Teuflische Freunde: Roman (German Edition)
Beezel. »Sein Stiefvater ist überall dabei.«
»Zufälligerweise ist er auch ein schlaues Kerlchen«, sagte Mikey.
»So schlau nun bestimmt nicht, wenn er Greg fürs Schreiben seiner Arbeiten brauchte«, meinte Marge. Joey bekam große Augen. »Haben Sie das nicht zu Lieutenant Decker gesagt?«
»Nein, nicht ganz«, brachte Joey stotternd hervor.
Beezel eilte ihm zu Hilfe. »Greg war verdammt gut im Schreiben. Er hat für viele Leute viele Arbeiten umgeschrieben.«
»Das hat er«, sagte Mikey. »Es brachte ihm so einiges … Wohlwollen ein.«
»Dylan und seine Truppe ließen ihn in Ruhe«, schlussfolgerte Oliver.
Mikey zuckte mit den Achseln.
»Belästigt er euch?«, fragte Marge.
»Wir haben’s alle mittlerweile ganz gut drauf, ihm aus dem Weg zu gehen«, sagte Beezel.
»Entschuldigung«, sagte Mikey, »aber was hat das mit Gregs Selbstmord zu tun?«
»Wisst ihr«, sagte Oliver, »ich werde euch jetzt erläutern, warum wir euch hergebeten haben, und so alle Mutmaßungen aus dem Spiel nehmen: Wir würden Gregory Hesses Akte gerne schließen.«
»Warum hat Greg eine Polizeiakte?«, fragte Joey.
»Über jeden unnatürlichen Todesfall gibt es eine Polizeiakte«, sagte Marge. »Gregs Akte wäre schon längst geschlossen worden, aber wir sind da auf ein paar Ungereimtheiten gestoßen. Beispielsweise die gestohlene Waffe, die Greg für seinen Selbstmord benutzt hat. Er wirkte nicht wie jemand, der in Häuser einbricht und Waffen stiehlt, woher hatte er also die Waffe?«
»Gibt es da eine Seite von Greg, die uns entgangen ist?«, fragte Oliver. »War er ein verkappter Kleptomane?«
»Wohl eher nicht«, sagte Mikey.
»Also würde es dich überraschen, wenn er die Waffe gestohlen hätte.«
»Ja, würde mich schockieren. Aber das hat mich sein Selbstmord auch. Deshalb vermute ich mal, ich hab ihn nicht so gut gekannt, wie ich dachte.«
»Kannst du laut sagen«, sagte Joey.
»Greg muss die Waffe irgendwo aufgetrieben haben«, sagte Oliver.
»Und deshalb haben wir Dylan Lashay ins Spiel gebracht«, fuhr Marge fort. »Kevin Stanger erwähnte, dass Dylan oder einer seiner Kumpel mal mit einer Waffe auf ihn gezielt hätte. Wenn Stanger also die Wahrheit sagt, dann hatte diese Gang in der Vergangenheit Zugang zu Waffen.«
»Wir fragen uns«, sagte Oliver, »ob Kevin Stangers Story ein Einzelfall war oder ob Mr. Yalie ein Faible für Waffen hat.«
»Ich weiß auch nicht, woher Greg die Waffe hatte«, sagte Beezel.
Die Unterhaltung brach für einen Moment ab.
Mikey schüttelte den Kopf. »Mann, Jungs, wo liegt das Problem? Die ganze Schule weiß, dass Dylan auf Waffen steht.« Als Beezel und Joey ihn wütend anstarrten, sagte er: »Was tut ihr so, als wär das ein Geheimnis? Er hat seine Abschlussarbeit über Waffenhistorie geschrieben.«
»Dealt er mit Waffen?«, fragte Oliver.
Mikey zuckte bloß mit den Achseln. »Kann ich nicht mit Ja beantworten, aber es gibt Gerüchte.«
»Einfach Gerüchte, unbegründet«, sagte Beezel.
»Außer durch Kevin Stanger«, sagte Marge.
»Der übertreiben könnte«, sagte Beezel.
»Was denn genau für Gerüchte?«, wandte Marge sich an Mikey.
»Das hier ist reine Theorie und definitiv nicht aus erster Hand … aber … wenn ich eine Waffe haben wollte, gibt’s da ein paar Leute an der Schule, die ich fragen würde. Weil besagte Leute den Ruf haben, die unterschiedlichsten Dinge zu verkaufen.«
»Und diese Leute wären …«, forderte Marge ihn auf.
»Ich nenn keine Namen«, wehrte sich Mikey, »weil ich, wie schon gesagt, nichts aus erster Hand weiß.«
»Wäre Dylan Lashay womöglich einer dieser Leute?«, fragte Oliver.
»Ich hab gesagt, was ich zu sagen hatte.« Mikey grinste. »Alles Weitere sind Mutmaßungen über meine Mutmaßungen.«
»Was ist mit seinen Kumpeln?« Oliver zückte eine Liste. »Jarrod Lovelace, Stance O’Brien, Nate Asaroff oder JJ Little? Verkaufen die etwas?«
Dreifaches unverbindliches Achselzucken.
»Also gut«, sagte Marge. »Das Waffenthema gehen wir nachher noch mal an. Zurück zu Gregory Hesses Selbstmord. Keiner von euch hat irgendwelche Anzeichen dafür bemerkt?«
»Nichts«, sagte Mikey. »Aber Joey kannte ihn besser als jeder sonst.«
»Ich hab dem Lieutenant bereits gesagt, dass sein Tod völlig unerwartet kam«, sagte Joey.
»Du hast dem Lieutenant auch gesagt, dass es deiner Meinung nach vor seinem Tod in seinem Leben ein Mädchen gab«, erinnerte ihn Marge.
»Ich sagte vielleicht «, korrigierte Joey.
Mikey hielt
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