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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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abgemeldet.« Noch ein Achselzucken. »Mir war irgendwie nicht nach Plaudern. Ehrlich gesagt, wär’s mir lieber, sie würde keinen Kontakt zu mir aufnehmen. Ist das grausam?«
    »Nein, das ist verständlich.« Rina seufzte. »Es wird einen großen Brückenschlag brauchen, bevor du wieder ein bisschen Vertrauen hast.«
    »Das wird nicht passieren. Ich hab nichts gegen sie, das nicht. Ich wünsch ihr alles Gute, aber ich will einfach nicht mit ihr reden.«
    »Das ist total in Ordnung, aber versuche, ihr gegenüber offen zu sein. Wenn sie dich kontaktiert, schenkst du ihr vielleicht ein paar Sekunden mehr von deiner Zeit. Nicht um ihretwillen, sondern für dich selbst.«
    »Wenn sie mich noch mal kontaktiert.«
    »Das wird sie, Gabe, und das weißt du genau.«
    »Ich weiß gar nichts. Garantiert ist sie voll mit dem Baby beschäftigt.«
    »Ein Kind ist kein Ersatz für ein anderes –«
    »Danke für deine warmen Worte, Rina, aber es ist mir wirklich egal. Ich denke kaum an sie.« Natürlich tat er das die ganze Zeit. »Das Baby braucht sie viel mehr als ich.« Er lächelte und tätschelte ihren Kopf. »Außerdem hab ich einen ziemlich guten Ersatz direkt vor meiner Nase.«
    »Deine Mom ist immer noch deine Mom. Und eines Tages wirst du das auch so sehen. Trotzdem herzlichen Dank für deine warmen Worte.«
    Gabe widmete sich wieder der Zeitung. »Wahnsinn, der Junge war hier aus der Gegend.«
    »Ja.«
    »Kennst du die Familie?«
    »Nein.«
    »Also … ermittelt denn der Lieutenant jetzt in diesem Fall?«
    »Nur falls die Gerichtsmedizin Zweifel hat, ob es tatsächlich Selbstmord war.«
    »Woher weiß der Gerichtsmediziner das?«
    »Keine Ahnung, Gabe. Das kannst du Peter fragen, wenn er nach Hause kommt.«
    »Wann kommt er nach Hause?«
    »Irgendwann zwischen jetzt und Morgendämmerung. Hast du Lust, heute Abend im Deli zu essen?«
    Gabes Augen blitzten auf. »Darf ich fahren?«
    »Ja, darfst du. Und wenn wir da sind, nehmen wir für den Loo ein Sandwich mit. Wenn ich ihm nichts vorbeibringe, vergisst er nämlich zu essen.«
    Gabe legte die Zeitung weg. »Kann ich vorher noch duschen? Ich bin ein bisschen verschwitzt.«
    Gabe ahnte sehr wohl, dass Rina ihn immer noch genau musterte. Anders als sein Vater war er kein ausgebuffter Lügner. »Du machst dir zu viele Sorgen«, sagte er, »mir geht’s gut.«
    »Ich glaube dir.« Rina wuschelte durch sein verschwitztes Haar. »Los, ab ins Bad. Es ist fast sieben, und ich sterbe vor Hunger.«
    »Bin schon unterwegs.« Gabe musste lächeln. Er hatte gerade einen der Lieblingssprüche des Loo benutzt. Seit fast einem Jahr lebte er nun bei den Deckers, und ein paar Sachen hatten sich auf ihn übertragen. Dann bemerkte er seinen Hunger. Es hatte nur etwas gedauert, bis sein Bauch wieder zur Ruhe gekommen war und sein Gehirn die Nachricht erhielt, dass er seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte.
    Normalerweise litt er nicht an einem nervösen Magen. Aber Waffen lösten in seinem Verdauungstrakt die seltsamsten Reaktionen aus.
    Ganz anders als bei seinem Dad.
    Chris Donatti war noch nie einer Schusswaffe begegnet, die ihm nicht gefiel.

2
    Seit der Hammerling-Fall in der Fernsehsendung Fugitive gesendet worden war, hatte Decker viele Anrufe erhalten, die meisten möglichen Spuren endeten jedoch in einer Sackgasse. Trotzdem hatte er es sich zur Angewohnheit gemacht, jeden einzelnen Hinweis gründlich zu überprüfen, egal, wie hirnverbrannt der Tipp auch klang. Ein Serienmörder war auf freiem Fuß, und so etwas wie eine halbherzige Ermittlung gab es nicht. Dem aktuellen Hinweis nach war Hammerling in der Wüste New Mexicos gesehen worden, in einem winzigen Kaff irgendwo zwischen Roswell (berühmt für seine außerirdischen Phänomene) und Carlsbad (berühmt für seine unterirdischen Höhlensysteme). Mitten im Nichts war schon immer ein super Versteck gewesen. Und dazu lag diese Gegend noch auf direktem Weg zu Mexikos Ciudad Juarez, wo nach einigen Schätzungen in den letzten zehn Jahren mehr als zwanzigtausend Morde begangen worden sind. Der größte Teil der Toten war in den barbarischen Drogenkrieg verwickelt. Aber es gab auch viele junge weibliche Opfer, wahrscheinlich circa fünftausend, die man die feminicidios nannte. Die meisten von ihnen waren zwischen zwölf und fünfundzwanzig Jahre alt, und zwischen ihnen gab es keinerlei Verbindungen. Der Hang der Mexikaner zu gewalttätigen Auseinandersetzungen böte jemandem wie Garth Hammerling eine gute Deckung, wenn er um

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