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Teuflisch erwacht

Teuflisch erwacht

Titel: Teuflisch erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Olmesdahl
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schrecklich, aber sie verstand nicht, wie ihnen das weiterhelfen konnte. Sie mussten irgendwie an die Pergamente kommen. »Jetzt schimpf mich nicht blöde, aber weshalb hast du mir das erzählt? Wohin fahren wir?« Sie befürchtete, eine vage Vermutung zu haben, doch verbot dem Gedanken, Gestalt anzunehmen. Sie wollte doch nicht …
    Marla fuhr sich über die Augen und gewann mit der Bewegung schlagartig die Fassung zurück. »Wir fahren nach Hamburg zu Salim.«
    »Spinnst du?«, entfuhr es Anna.
    Böses ließ sich nur durch Gutes bekämpfen und nicht damit, dass man auf dasselbe Pferd aufsprang.
    »Nein. Es ist die beste Alternative, die wir haben. Denn eines habe ich dir noch nicht gesagt.« Sie sah auf.
    Die Atmosphäre im Wagen knisterte wie eine Hochspannungsleitung und der Himmel zog sich wütend zusammen.
    »Anna«, begann sie. »durch Dämonenmagie kannst du einen Toten wiedererwecken.«
    Anna tauchte ab in ein Eismeer. Sie ruderte, strampelte und beförderte sich hartnäckig zurück an die Oberfläche. Sie würde nicht in kalter Dunkelheit ertrinken, denn über Panik war sie längst hinaus.

6. Kapitel
    Dunkle Instinkte
     
     
     
    » H ast du dich beruhigt?«, fragte Josh. Die Frage war überflüssig, denn er las in Lucas Gedanken, dass die Wut allmählich verrauchte. Josh wusste, wo er den kläglichen Rest loswerden konnte.
    Luca zuckte die Schultern.
    Er hatte ihn zum Strand geschleppt, damit sich der Junge abreagieren konnte. Jetzt eilten sie zurück zur Straße, wobei Luca die entgegengesetzte Richtung vom Haus der del Rossis einschlug. Das Rauschen des Meeres entfernte sich.
    »Ich kann verstehen, dass du sauer bist. Wir sind auch wütend über das, was Sebastian getan hat.«
    »Sie war nicht deine Schwester«, erwiderte Luca trotzig.
    Joshs Herz zog sich zusammen. Manchmal war Blut nicht alles. Kiras Tod tat ihm ebenfalls weh und sein Bruder musste dafür bezahlen. Er dachte über seine Gefühle nach und versuchte, ihnen einen Namen zu geben. Jonathan hatte ihn gelehrt, dass Magier nicht menschlich empfanden und Liebe ein Schimpfwort, oder bestenfalls ein Fremdwort war. Vermutlich hatte er recht, aber auch verletzter Stolz und Wut raubten die Luft zum Atmen.
    »Nein, sie war nicht meine Schwester. Aber sie gehörte auch zu uns. Sebastian hat nicht nur euch geschwächt.«
    Luca blieb stehen. »Mehr zählt für euch nicht, oder? Ihr Tod ist für euch bloß ein Verlust, weil sie enorme Kräfte besaß.«
    Seine Gedanken überschlugen sich und Josh hatte Mühe, ihnen zu folgen. Weshalb machte ihn diese Aussage so wütend? »Möglicherweise. Aber das ändert nichts daran, dass Sebastian seine gerechte Strafe erhalten wird. Wir spielen im selben Team.«
    Luca schüttelte den Kopf. »Wohin gehen wir?«
    »Weißt du das nicht? Du hast den Weg eingeschlagen.«
    Der Junge hatte seit Minuten an nichts anderes gedacht. Glasklar zeichneten sich seine Vorstellungen von den übrigen Gedanken ab. Josh verstand das. Wut brauchte ein Ventil, und dass Antonio seinem Sohn abverlangte, alles in sich hineinzufressen und die Magie zu unterdrücken, half Luca sicherlich nicht weiter. Das bevorstehende Spektakel konnte nur amüsant werden.
    »Nein, ich weiß es wirklich nicht.«
    Josh sah sich um, mehrere Ideen fluteten seinen Verstand.
    »Dein Naturell lenkt dich. Ich glaube, wir sind auf dem Weg, eine Entschuldigung loszuwerden.« Er grinste. Ein schauriges Schauspiel stand bevor und bei solchen Ereignissen spielte er gern den Zuschauer.
    Lucas Augen leuchteten auf, als ihm bewusst wurde, welchen Weg die Magie in ihm einschlug. »Mein Vater wird wütend werden.«
    »Und mein Vater weiß, ihn zu zähmen.«
    Es gestaltete sich schwierig, Lucas abstrakte Gedanken zu sortieren. Ein Teil von Joshs Herzen tauchte in ein bittersüßes Tränenmeer. Bei Kira hatte er oft dieselben Probleme gehabt, wenn er sie lesen wollte. Warum wog diese Tatsache so schwer? Während sie weiter die Straße entlang schlenderten, musterte er ihn. Luca besaß eine ungeheure Ähnlichkeit mit seiner Schwester. Sie hatten die gleichen dunklen Augen, langen Wimpern und diese perfekte Nase. Die del Rossi Kinder waren wirklich gelungen. Wenn Luca nur halb so viel Kraft besaß wie seine Schwester, war er ein enorm mächtiger Magier. Allerdings würden seine Fähigkeiten verkümmern, wenn Antonio ihm weiterhin verbot, sie zu schulen. Gleich würden sie herausfinden, wie gut Luca sich auf dunklem Gebiet schlug. Es bot sich die exzellente Möglichkeit, zu

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