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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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er sich um das Mädchen und wollte sie nicht bloßstellen«, schlug Marge vor.
    »Wenn er sich Sorgen um das Mädchen machte, warum hat er sie dann gefilmt?«, fragte Mikey.
    »Vielleicht waren die Bilder nur für seine Augen bestimmt«, sagte Oliver.
    »Das behaupten die Jungs immer gegenüber den Mädchen. Und dann verarschen sie sie und zeigen sie rum«, sagte Joey. »Das gehört zum Angeben.«
    »Aber euch hat er nichts gezeigt, oder?«, fragte Oliver.
    Schweigen. Dann sagte Beezel: »Also … ich sag das jetzt nicht, um schräg rüberzukommen, aber wenn Sie uns die Bilder zeigen würden, könnten wir vielleicht wen erkennen.«
    »Wie ich schon sagte, es gibt keine Gesichter, wozu also das Ganze.« Oliver blickte von seinem Block auf. »Es ist nicht nur seine Videokamera verschwunden, sondern auch sein Computer.«
    Drei verdutzte Gesichter. »Sind Sie da ganz sicher?«, fragte Mikey.
    »Allerdings«, sagte Marge. »Vor ungefähr drei Wochen. Mrs. Hesse ließ seinen Computer auf dem Esstisch stehen, bevor sie ins Bett ging, und am nächsten Morgen stand er da nicht mehr.«
    »Sie wollte ihn aufs Revier bringen, und zwar nicht wegen der Oralsex-Bilder, sondern weil darauf zu sehen war, wie Gregory mit einer Waffe herumhantiert. Sie wollte, dass wir überprüfen, ob es sich dabei um dieselbe Waffe handelte, mit der er sich erschossen hat.«
    »Scheiße!«, sagte Joey. »Das ist krass.«
    »Das ist voll unheimlich!«, sagte Mikey.
    »Wie meinen Sie das: mit einer Waffe herumhantieren?«, fragte Beezel.
    »Sie sagte, er wirbelte sie am Finger herum und zielte damit in die Kamera«, sagte Marge. »Sie sagte auch, dass Gregs Augenlider herabhingen – als sei er betrunken oder zugedröhnt.«
    »Mannomann«, sagte Mikey. »Das wird ja immer bizarrer.«
    »Das ist definitiv nicht der Gregory Hesse, den wir alle gekannt haben«, sagte Joey.
    »Ich will Ihnen bestimmt nicht sagen, wie Sie Ihren Job zu machen haben, aber … wär’s möglich, dass Mrs. Hesse ihre Meinung geändert hat, was den Computer betrifft, und Ihnen nur gesagt hat, er sei gestohlen worden, um weitere … peinliche Unannehmlichkeiten … über ihren Sohn zurückzuhalten?«
    »Mrs. Hesse hatte auf unsere Anrufe nicht mehr reagiert. Als Gregs Computer gestohlen wurde, war sie außer sich bei dem Gedanken daran, dass jemand in ihr Haus eingebrochen ist und den Computer entwendet hat. Deshalb hat sie uns angerufen. Und deshalb glaube ich tatsächlich an einen Diebstahl.«
    »Vielleicht hat das anonyme Sexgirl den Computer geklaut«, schlug Joey vor. »Damit die Polizei ihr nicht auf die Spur kommt.«
    »Wie sollte das Mädchen oder sonst jemand denn wissen, dass Mrs. Hesse kurz davor stand, ihn der Polizei auszuhändigen?«, fragte Oliver.
    »Und wie sollte das Mädchen wissen, dass Mrs. Hesse die Pornos auf dem Computer ihres Sohnes überhaupt entdeckt hatte?«
    »Möglicherweise hatte das Sexgirl einen Remote-Zugriff«, sagte Beezel.
    »Remote-Zugriff?«, fragte Oliver.
    »Guter Gedanke«, sagte Joey. »Das bedeutet, dass sie seinen Computer von einem externen Ort bedienen konnte.«
    »Ist nicht besonders schräg«, sagte Mikey. »Du kaufst dir ein Programm, das ausgewählten Leuten erlaubt, von außen auf deinen Computer zuzugreifen.«
    »Warum in aller Welt sollte man so etwas tun?«, fragte Marge.
    »Weil dann, wenn der Computer sich aufhängt, der Typ von deinem technischen Support extern auf deinen Computer zugreifen kann. Er findet das Problem und behebt es, ohne dass du dich physisch mit ihm abgeben musst. Man spart jede Menge Zeit.«
    »Das passiert alle naselang«, sagte Mikey. »Die Sache ist doch die: Damit der Techniker auf den Computer zugreifen kann, teilt ihm der Nutzer des Computers ein Passwort zu. Aber mal ehrlich, wenn du weißt, wie du dich an einer Festplatte vorbeimogelst, dann kannst du vermutlich auch die Erlaubnis des Nutzers umgehen und auf den Computer zugreifen, wann’s dir passt.«
    »Das wäre dann selbstverständlich illegal«, stellte Oliver fest.
    »Selbstverständlich«, sagte Mikey. »Na ja, wenn du Lust hast, was zu tun, dann tust du’s eben – legal oder nicht.«

27
    Decker saß mit Marge und Oliver in seinem Büro zusammen, fuhr sich durchs Haar und nippte an seinem kalten Kaffee. Es war halb vier Uhr nachmittags, und in ein paar Stunden kämen Cindy, Koby und seine Zwillings-Enkel zu ihnen nach Hause zum Schabbes. Er spürte, wie sein Gehirn in einen Außer-Betrieb-Modus glitt. Um nicht völlig abzudriften,

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