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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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Kreuz suchen. Vielleicht reichte die ja als Schutz aus. Und danach würde sie ihre Mutter weiterbearbeiten müssen.

Heimsuchungen
    M it Sack und Pack trat Emily in die Pedale. Es war nicht so einfach, durch den Schneematsch zu radeln, doch da sie kein anderes Fortbewegungsmittel hatte, benutzte sie ihr Fahrrad das ganze Jahr über. Auf den Wegen und Straßen war der Schnee ohnehin bereits verschwunden, da mehrere Tage nichts mehr nachgekommen war, und nur auf den verschlungenen Pfaden im Wald musste sie sich ordentlich ins Zeug legen, damit die Räder durch den widerspenstigeren Rest hindurchpflügten.
    Will hätte sie natürlich abgeholt, doch Emily wollte sich nicht ständig herumkutschieren lassen und genoss die frische Luft und das Schmerzen ihrer Muskeln. Es half ihr, sich zu entspannen und über die kommende Nacht nachzudenken. Natürlich gab es keinen Grund nervös zu sein, schließlich stand das Gästezimmer für sie bereit, während Will im oberen Stock in seinem Zimmer und Damian im Wohnzimmer auf der Couch schlief. Nein, es gab überhaupt keinen Grund, und trotzdem war sie ein nervliches Wrack. Zumindest in dieser Hinsicht hatte sie ihrer Mutter nichts vorspielen müssen, als sie sich vorhin von ihr verabschiedet hatte, um die Nacht bei ihrem Freund zu verbringen.
    Die Woche war ziemlich friedlich verlaufen – abgesehen von den ständigen Diskussionen mit ihrer Mutter und dann auch noch mit ihrem Vater. Der war inzwischen jedoch wieder mit seinem Lkw unterwegs, und ihre Mutter hatte ihr nach unendlichem Betteln erlaubt, an diesem Freitag bei Damian zu übernachten. Die Nächte zuvor hatte der Ex-Erzengel Jophiel vor ihrem Haus Wache gestanden, auch wenn sie nicht wusste, wie er das anstellte, ohne zu erfrieren, einzuschlafen oder sich zu Tode zu langweilen. Emily trug außerdem die Kreuzkette, und bis auf einen schaurigen Moment vor zwei Tagen, bei dem sie auf dem Nachhauseweg von der Schule gemeint hatte, verfolgt zu werden und ein Knurren zu hören, hatte es keine bösen Zwischenfälle mit irgendwelchen Höllentieren gegeben. Sie war gelaufen wie eine Irre und hatte sich dann im Haus verschanzt, das Kreuz fest umklammernd, doch vermutlich war es ohnehin nur Einbildung gewesen. Inwieweit die Kreuzkette die Tiere ferngehalten hatte, wusste keiner von ihnen, aber es war immerhin besser als nichts.
    Ansonsten war die Woche jedoch ziemlich harmlos verlaufen. Damian war seiner neuen Arbeit nachgegangen, während Will, Emily und Annie die Schulbank gedrückt hatten. An den Nachmittagen hatten sie dann irgendwo mit Jophiel zusammengesessen und einen Schlachtplan entworfen oder über ihre Beobachtungen gesprochen. Besonders Marita war öfter Thema. Die Schulprinzessin benahm sich immer noch sonderbar und wurde mehr und mehr zur Einzelgängerin. Einmal hatte Jophiel Emily von der Schule abgeholt, weil Will noch zum Basketballtraining gegangen war, und da hatte Marita den beiden einen sehr merkwürdigen Blick zugeworfen. Beinahe schon bösartig. Natürlich musste ihr Verhalten nichts zu bedeuten haben, schließlich war sie von einem Monster der Hölle angegriffen worden, doch Emily wurde das Gefühl nicht los, dass da mehr dahintersteckte.
    Seltsam war allerdings, dass ihr die bevorstehende Nacht bei Will schlimmere Bauchschmerzen bereitete, als hier den Lockvogel zu spielen. Vielleicht war sie, was Höllendinge anging, auch schon zu abgebrüht. Was Mädchendinge anging, war sie jedoch ein absoluter Neuling. Sie war nie eines dieser ständig verliebten Püppchen gewesen, das jedes Jahr mit einem anderen ging und den Freund dann unter den Freundinnen austauschte. Na ja, dazu musste man wohl Freundinnen haben. Nach Mandys Tod war da immer nur Will gewesen, und Annie konnte ihren Platz nicht einnehmen. Noch dazu, wo Emily sich immer noch schuldig fühlte, weil sie Will geküsst hatte. Sie versuchte sich einzureden, dass es nur eine Art Experiment gewesen war, ohne jede Bedeutung, aber Verrat blieb Verrat. Daran wollte Emily im Moment aber gar nicht denken, denn die Sonne verschwand bereits, und die Schatten des Waldes hüllten sie wie ein Schleier des Todes ein. Sofort spürte sie die Bedrohung, dieses abrupte Kälterwerden der Winterluft, wenn die Sonne keine Kraft mehr hatte. War da nicht ein Scharren im Schnee gewesen? Ein Knurren hinter ihr? Dort drüben im Wald ein kurzes Aufblitzen von goldenen Augen? Oder war es doch nur ein Sonnenstrahl, der sich zwischen den dichten Nadelbäumen hatte hindurchkämpfen

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