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Teuflische Lust

Teuflische Lust

Titel: Teuflische Lust
Autoren: Kerstin Dirks
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sich ein starker Wind bildete, der sie von den Füßen fegte. Lucas half ihr auf, dann wandte er sich der Heerschar zu, hob beide Arme empor und sonnte sich im Jubel der monströsen Menge. Er ignorierte ihre Bitte, legte stattdessen den Arm um sie und zog sie zum Rand der Tribüne, die hoch über den Boden aufragte. Ihr schwindelte. Sie fürchtete, das Gleichgewicht zu verlieren. Doch er hielt sie fest.
    »Dies ist das Reich des Clans der Schwarzen Dämmerung, und ich bin ihr Herr. Sie sind gekommen, um dir ihre Aufwartung zu machen.«
    »Nein, ich will das nicht …«
    Sie blickte in die grässlichen Fratzen hinab, und ein Schauer jagte über ihren Rücken. Diese Mäuler, diese grellen Augen, die Hörner. Sie sahen wie dunkle Teufel aus.
    »Bring mich zurück!«, schrie sie, und ihre Stimme hallte von den steinernen Wänden wider. »Bitte, bring mich nach Hause!«
    Ihr wurde ganz schwach. Die Luft war so dünn geworden, dass sie kaum noch durchatmen konnte. Benommen sank sie auf die Knie. Das Mieder war viel zu eng, es schnürte sie ein. Ein dunkler Schatten legte sich über ihre Augen, während sie nach Luft rang.
    »… zurück.« Sie keuchte. Jemand trat neben sie, hob sie auf. Sie spürte seine Hände. Was hatte er jetzt mit ihr vor? Ehe sie ihn fragen konnte, empfing sie wohltuende Dunkelheit.
    Kendrael nahm die Hand von ihrer Stirn und unterbrachsomit die Übertragung. Sacht hob er sie auf seine Hände. »Alexia?«, flüsterte er, aber sie reagierte nicht. Sie war ohnmächtig. Es war ein Fehler gewesen, ihr unvorbereitet seine Welt zu zeigen. Er hätte es besser wissen müssen. Menschliche Augen konnten diesen Anblick nur schwer ertragen. Wie war er nur auf die irrsinnige Idee gekommen, sie könne dort an seiner Seite mit ihm leben?
    Sie war anders als er. Sie war das Licht. Und er die Dunkelheit. Nie würde er sein können wie sie. Und sie würde in seiner Welt wie eine Blume vergehen, die man nicht mehr goss.
    Sie war ein Mensch, eine Sterbliche und somit verletzbar, auch wenn sie in seinen Augen große Stärke in sich trug.
    Er war ein Dämon, der zerstören musste und anderen die Lebensenergie raubte, um selbst zu existieren. Er nahm, sie gab. Hatte sie wirklich solch einen Mann an ihrer Seite verdient? Ihm wurde gewahr, dass er eine Bedrohung für sie war, wenn sie zusammenblieben. Eines Tages würde er sie vielleicht sogar töten, denn wie sollte er ihrer süßen Unschuld widerstehen? Sie zu schützen würde bedeuten, auf Sex mit ihr zu verzichten. Aber das konnte er nicht. Sein Körper zeigte stärkste Reaktionen allein aufgrund ihrer sanften Berührungen, die doch so klein und unschuldig waren, ihn aber in einen Rauschzustand versetzten.
    Er brachte sie in ihr Zimmer zurück, legte sie auf ihr Bett und breitete die Decke über ihr aus. Wie wunderschön sie aussah, wenn sie einfach nur dalag und schlief. Er hätte am liebsten die ganze Nacht hier gestanden und sie beobachtet. Zugesehen, wie sich ihr Brustkorb bei jedem Atemzug hob und senkte, wie ihre Mundwinkel leicht zuckten und sich ihre Augen unter den Lidern sichtbar bewegten, weil sieträumte. Es fiel ihm schwer, sich von ihrem Anblick loszureißen. Aber das musste er. Nur so konnte er sie beschützen. Er ging ans Fenster und blickte nachdenklich hinaus. Die aufgehende Sonne färbte den dunklen Horizont rot. Der Anblick verleitete ihn dazu, an ihre warmen, vollen Lippen zu denken, die so herrlich süß schmeckten. Es wurde ihm schwer. Nie hatte er sich so stark zu jemandem hingezogen, mit ihm verbunden gefühlt. Wie kam das nur? Kein Dämon hatte jemals Zuneigung empfunden. Es lag nicht in der Natur seiner Art zu lieben.
    »Lucas?«, hörte er sie leise rufen. Er drehte sich erschrocken um, doch sie war nicht aufgewacht. Sie träumte. Von Lucas.
    Er musste fort, schnell, das war ihre einzige Chance, denn er war eine Gefahr für sie.

    Alexia wachte in dem sicheren Glauben auf, einen sehr verstörenden Traum gehabt zu haben. Zu ihrem Unglück kehrten die Erinnerungen an die gestrige Nacht jedoch rasch zurück, und die Bilder ihres unfreiwilligen Ausflugs scheuchten sie aus dem Bett, trieben sie panisch durch ihre Wohnung und ließen sie in jede dunkle Ecke und unter jedes Sitzmöbel blicken. In jedem Schatten sah sie nach, ob dort vielleicht ein gehörntes Untier saß und sie beobachtete. Erst nachdem sie sich ganz sicher war, allein zu Hause zu sein, schloss sie alle Fenster und verriegelte die Tür.
    Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder war sie
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