stand immer noch wie angewurzelt da. Er zeigte auf den Hubschrauber und schimpfte. Atoc hob die Hände, als wollte er aufgeben, doch gleichzeitig sprach er weiter auf Pedro ein. Trotz der Eile klangen seine Worte sehr sanft. Das erste Polizeiauto war nur noch rund fünfhundert Meter entfernt.
    Schließlich sah Pedro Matt an. » Tú qué piensas? « , fragte er.
    Matt hoffte, dass er ihn richtig verstanden hatte. »Das geht in Ordnung«, sagte er. »Lass uns einsteigen.«
    Pedro atmete hörbar aus. Seine Fäuste lockerten sich, er rannte zum Hubschrauber und stieg ein. Matt konnte sehen, welche Überwindung ihn das kostete. Er folgte ihm. Atoc setzte sich auf den Vordersitz und begann, irgendwelche Knöpfe zu drücken. Die Rotoren fingen an, sich zu drehen.
    Matt fürchtete bereits, dass sie zu lange gezögert hatten. Es würde noch etwas dauern, bis der Hubschrauber startbereit war. Im Moment drehten sich die Rotoren so langsam, dass er ihnen mit den Augen folgen konnte. Die Polizeiwagen waren jetzt erschreckend nahe herangekommen, Matt konnte sogar die Männer darin sehen. Pedro schaute nicht einmal hin. Als der Motor aufheulte, wurde er leichenblass, saß da wie eingefroren und starrte in den Himmel. Der erste Polizeiwagen erreichte den Parkplatz und raste über den Kies auf sie zu. Doch plötzlich zerplatzte seine Windschutzscheibe, und Matt sah, dass der Indio, der ihnen die Tür geöffnet hatte, eine Steinschleuder in der Hand hielt, die gleiche Art von Waffe, die auch Pedro benutzt hatte. Er hatte einen Stein auf das Auto geschleudert und einen Volltreffer gelandet. Der Fahrer trat erschrocken auf die Bremse. Damit hatte der Fahrer des Wagens hinter ihm nicht gerechnet, er rammte das andere Polizeiauto und wirbelte es herum. Beide Wagen kamen so zum Stillstand.
    Dann wurden die Türen geöffnet, Uniformierte sprangen heraus und zogen ihre Waffen. Die beiden Indios neben dem Hubschrauber machten kehrt und rannten davon.
    Matt fragte sich, was

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