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Teuflische Schwester

Teuflische Schwester

Titel: Teuflische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Stelle wieder
anzubringen. Schon wieder summten Fliegen über dem
Boden herum. Sie sah zu, wie einige durch die Ritzen
krochen, wo ein Festschmaus auf sie wartete. Da Todds
Leiche jetzt über dem Hundekadaver lag, schien der
abscheuliche Gestank nachzulassen.
Mit dem Kleid über dem Arm kehrte Teri ins Haus
zurück. Noch einmal stieg sie zum Speicher hinauf und
legte das blutgetränkte Textil in sein Versteck zurück.
    Cora kam durch die Küchentür herein. Ihr erster Blick fiel
auf die Uhr. Sie war eine gute Stunde weggewesen, hatte
aber noch genügend Zeit für Melissas Auflauf und das
Abendessen. Sie packte die große Einkaufstüte aus und
räumte alles, was sie nicht sofort brauchte, an seinen Platz.
Mitten in den Vorbereitungen für den Auflauf fiel ihr auf,
daß weder Todd noch Teri sie begrüßt hatten.
Normalerweise bot ihr doch irgend jemand seine Hilfe an,
wenn sie in der Küche arbeitete. Von Teri freilich hatte sie
sich ohnehin keine Gefälligkeit erwartet.
    Trotzdem schürzte sie verärgert die Lippen. Todd hatte
etwas davon gemurmelt, daß er sich noch einmal auf die
Suche nach Blackie machen wollte. Aber was war mit
Teri? Sie hatte doch hoffentlich Melissa nicht einfach sich
selbst überlassen. Sie stieß die Pendeltür zum
Anrichteraum auf und rief laut ins stille Haus: »Hallo! Ist
niemand da?« Nach kurzer Stille hörte sie Teris Stimmme:
»Ich bin in der Bibliothek!«
    Cora atmete auf. Wenigstens hatte sie Melissa nicht
allein gelassen! Durch das Eßzimmer, die Vorhalle und
    die kleine Diele schlurfte sie zur Bibliothek. Teri lag auf
dem Bauch auf dem roten Ledersofa und sah fern. Sie trug
eine Blue jeans, eine weiße Bluse und Turnschuhe.
    »Deine Mutter hat dir doch sicher beigebracht, daß man
sich die Schuhe auszieht, wenn man sich aufs Sofa legt«,
meckerte Cora. Da Teri sie ignorierte, fragte sie nur noch:
»Alles in Ordnung?«
»Aber sicher. Warum auch nicht?«
     
»Na ja, du hättest immerhin in die Küche kommen und
mir deine Hilfe anbieten können.«
    »Ich habe dich nicht kommen hören. Außerdem gehört
das wohl kaum zu meinen Aufgaben.«
Cora kniff erbost die Lippen zusammen, sagte aber
nichts. Statt dessen ging sie die Treppe zum ersten Stock
hinauf. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß Teri sich
während ihrer Abwesenheit um Melissa gekümmert hatte.
Da wollte sie lieber persönlich nach dem Rechten sehen.
Sie fand Melissa friedlich schlummernd in ihrem Bett vor.
Wieder besänftigt, kehrte Cora in die Küche zurück und
machte sich an die Arbeit.
Zwanzig Minuten später war der Auflauf in dem einen
und der Lammbraten für das Abendessen im anderen
Ofen. Sie trat durch die Hintertür ins Freie und lief zum
eigenen Häuschen. In der Eingangstür blieb sie stehen und
rief laut nach ihrem Enkel. Es blieb still. »Todd?« rief sie
noch einmal. »Wo steckst du?«
Keine Antwort. Sie sah auf die Armbanduhr. Es war
bereits nach sechs. Todd kam doch nie zu spät heim! Sie
hastete in die Küche. Vielleicht lag dort eine Nachricht für
sie. Sie fand nichts. Verwirrt lief sie schließlich ins
Herrenhaus zurück. Noch einmal trat sie in die Bibliothek.
»Hast du Todd gesehen?«
Höchst widerwillig wandte Teri den Blick vom
Bildschirm. »Warum sollte ich ihn denn gesehen haben?
War er überhaupt im Haus?«
»Wenn ich das wüßte, hätte ich dich wohl kaum
gefragt«, schnappte Cora zurück. »Er ist aber nicht, zu
Hause, und ich hatte mir gedacht, daß du ihn vielleicht
gesehen hast.«
Teri schüttelte den Kopf. »Vielleicht ist er bei
Freunden.«
Cora seufzte auf. »Er hat gesagt, er wollte noch mal nach
Blackie suchen …« Sie unterbrach sich, denn Teri
verdrehte spöttisch die Augen. Nach einer kurzen Pause
kam sie auf das vorgehende Thema zurück: »Übrigens ist
Melissa seine beste Freundin. Es ist wohl ganz normal,
wenn er bei ihr hereinschaut.«
Teri stöhnte hörbar auf. »Wenn Melissa seine beste
Freundin ist, dann ist er ja noch dümmer, als ich dachte.«
Cora lief dunkelrot an. »Bestimmte Leute sind nicht halb
so nett, wie sie tun, oder täusche ich mich da?«
Teri lächelte sie honigsüß an: »Bestimmte Leute«, äffte
sie Cora nach, »arbeiten hier vielleicht nicht mehr lange,
wenn sie es am nötigen Respekt ihren Vorgesetzten
gegenüber fehlen lassen.«
Beide blitzten einander wütend an. Am Ende wandte
Cora den Blick ab. Sie drehte sich abrupt um und verließ
das Zimmer. Hinter ihr fiel die Tür mit einem Knall zu.
Zufrieden

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