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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Ahnung«, sagte Heddy, »darüber hat sie nie geredet. Sie fing nur an, drastische Bilder zu zeichnen.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Halt dir die Ohren zu, Mom.« Sie begann zu flüstern. »Na so was wie Dylan, der es von hinten besorgt kriegt, oder Cameron, die es mit einem Esel treibt.«
    »Oh Gott!«, entfuhr es Georgette.
    »Cameron Cole?«, fragte Marge. »Die Vertreterin der Schülerinnen im Schulrat?«
    »Genau die. Sie und Dylan sind mal getrennt, mal zusammen, dann wieder getrennt. Zurzeit sind sie zusammen. Sie ist beliebt und schön, aber richtig fies . Es reicht ihr nicht, dass nur sie fies zu dir ist, sie muss alle Mädchen dazu bringen, auch fies zu dir zu sein. Sie hat Myra gequält, weil sie Dylan hatte und wusste, dass Myra so total in ihn verknallt war.«
    »Wie hat sie Myra gequält?«, wollte Decker wissen.
    »Immer wenn sie und Dylan Myra begegneten, haben sie extra lange Zungenküsse ausgetauscht. Es war ziemlich eklig. Sie ist voll die Nutte und eine echte Zicke.«
    »Heddy!«
    »Genau das ist sie, Mom.« Pause. »Ich persönlich hatte nie Stress mit ihr.« Heddy zuckte die Achseln. »Andererseits gehörte mir auch nie etwas, das sie unbedingt haben wollte.«

24
    Nachdem Heddy and Georgette Kramer das Revier verlassen hatten, fasste Marge das Gespräch für Oliver zusammen. »Es besteht die Möglichkeit, dass Gregory und Myra sich kannten, aber wir haben keine handfeste Verbindung zwischen den beiden gefunden.«
    »Du hast mir doch gesagt, dass Myra nach Gregorys Tod deprimiert war«, meinte Oliver.
    »Ja, das stimmt, aber wer wäre da nicht traurig.«
    »Ich überlege gerade, ob es vielleicht ein Fall von Überidentifikation ist.«
    »Eine Nachahmungstat?« Marge dachte nach. »Möglich wär’s.«
    »Woher hatte Myra die gestohlene Waffe?«, fragte Oliver.
    »Eventuell von derselben Stelle wie Gregory.« Keiner der beiden Detectives sagte etwas. »Wir müssen noch mal mit Saul Hinton reden. Heddy hatte ihm von Myras Depressionen erzählt. Uns gegenüber hat er darüber kein Wort verloren.«
    »Ja, er hat uns sowieso nicht viel gesagt. Punkt. Ich glaube nicht, dass er die Polizei mag.«
    »Worauf du wetten kannst, aber ich frage mich, ob er auf Heddys Hinweis irgendwie reagiert hat. Falls nicht, fühlt er sich deshalb unter Umständen schuldig. Und wenn er sich ausreichend schuldig fühlt, wird er dadurch vielleicht gesprächiger. Ich will ihn unbedingt danach fragen, wo die Kids in der Schule an gestohlene Waffen herankommen können. Macht es dir etwas aus, noch mal mit mir zur B and W zu fahren?«
    »Du willst da einfach so reinplatzen?«
    »Nein«, sagte Marge, »damit kommen wir nicht weiter. Ich werde Hinton anrufen und versuchen, einen Termin für nächste Woche zu arrangieren.«
    »Klingt vernünftig«, sagte Oliver, »aber versprich dir nicht zu viel.«
    »Das tue ich nie«, erwiderte Marge, »und genau deshalb bin ich so selten enttäuscht.«
    Yasmine rief ihn nie an. Ihre Hauptkommunikationsform bestand immer aus SMS. Deshalb war Gabe ziemlich nervös, als er den Anruf auf seinem Handy entgegennahm. Er fragte sie, ob alles in Ordnung sei, und sie weinte los. Er wurde panisch. »Bist du in Schwierigkeiten?«
    Sie schniefte ziemlich viel vor sich hin. »Nein.«
    »Sag mir, was passiert ist.«
    »Ich weiß nicht.«
    Gabe war kurz leicht irritiert. »Kannst du mir einen Tipp geben?«
    »Ich hab mich erkältet, ich hab meine Tage, und ich seh furchtbar aus.« Yasmines Stimme versagte. »Und draußen ist es eklig !« Noch mehr Tränen.
    Der Regen prasselte gegen sein Fenster, das stimmte also schon mal. Er hörte, wie sie sich die Nase putzte. »Das tut mir leid.«
    »Und als Krönung des Ganzen bin ich auch noch ganz allein .«
    Gabe spürte seinen Herzschlag einmal kurz aussetzen. »Für wie lange?«
    »Die ganze Nacht. Meine Familie ist auf der Hochzeit eines Cousins in Santa Barbara.«
    Es war Sonntagnachmittag, vier Uhr. Er hatte nichts vor, außer zu üben, und das tat er bereits seit vier Stunden. »Ich komm dich besuchen.«
    »Bloß nicht! Ich bin aufgedunsen mit einer großen roten Nase und seh schrecklich aus!«
    »Bis gleich.« Er drückte sie weg, während sie noch lautstark protestierte, schnappte sich eine Jacke und einen Schirm und ging ins Wohnzimmer. Im Kamin brannte ein Feuer, und sowohl Rina als auch der Loo waren bei einem Glas Rotwein am Lesen. Häuslicher Friede wie aus dem Bilderbuch.
    Rina blickte auf. Gabe trug eine Bomberjacke und hatte einen Schirm dabei. Sie

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