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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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…«
    »Sie werden von gewissen … Gefühlen angezogen.«
    Diesmal schaltete sich auch Will ein. »Das hast du uns bisher nicht erzählt«, sagte er mit einem kleinen Vorwurf in der Stimme. »Was für Gefühle meinst du?«
    »Na ja, die niederträchtigen eben. Zorn, Neid, Eifersucht.« Er sah Emily an. »Und andere.«
    Emily spürte, wie ihr die Röte in die Wangen schoss. Schnell wandte sie sich ab, um auch in der Küche das Licht einzuschalten.
    »Und was hat sie dann angelockt?«, hörte sie Will fragen, und bevor Damian antworten und Will von dem Kuss erzählen konnte, kam Emily schnell wieder zurück.
    »Wir haben uns gestritten«, erklärte sie und bemühte sich zerknirscht auszusehen. »Damian hatte … einen Albtraum, und ich war … wütend, weil … ihr beide mich belogen habt.« Das war die perfekte Ablenkung vom wahren Geschehen. »Auch du hast mich angelogen, Will, und mir nichts von Damians Problem erzählt.«
    »Auf Damians Bitte hin.«
    »Trotzdem.«
    »Ist jetzt doch egal«, mischte Damian sich ein. »Jetzt weiß sie eben Bescheid. Wir haben im Moment echt andere Sorgen.« Er warf einen wachsamen Blick hinaus in die Dunkelheit.
    »Also werden sie von Streit angezogen«, murmelte Will und ließ sich auf die Couchlehne sinken. »Deswegen war wohl in letzter Zeit Ruhe.«
    »Ich denke auch, die Kreuze dürften tatsächlich eine gewisse Wirkung haben«, meinte Damian und nahm den Anhänger in die Hand, den er um den Hals trug. »Sonst würden wir wohl nicht mehr hier stehen und uns in Ruhe unterhalten.« Auch er ließ sich wieder auf die Couch fallen und legte die Beine auf den kleinen Beistelltisch. »Bisher wurden sie wohl von Jophiels Amulett und den Kreuzen ferngehalten, doch … der Streit hat sie ihre Vorsicht überwinden lassen, hat sie angezogen wie das Blut einen Hai. Vielleicht wird auch mein Vater langsam ungeduldig.«
    »Das klingt nicht gut.« Emily ging mit wild klopfendem Herzen näher an die Scheibe und versuchte wenigstens irgendetwas draußen zu erkennen. »Er wird Möglichkeiten finden.«
    Damian nickte. »Wir sollten Jophiel anrufen.«
    »Weißt du, wo er heute Nacht ist?«
    »Nein, aber was auch immer er macht, das hier ist wichtiger.«
    Will sah an sich herunter. Er trug genauso wie Damian vorhin lediglich Boxershorts und hatte natürlich kein Handy bei sich. Schnell lief er hoch, um es zu holen.
    »Es war der Kuss, nicht wahr?«, fragte Emily leise. »Er hat sie hierhergeführt.«
    Damian sah zu ihr hoch und presste seine Lippen aufeinander, dann zuckte er nur mit den Schultern. Emily wollte noch etwas sagen, da hörte sie Will bereits wieder zurückkommen.
    »Also gut«, sagte er, als er Damian das Handy reichte. »Dann ruf deinen Engelfreund mal an, und erzähl ihm, dass wir Besuch haben.«
    »Er wird sicher auch erfahren wollen, dass die Kreuze funktionieren«, fügte Emily mit einem dankbaren Blick nach oben – Richtung Himmel – hinzu. »Trotzdem fühle ich mich in seiner Gegenwart sicherer – irgendwie Gott näher.« Sie schüttelte den Kopf, aber Damian nickte beipflichtend.
    »Nicht nur du«, seufzte er und nahm das Handy entgegen.
    Doch Jophiel nahm nicht ab, und Damian konnte ihm lediglich eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen. »Sieht aus, als wären wir allein«, stellte er fest. Kaum hatte er das ausgesprochen, meinte Emily eine Bewegung im Schatten unter der Treppe zu erkennen. Sofort rückte sie näher an Will und Damian heran und starrte auf den vermeintlichen Schemen. War da ein blasses Licht? Augen?
    Warme Luft blies ihr ins Gesicht, und Emily schrie auf.
    ***
    Jophiel kam erst bei Sonnenaufgang. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Höllenhunde sich endlich zurückgezogen. Emily, Will und Damian hatten die restliche Nacht Rücken an Rücken im Wohnzimmer verbracht, jeder zitternd sein Kreuz in der Hand haltend und mit klopfendem Herzen, während diese Biester um sie herumgeschlichen waren. Heißer, fauliger Atem hatte sie gestreift, Schatten waren erschienen und wieder verschwunden, tiefes Grölen wie ein Erdbeben war unterschwellig zu hören gewesen. Kurz gesagt: eine höllische Nacht.
    Es hatte lange gedauert, bis die Hunde begriffen hatten, dass sie nichts ausrichten konnten und wieder abgezogen waren. Immerhin wussten sie jetzt, dass die Kreuze tatsächlich einen gewissen Schutz versprachen, was schon mal ein Vorteil war. Einzig Jophiels Geheimniskrämerei war etwas beunruhigend, denn anscheinend wollte er ihnen nicht sagen, wo er die ganze Nacht gewesen

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