Teuflische Lust
Seite erneut an und ließ sich die Zeichnungen von Drudenfüßen vergrößert anzeigen. Angeblich hielten sie in erster Linie Spukgeister fern, wenn man sie vor jedes Fenster und der Wohnungstür anbrachte. Laut Norgret sollten sie auch gegen Inkubi wirken, wie der Fall Mathilde belegte. Sie hatte noch etwas Kreide vom letzten Besuch ih-rer kleinen Nichte aufbewahrt. Für die Kleine hielt sie immer eine Kiste mit Spielzeugen bereit. Die Kreide befand sich ganz oben. Alexia nahm ein Stück aus der Verpackung und machte sich daran, ihre Wohnung dämonensicher zu gestalten.
Glücklicherweise war das Symbol einigermaßen leicht zu zeichnen, sah es doch aus wie ein in sich geschlossener Stern.
Sie zeichnete an jede Wand ein Drudenkreuz. Als sie das letzte angebracht hatte, bereute sie es fast. Die Farbe würde sicher Rückstände in den Fasern zurücklassen, und es sah nicht wirklich einladend aus. Besuch konnte sie in nächster Zeit nicht mehr empfangen, ohne in Erklärungsnot zu geraten.
Alexia ließ sich wieder hinter ihren Laptop auf den Stuhl fallen, um weiter zu recherchieren. Da sie nicht für den Rest ihres Lebens in ihrer Wohnung bleiben wollte, brauchte sie noch einen Schutz für unterwegs. Etwas, das sie mit sich tragen konnte. In einer Tasche oder als Anhänger um den Hals. Marvin Norgret hatte auch hier eine Lösung parat. Drudensteine – ausgehöhlte Kiesel, die man wunderbar als Kette tragen konnte. Aber wo bekam sie einen ausgehöhlten Kieselsteinher? Sie gab den Begriff in die Suchmaske ein und stieß nach ein wenig Recherche auf einen Laden in ihrer Nähe, der tatsächlich echte Drudensteine anbot. Gleich morgen würde sie hinfahren!
Tanja Gärtenfeld machte es sich in Daniels geräumigem Bett bequem, kuschelte sich in ein überdimensionales Herzkissen und genoss die warmen Sonnenstrahlen, die durch das offenstehende Fenster drangen, während ihr Liebster schon vor Stunden aufgebrochen war, um seine Wochenendschicht in der Notfallaufnahme des Krankenhauses zu absolvieren, in dem auch sie als Schwester arbeitete. Nachdem er sein Medizinstudium aufgegeben hatte, hatte er wieder seine alte Stelle angenommen, um in Berlin und bei ihr bleiben zu können. Sie hatten sich versöhnt. Auf eine wilde und leidenschaftliche Weise, und jetzt fühlte es sich an, als wären sie niemals getrennt gewesen. Tanja hatte keinen einzigen Gedanken mehr an Marcel verschwendet. Sie vermisste Daniel und wünschte, er würde jetzt neben ihr liegen, sacht ihre Hand streicheln und zärtlich an ihrem Ellenbogen knabbern, wie sie es liebte.
Aber sie war allein. Ihre Hand tastete nach dem Hemd seines Schlafanzugs. Sie legte es sich auf den unteren Teil ihres Gesichts und atmete seinen männlichen Duft ein. Daniel roch lieblicher als Marcel, und sein ganz eigenes Aroma aus Moschus und Haselnuss löste dieses unnachahmliche Kribbeln in ihren Zehenspitzen aus, das sich rasch in ihrem ganzen Körper ausbreitete.
Oh, sie freute sich schon sehr auf seine Heimkehr. Sie würde zärtlich seinen Nacken kraulen, genau an der Stelle,an der er es so liebte, und dann würde sie ihn zu sich ins Bett ziehen, ihm langsam den Gürtel öffnen, den Reißverschluss seiner Jeans hinunterziehen und in seine Hose greifen. Ihre Hand verschwand unter der Decke und in ihrem Höschen, während sie sich vorstellte, wie sie Daniel mit ihren Lippen verwöhnte. Sie würde seinen Körper ganz langsam erforschen, Millimeter für Millimeter. Zentimeter für Zentimeter. Ihre Lippen würden über die Hügel und Täler seiner Brustmuskeln wandern, sich tiefer hinab arbeiten zu der Bauchmuskulatur und schließlich würde sie ihn mit ihrem Mund heiß machen. Tanja glaubte, seinen Geschmack auf ihrer Zunge zu spüren. Herb. Wie Bitterschokolade. Aber mit einer süßen Note.
Sie rieb stärker an ihren inzwischen glühenden Schamlippen und dachte daran, wie sie ihre Versöhnung offiziell gemacht hatten. Alle hatten sich gefreut, dass sie wieder zusammen waren. Seine Eltern. Ihre Eltern. Die gemeinsamen Freunde. Daniel war ein ganz anderer Typ als Marcel. Er suchte eine feste Bindung. Genau wie sie.
Sie atmete noch einmal tief ein, sog diese wunderbare Geruchskombination in sich auf und war froh, wie sich alles entwickelt hatte.
Sorgsam legte sie sein Hemd zusammen und platzierte es neben seiner Hose auf dem Kopfkissen.
Mit dem Zeigefinger strich sie ihre Schamlippen auseinander und rieb sacht an der Vorhaut ihrer Klitoris. Die war unter ihren Streicheleinheiten
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