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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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das nicht klappt, sehe ich ihn morgen.«
    Kalt , dachte Decker. »Wie immer es Ihnen passt, Chris.«
    »Und Rina bleibt bei ihm? Ich will nicht, dass er alleingelassen wird.«
    »Sie bleibt bei ihm, bis Sie da sind. Sogar über Nacht.« Decker gab ihm alle Infos – Name und Adresse des Krankenhauses, seine Handynummer, Rinas Handynummer.
    »Ich brauche die Faxnummer des Krankenhauses, um die Einwilligung zur Operation zu erteilen.«
    »Ich besorge sie Ihnen.« Decker schwieg einen Augenblick. »Chris, es tut mir leid.«
    »Was denn? Sie haben ihn ja nicht angeschossen.«
    »Gabe war in meiner Obhut. Ich fühle mich verantwortlich.«
    »Seine Mutter und ich haben ihn bei Ihnen abgeladen. Davon mal ganz abgesehen, können Sie nicht jeden Tag rund um die Uhr auf ihn aufpassen.« Schweigen. »Es ist das Alter. Dumme Jungs, die mit Waffen Erwachsensein spielen.« Wieder Schweigen. »War ich auch so verdammt dämlich, als Sie mich kennengelernt haben?«
    »Sie waren schlau, aber auch ziemlich dämlich.«
    »Tja, ich möchte immer glauben, ich sei anders gewesen, aber wahrscheinlich war ich strunzdumm. Der einzige Unterschied ist: Hätte ich auf jemanden geschossen, dann wäre der tot.«
    Als Decker Yasmine auf das Revier brachte, klammerte sie sich die ganze Zeit an seinen Arm. Sie hatte ununterbrochen geweint und angedroht, sich umzubringen, sollte Gabe es nicht schaffen. Im Großraumbüro herrschte ein kaum kontrollierbares Chaos aus Teenagern, Detectives, Streifenpolizisten und anwachsenden Stapeln Papierkram. Normalerweise ging es hier sehr zivil zu, aber heute sah es aus wie auf dem Set eines Fernsehdrehs. Detective Wynona Pratt – der Neuzugang im Morddezernat – saß in der Mitte des Raums und redete mit einem jungen Mädchen mit langen dunklen Haaren. Kaum hatte Yasmine das Mädchen entdeckt, fing sie an, unkontrolliert zu zittern. Die Dunkelhaarige zitterte genauso sehr und rief Yasmine immer wieder zu: »Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid.«
    »Bring sie sofort in einen Vernehmungsraum«, sagte Decker zu Wynona.
    Die stark gebaute Beamtin zog eine Grimasse. »Sind alle besetzt, Lieutenant.«
    »Dann benutzen Sie mein Büro.«
    »Geht klar.«
    Yasmine zerquetschte fast Deckers Arm und schluchzte. Er sah sich nach Hilfe um. Wanda Bontemps kam zu seiner Rettung. »Was kann ich für Sie tun, Lieutenant?«
    »Gibt es irgendwo freie Räume?«
    »Nein. Wir können noch den Aufenthaltsraum der Frauen benutzen.«
    »Okay, bring sie dorthin. Aber bevor du ihr Fragen stellst, muss ich unbedingt ihre Eltern anrufen –«
    »Neiiiiin!« , kreischte Yasmine los.
    Decker blieb hart. »Yasmine, deine Eltern müssen benachrichtigt werden. Das hätte ich bereits im Krankenhaus machen müssen, ich hatte nur keine Zeit.«
    »Meine Mutter killt mich.«
    »Ich garantiere dir, sie wird glücklich sein, dich atmen zu sehen, wenn sie erst mal alles über die Umstände erfährt.« Er zeigte auf Wanda. »Das ist Detective Bontemps. Sie wird sich gut um dich kümmern, bis deine Mutter kommt.«
    »Ich glaub, mir wird gleich schlecht«, brachte Yasmine würgend hervor.
    »Ich bringe dich in den Waschraum«, sagte Wanda zu ihr und dann zu Decker: »Ich rufe ihre Mom an.«
    »Noch besser«, bedankte sich Decker. Als Bontemps mit ihr losgespurtet war, entdeckte Decker Lee Wang und rief ihn zu sich. »Hast du eine Minute Zeit?«
    »Ich bin mit einem der Jungs beschäftigt.«
    »Mit welchem?«
    »Jerome John Little, besser bekannt als JJ .«
    »Wo ist JJ jetzt?«
    »Raum vier, zusammen mit Willy.« Willy war William Brubeck, seit über dreißig Jahren dabei. »Er ist siebzehn. Wollen Sie, dass ich die Eltern anrufe?«
    »Wenn er redet, lasst ihn reden. Wenn er nach seinen Eltern fragt, haben wir keine andere Wahl. Sag Willy, er soll dranbleiben. Für dich habe ich einen anderen Auftrag.« Während er mit Lee sprach, winkte er Marge zu sich heran. Er übergab Lee eine Beweistüte. »Lass diese Waffen durchs System laufen. Es sind zwei – eine Luger Neunmillimeter Halbautomatik und ein Smith and Wesson, Kaliber 22. Finde heraus, ob sie registriert sind, wem sie gehören und ob sie als gestohlen gemeldet sind.«
    »Geht klar.«
    Marge atmete tief durch. »Du hast gesagt, nehmt fest, wen ihr könnt, und das haben wir getan. Einer von denen, Kyle Kerkin, der mit den langen Haaren, war im Besitz einer Waffe – einer 32er Glock. Dylan hatte Crystal Meth in seiner hinteren Hosentasche. Als wir ihn wegen Drogenbesitzes verhaftet haben,

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