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Teufelszeug

Teufelszeug

Titel: Teufelszeug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Hill
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versuchte er, etwas zu lesen, was auf einem weit entfernten Schild stand. »Wir reden darüber, ob wir dich nicht einfach aus Spaß verhaften sollen, aber ich weiß nicht, warum.«
    »Sie wissen nicht, warum Sie mich verhaften wollen?«
    »Oh, ich weiß, warum ich dich verhaften will. Ich meine, ich weiß nicht, warum wir darüber reden. So was spreche ich sonst nicht offen aus.«
    »Warum wollen Sie mich verhaften?«
    »Weil du wie eine verdammte Schwuchtel aussiehst. Deine Fresse geht mir heftigst auf den Sack. Ich kann Homos nicht leiden«, erklärte Sturtz.
    »Und ich möchte einfach sehen, wie Sturtz dich auf die Motorhaube drückt, um dir Handschellen anzulegen«, sagte Posada. »Ich werd mir heute Abend einen darauf wichsen, nur dass ihr beide in meiner Vorstellung dann nackt seid.«
    »Sie wollen mich also nicht verhaften, weil ich Merrin ermordet habe?«, fragte Ig.

    »Nein«, sagte Sturtz. »Ich glaube nicht mal, dass du das warst. Dafür bist du viel zu feige. Du hättest längst gestanden.«
    Posada lachte.
    »Leg die Hände auf das Wagendach«, sagte Sturtz. »Ich will mich mal umsehen. Vor allem in deinem Kofferraum.«
    Ig war froh, sich abwenden und die Arme auf dem Wagendach auszustrecken zu können. Er drückte die Stirn an das Fenster auf der Fahrerseite. Das kühle Glas war beruhigend.
    »Ich brauche seinen Schlüssel«, sagte Sturtz.
    Ig nahm die rechte Hand vom Dach, um in seiner Hosentasche zu kramen.
    »Behalt schön die Hände oben«, sagte Posada. »Ich hole sie. Welche Tasche?«
    »Rechts«, sagte Ig.
    Posada ließ die Hand in Igs vordere Hosentasche gleiten und steckte einen Finger durch den Schlüsselring. Mit einem Klimpern holte er den Bund heraus und warf ihn Sturtz zu. Sturtz fing ihn mit einem Händeklatschen und öffnete die Heckklappe.
    »Ich würde dir ja gern noch mal die Hand in die Tasche stecken«, sagte Posada. »Und sie dort lassen. Du hast ja keine Ahnung, wie schwer es ist, meine Macht nicht zu missbrauchen und jemanden zu begrapschen. Ich hatte ja keine Ahnung, wie oft ich in diesem Beruf durchtrainierten, halbnackten Männern Handschellen anlegen würde! Ich muss zugeben, dass ich nicht immer brav war.«
    »Posada«, sagte Ig. »Sie sollten Sturtz wirklich irgendwann verraten, was Sie für ihn empfinden.« Als er das sagte, spürte er, wie es in den Hörnern pochte.
    »Meinst du?«, fragte Posada. Er klang überrascht, aber interessiert. »Ich habe auch schon darüber nachgedacht,
aber dann … ach, er würde mir wahrscheinlich einfach nur die Fresse polieren.«
    »Ganz bestimmt nicht. Der wartet doch nur darauf. Warum, meinen Sie, lässt er immer den obersten Hemdknopf offen stehen?«
    »Das ist mir auch schon aufgefallen.«
    »Sie sollten ihm einfach den Hosenschlitz öffnen und loslegen. Überraschen Sie ihn, das kickt! Wahrscheinlich wartet er nur darauf, dass Sie den ersten Schritt tun. Aber nicht, bevor ich weg bin, okay? Bei so was ist man am besten unter sich.«
    Posada legte die hohle Hand vor den Mund, blies hinein und schnüffelte.
    »Verdammte Hacke«, sagte er. »Ich hab mir heut Morgen nicht die Zähne geputzt.« Dann schnippte er mit den Fingern. »Im Handschuhfach liegt noch eine Packung Big Red .« Er drehte sich um und eilte zum Streifenwagen hinüber, wobei er unentwegt vor sich hin murmelte.
    Die Heckklappe knallte zu. Sturtz stellte sich neben Ig.
    »Ich wünschte, ich hätte einen Grund, dich zu verhaften. Ich wünschte, du würdest mich berühren. Dann könnte ich behaupten, du hättest mich komisch angefasst. Mich angebaggert. Für mich hast du schon immer wie ein Schwuler ausgesehen, mit deinen tuntigen Augen und einem Blick, als würdest du gleich losflennen. Ich kann nicht fassen, dass Merrin Williams dich jemals an ihre Jeans gelassen hat. Wer auch immer sie vergewaltigt hat, hat es ihr bestimmt zum ersten Mal in ihrem Leben so richtig besorgt.«
    Ig hatte das Gefühl, ein Kohlestück verschluckt zu haben, das auf halbem Weg stecken geblieben war.
    »Was würden Sie machen«, fragte Ig, »wenn ein Typ Sie anfassen würde?«

    »Ich würde ihm meinen Gummiknüppel in den Arsch rammen. Und Mr. Homo fragen, wie ihm das gefällt.« Sturtz dachte einen Moment nach und sagte dann: »Außer ich wäre betrunken. Dann würde ich mir wahrscheinlich einen blasen lassen.« Er hielt kurz inne, bevor er mit hoffnungsvollem Unterton fragte: »Wirst du mich anfassen, damit ich dir meinen Gummiknüppel …?«
    »Nein«, sagte Ig. »Aber ich glaube, Sie haben

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