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Teuflische Schwester

Teuflische Schwester

Titel: Teuflische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Boot ist es denn? Eine Segeljacht?« fragte sie Brett.
»Richtig, eine Lord Nelson, knapp zehn Meter lang«,
antwortete Brett. Sein Blick fiel mißmutig auf Melissa.
»Wenn Melissa nicht mit will …« setzte er an, doch Teri
schnitt ihm das Wort ab: »Warum sollte sie nicht wollen?
Wann treffen wir uns?«
Brett sah auf Kent. »Ich weiß nicht. Ist zwei Uhr recht?«
fragte er mit einem Achselzucken.
Da keiner Einwände hatte, machten sich Teri und
Melissa auf den Heimweg. Kaum waren sie weg, blitzte
Kent seinen Freund wütend an. »Glückwunsch, Van
Arsdale! Jetzt haben wir Melissa den ganzen Nachmittag
am Hals.«
»Was hätte ich denn tun sollen? Sie stand ja direkt
daneben. Und so schlimm ist es auch wieder nicht. Du
mußt sie ja nicht allein ertragen.« Plötzlich prustete er los.
»Mein Gott, stell dir nur vor, was Jeff für ein Gesicht
machen wird, wenn er sie sieht. Er wird meinen, wir
hätten das absichtlich gemacht.«
Kent rollte mit den Augen. »Dich hat es wirklich
schlimm erwischt. Jetzt hast du Teri schon zweimal
eingeladen, und immer schleppt sie Melissa mit. Sind sie
siamesische Zwillinge oder was?«
»Was bleibt ihr schon anderes übrig? Sie ist kaum da
und hat schon mehr Freunde als ihre Schwester. Sie meint
es eben gut mit ihr.«
»Und deswegen müssen wir sie jetzt in Kauf nehmen?«
knurrte Kent. »Scheiße noch mal, als nächstes verlangst
du, daß ich mit ihr ausgehe.«
Brett knuffte seinen Freund in den Arm. »Wer weiß?
Vielleicht verliebst du dich noch in sie.« Geschickt wich
er einem Magenschwinger aus und rettete sich auf die
Straße.
Als sie dann gemeinsam weiterliefen, fragte er sich
insgeheim, was da eigentlich gespielt wurde. Wollte Teri
Melissa denn immer zu ihren Rendezvous mit ihm
mitnehmen? Vorerst mußte er das Kostümfest abwarten.
In alle Ewigkeit konnte Teri aber nicht von ihm verlangen,
daß er Melissa einen Partner besorgte, wenn sie zusammen
ausgehen wollten.
Andererseits gefiel ihm dieser Zug an Teri. Sie schien
auf die Gefühle anderer Rücksicht zu nehmen.
Selbst auf die Gefühle von Leuten, um die sich sonst
niemand kümmerte, wie die von Melissa Holloway.
Grinsend wandte er sich an Kent. »Sie ist wirklich nett,
was?«
»Wer?«
»Teri. Weißt du, was ich glaube? Sie ist so ziemlich das
netteste Mädchen, das ich kenne.«
Je näher sie dem kleinen Jachthafen am Südende der
Bucht kamen, desto langsamer wurden Melissas Schritte.
    »Vielleicht sollte ich lieber zurückbleiben«, stotterte sie
mit einem nervösen Blick auf den hohen Seegang
außerhalb der Bucht. »Was machen wir, wenn ich
seekrank werde?«
    »Aus welchem Grund solltest du seekrank werden?«
erwiderte Teri. Freilich hatte sie ihr letztes Gespräch noch
sehr gut in Erinnerung. Sie hatten am Strand gelegen und
einer Regatta zugesehen.
    »Warum haben wir eigentlich kein Boot?« hatte sie
gefragt. Daraufhin hatte Melissa losgekichert. »Weil
Daddy und ich immer seekrank werden. Zu meinem
zehnten Geburtstag ist er mit mir auf einem Fischerboot
rausgefahren. Wir haben beide über alle sieben Beete
gekotzt. Noch mal muß ich nicht unbedingt Boot fahren.«
    Als wäre ihr dieses Gespräch eben erst wieder
eingefallen, weiteten sich Teris Augen. Sie sah Melissa
betroffen an. »Ach Gott, das hatte ich vergessen.« Dann
hellte sich ihre Miene wieder auf. »Aber das ist ja schon
so lange her. Diesmal wird dir bestimmt nicht schlecht.
Schau dir nur das Wasser an! Kaum Wellen! Da wird
keinem schlecht.«
    Melissa verdrehte die Augen. »Allein beim Gedanken
daran wird mir schon schlecht.«
Sie hatten den Pier erreicht. Melissa blieb abrupt stehen.
»Wärest du mir böse, wenn ich dableiben würde?« fragte
sie ängstlich.
»Natürlich nicht«, versicherte Teri. »Wenn ich nur dran
gedacht hätte, hätte ich ihnen gesagt, daß wir nicht
mitfahren. Aber was sollen wir jetzt deiner Mom sagen?«
»Vielleicht brauchen wir ihr gar nichts zu sagen. Ich
warte einfach, bis ihr zurückkommt, und dann erfährt sie
von nichts.«
Teri schüttelte den Kopf. »Sie kommt heute nachmittag
in den Club. Du kennst sie ja. Sie wird allen erzählen, daß
wir auf der Jacht der Fieldings rausfahren und viel
Aufhebens davon machen. Und wenn jemand ihr
verklickert, daß du gar nicht dabei warst …«
Melissa stöhnte auf. Teri hatte ja vollkommen recht. Sie
hörte schon wieder die zornbebende Stimme ihrer Mutter,
die sie einmal mehr zurechtwies, sie könne ihre Freunde
doch nicht einfach brüskieren,

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