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Teufelszorn - Funkenfluch (German Edition)

Teufelszorn - Funkenfluch (German Edition)

Titel: Teufelszorn - Funkenfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Urs Bigler
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war eine Kriegserklärung, eine unkluge, unbedachte Kriegserklärung!
    Dafür würde der Prinz büßen!
    Heftig wie ein Steinbock rammte er seinen Kopf in Ferdinands Seite, so dass der Fürstensohn den Gewehrputzlappen fallen ließ und Lena aus vollem Hals zu lachen anfing.
    «Witzig, sehr witzig!»
    Ferdinand knurrte es und sah sie beleidigt an.
    «Ich kann ihn nicht mitnehmen, es wäre viel zu gefährlich, im Wald könnte ich ihn nämlich verwechseln, mit einem Eber, und auf ihn schießen.» Und mit einer Faxe zu Arno: «Also benimm dich und sei artig. Vielleicht überleg ich’s mir. Doch jetzt muss ich die Muskete fertig schmieren.»
    Die Augen weit geöffnet, blickte Arno zu Lena, die ihm wie einem tapferen Streitgefährten zuzwinkerte, und schritt nach einem eleganten Kampfgruß mit gerecktem Kinn zur Bettstatt zurück, wo er sich auf das Bärenfell setzte und sich mit den eingravierten Gestalten auf der Waffe zu beschäftigen begann. Es waren dies Figuren, die einer feineren Welt angehörten und offensichtlich viel Wert auf ihr Erscheinungsbild legten, denn sie waren üppig bekleidet, trugen Federhüte und waren mit vornehmen Stäben oder Degen ausgerüstet.
    Ganz nahe ging er mit der Nase an sie heran und betrachtete sie.
    Der Prinz auf der Jagd, so nannte er die Szene in Gedanken, denn eine von diesen Figuren war Ferdinand, da war er sich fast sicher, sie stand neben zwei anderen Gestalten, einer dicklichen und einer spitzbärtigen, hatte ein längliches Gesicht und zeigte mit einem Stab oder Säbel auf einen Hirsch.
    Oder war es am Ende doch nicht Ferdinand?
    Er entschied, nicht lange zu rätseln und sich vom Prinzen aufklären zu lassen. Die Gelegenheit schien ohnehin günstig, denn Ferdinand war offensichtlich mit dem Gewehrputzen fertig geworden und hatte eine neue Arbeit begonnen, für die er drei Fässchen aus dem Gestell genommen und Kohlestücke auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
    «Dich haben keine Menschen, nein, dich haben Kobolde in die Welt gesetzt», stöhnte Ferdinand, als Arno ein weiteres Mal am seidenen Wams zerrte. «Stör mich jetzt bitte nicht, ich muss Acht geben, dass ich keinen Fehler mache.»
    Einen Augenblick war Arno ratlos, dann aber drückte er die untere Lippe nach oben, schnellte kraftvoll in die Höhe und hängte sich mit dem ganzen Gewicht ans Wams, so dass eine Naht platzte und er zu Boden purzelte.
    «Nun sieh, was du angerichtet hast!»
    «Zeig ihm, wie man Pulver mischt!», griff Lena lachend ein. «Und wegen des Wamses mach dir keine Sorgen.»
    Knurrend schüttelte Ferdinand den Kopf, ließ sich aber bald durch bittende Blicke umstimmen, so dass Arno schließlich auf die Knie des Prinzen steigen und ganz nahe am Geschehen sitzen durfte. Beinahe wäre er nun zufrieden gewesen.
    Beinahe.
    Was ihn störte, waren Ferdinands Hände, diese Riesenschaufeln. Sie wachten und herrschten unbarmherzig über den Tisch.
    Das war ärgerlich, furchtbar ärgerlich.
    Wann kriegte man schon die Gewichte, den Messingmörser, die Apothekerwaage und das keulenförmige Pistill zwischen die Finger?
    Nur zu gern hätte er selbst zugelangt und Ferdinand dieses Gerät aus der Hand genommen, doch er hütete sich, denn er spürte, dass Ferdinands Maß voll war wie die Wassertonne draußen nach starkem Regen.
    Noch eine falsche Bewegung, und es lief über.
    «Das wird Schießpulver!»
    Mit einem geschwungenen Holzlöffel schöpfte Ferdinand leuchtend gelbes und weißes Pulver auf ein Papier und zerstieß die Kohlestücke.
    «Damit kannst du die Büchse laden.»
    Sorgfältig legte er das Pistill weg und löffelte gelbes und weißes Pulver in den Mörser zur zerriebenen Kohle.
    «Schießpulver, Schießpulver…»
    Mehrmals wiederholte Arno die geheimnisvolle Vokabel, die nach einem weichen Beginn so schön in den Lippen platzte, und entschied, ihr in seinem Wortschatz einen besonderen Platz zuzuweisen und sie in Zukunft zu hüten wie ein kostbares Kronjuwel.
    «So, das wird dir gefallen.»
    Der Prinz sagte es gönnerhaft und hielt ihm das Gemisch hin.
    Ohne zu zögern, mit gespitzten Lippen drückte Arno die Hände in die Masse und begann zu kneten.
    «Warte, das ist noch nicht alles!»
    Ferdinand entnahm dem Gestell eine bauchige Flasche, entkorkte sie und gab vom Inhalt einige Spritzer in den Topf.
    «Das ist Branntwein, damit netzen wir den Teig, so, jetzt darfst du!»
    Das ließ sich Arno nicht zweimal sagen, sofort gruben sich seine Finger in die körnige Mischung und fingen an, die Masse zu

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