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Teufelszeug

Teufelszeug

Titel: Teufelszeug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Hill
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brachte den Wagen zum Stehen.
    Die beiden Brüder saßen schweigend nebeneinander. Terry hatte noch immer den Mund aufgesperrt, und sein Atem ging schnell. Eine ganze Weile glotzte er Ig mit leerem Blick und ratloser Miene an. Dann lachte er. Es war ein unsicheres, entsetztes Lachen - seine Lippen zuckten dabei nervös, und fast hätte er gelächelt.

    »Ig. Was machst du hier?«
    »Das wollte ich dich gerade fragen. Was hast du hier verloren? Dein Flug ging heute Abend.«
    »Woher weißt du …?«
    »Du musst von hier verschwinden, Terry. Wir haben leider nicht so viel Zeit.« Als er das sagte, schaute er in den Rückspiegel. Lee Tourneau konnte jeden Moment hier aufkreuzen.
    »Was soll das heißen? Was passiert denn dann?« Terry zögerte und fragte schließlich: »Und was soll das mit dem Rock?«
    »Gerade du solltest ein Motown-Zitat erkennen, wenn du es siehst, Terry.«
    »Motown? Das ist doch ein Witz, oder?«
    »Stimmt. Aber jetzt sage ich dir etwas, was völlig ernst gemeint ist: Sieh zu, dass du verschwindest, und zwar schnell. Du bist der falsche Mann am falschen Ort zur falschen Zeit, Terry.«
    »Was quatschst du da? Ig, du machst mir Angst. Was passiert denn gleich? Warum schaust du andauernd in den Rückspiegel?«
    »Ich warte auf jemanden.«
    »Auf wen?«
    »Auf Lee Tourneau.«
    »Oh.« Terry wurde blass. »Warum das?«
    »Das weißt du nur zu gut.«
    »Oh.« Terry schien sprachlos zu sein. »Du weißt es also. Was … genau weißt du?«
    »Alles. Dass du im Auto warst. Und geschlafen hast. Dass er dich erpresst hat.«
    Terrys Hände lagen auf dem Lenkrad, und seine Daumen zuckten hin und her; die Knöchel traten weiß hervor. In der
Düsternis des Wagens war sein Gesicht so bleich wie der aufgehende Augustmond. »Alles? Woher weißt du, dass er hierher unterwegs ist?«
    »Ich weiß es einfach.«
    »Du wirst ihn also umbringen«, sagte Terry. Es war keine Frage.
    »Sieht ganz so aus.«
    Terry betrachtete Igs Rock, seine dreckigen Füße und die gerötete Haut, die ebenso gut von einem starken Sonnenbrand herrühren konnte. »Lass uns nach Hause gehen, Ig«, sagte er. »Lass uns nach Hause gehen und darüber reden. Ma und Dad machen sich Sorgen um dich. Sie haben panische Angst, wenn du’s genau wissen willst. Lass uns nach Hause gehen, damit sie sehen, dass mit dir alles in Ordnung ist, und dann reden wir alle miteinander. Wir werden einen Ausweg aus dieser ganzen Sache finden.«
    »Ich weiß sehr genau, was ich tue«, erwiderte Ig. »Du hättest nach Hause fliegen sollen. Ich hab gesagt, dass du fliegen sollst, verdammt.«
    Terry schüttelte den Kopf. »Was meinst du damit? Seit ich hier bin, haben wir uns überhaupt noch nicht gesehen und ganz sicher kein Wort miteinander gewechselt.«
    Ig schaute in den Rückspiegel und sah Scheinwerfer. Er wandte sich um und starrte durch das Heckfenster hinaus. Ein Wagen fuhr drüben den Highway entlang, auf der anderen Seite des schmalen Waldstreifens zwischen der Gießerei und der alten Schotterstraße. Die Scheinwerfer blinkten zwischen den Baumstämmen, ein schnelles Stakkato - eine Blende, die geöffnet und geschlossen wurde und ein Signal sendete: Beeil dich, beeil dich . Der Wagen fuhr vorbei, ohne abzubiegen, aber es war nur eine Frage von Minuten, bis ein Wagen in ihre Richtung kommen würde. Ig senkte den
Blick und sah auf dem Rücksitz eine Reisetasche sowie Terrys Instrumentenkoffer.
    »Du hast gepackt«, sagte Ig. »Also wolltest du eigentlich zum Flughafen fahren. Warum hast du es nicht getan?«
    »Bin ich doch«, sagte Terry.
    Ig setzte sich auf und sah ihn fragend an.
    Terry schüttelte den Kopf. »Ist egal. Vergiss es.«
    »Nein. Sag schon.«
    »Später.«
    »Jetzt, sofort. Was meinst du damit? Wenn du zum Flughafen gefahren bist, warum bist du dann wieder zurückgekommen?«
    Terry sah ihn mit leerem Blick an. Nach kurzem Zögern fing er an zu sprechen, bedächtig und langsam. »Es ergibt keinen Sinn, okay?«
    »Nein. Für mich ergibt es auch keinen Sinn. Deshalb will ich ja, dass du es mir erzählst.«
    Terrys leckte sich über die trockenen Lippen. »Ich hatte wirklich vor, nach L.A. zurückzufliegen. Ich hatte genug von diesem Irrenhaus. Dad war stinksauer auf mich. Vera liegt im Krankenhaus, und niemand weiß, wo du steckst. Aber ich war einfach davon überzeugt, dass ich in Gideon niemandem eine große Hilfe bin und dass ich zurück nach L.A. muss, um mit den Proben anzufangen. Dad hat mir erklärt, es wäre maßlos selbstsüchtig, wenn ich

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