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Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hinunter.
    »Soll ich ihn holen?«, fragte Chang, als sie außer Sichtweite war.
    »Nein, das mache ich schon.«
    Donovan stieß die Tür auf, schritt über die Straße und den Weg zum Haus hinauf, wobei sie überlegte, ob Chang ahnte, was sie empfand, oder ob er nur hilfsbereit sein wollte. Die Haustür stand einen Spalt offen, sodass sie gleich in den kleinen Gemeinschaftsflur trat. Vor Tartaglias Wohnungstür blieb sie kurz stehen, rieb sich die Augen, dann klopfte sie. Nichts geschah. Sie klopfte erneut, diesmal lauter. Sie wollte gerade zurückgehen und klingeln, als die Tür aufging und Tartaglia sie stirnrunzelnd anblinzelte. Er wirkte benommen, war barfuß und trug nur eine alte Jeans, die er hastig übergezogen haben musste; er hatte nicht mal den Reißverschluss ganz geschlossen.
    »Ich sollte dich um sieben abholen«, sagte sie. »Jetzt ist es fünf vor.«

    »Wirklich?« Er rieb sich gedankenverloren das stoppelige Kinn. »Entschuldige, da muss ich wohl verschlafen haben. Ich ziehe mich an, so schnell ich kann. Komm doch rein und mach uns einen Kaffee, während ich dusche.«
    »Nein danke. Ich warte im Wagen. Justin ist dabei.«
    »Er kommt bestimmt allein zurecht. Ich könnte einen guten, starken Kaffee gebrauchen, um wach zu werden.«
    »So siehst du auch aus. Wenn es gar nicht anders geht, kannst du dir auf der Autobahn einen holen. Ich bin draußen.« Sie konnte eine gewisse Schärfe in ihrer Stimme nicht unterdrücken, aber es war ihr längst gleichgültig, was er dachte.
    »Sam?«
    Sie war bereits auf halbem Weg zum Wagen und drehte sich nicht um. Ihr Puls raste, jeder Muskel schmerzte vor Anspannung. Sie hatte überhaupt keine Lust, jetzt mit Chang zu plaudern, und setzte sich auf das Mäuerchen zum Nachbargarten, um zu warten, schloss die Augen und ließ sich das Gesicht von der Sonne wärmen. In Zeiten wie diesen wünschte sie, sie hätte nicht aufgehört zu rauchen. Sie fühlte sich miserabel und war wütend. Wütend auf sich selbst und auf ihn. Sie dachte an den Tag, als er aus dem Urlaub zurück ins Büro gekommen war, wie verblüfft sie gewesen war, weil er so fit aussah, die tiefbraune Haut, noch betont durch das weiße Hemd, das er trug. Nie hat er besser ausgesehen, hatte sie gedacht. Er war mit seinem Cousin Alessandro in Sizilien beim Tauchen gewesen. Weitere Mitreisende hatte er nicht erwähnt. Alessandro lebte in Mailand, wo er als Börsenmakler arbeitete. Sie hatte ihn einige Male getroffen, und obwohl er attraktiv und lustig war, hatte sie ihn rasch als Playboy abgehakt. Tartaglia war zwar nicht so, aber sie konnte sich die beiden zusammen im Urlaub vorstellen, und der Gedanke war nicht angenehm. Sie hatte Tartaglia nach seiner Rückkehr sorgfältig studiert. Soweit sie sagen konnte, war nichts Außergewöhnliches an ihm, er strahlte keine innere Aufregung aus, schien nichts
zurückzuhalten, schrieb nicht mehr SMS als sonst, telefonierte nicht häufiger und zeigte auch sonst keine verräterischen Zeichen. Soviel sie wusste hatte es seit einer ganzen Weile niemanden gegeben. Wer war die Frau also? Vielleicht eine Freundin von Nicoletta, und er hatte sie angeschwindelt. Egal wer sie war, sie hasste sich dafür, dass sie es wissen wollte.
    Es gab Zeiten, da hatte sie das Gefühl, als sehe er sie irgendwie anders an, dachte beinahe, es könnte zwischen ihnen etwas entstehen. Gelegentlich schien er ein wenig eifersüchtig zu sein, wenn andere ihr mehr Aufmerksamkeit schenkten. Aber das könnte auch Einbildung oder Wunschdenken sein. Warum sagst du ihm nicht, was du für ihn empfindest?, hatte Claire schon mehr als einmal gefragt. Aber wozu? Wenn er es nicht sah und selbst nicht so empfand, konnte man nichts machen. Wenn sie es ansprach, würde es ihren Umgang miteinander nur komplizierter machen, vor allem, weil sie so eng zusammenarbeiteten. Die Demütigung war vorhersehbar, und das könnte sie nicht ertragen. Es war besser, wenn er keine Ahnung hatte. Sie sog die frische Morgenluft tief ein. Sie konnte ihre Gefühle nicht einfach abstellen wie einen Wasserhahn, aber noch weniger konnte sie sich jedes Mal so quälen, wenn er eine Frau mit ins Bett nahm. Freundschaft allein genügte ihr nicht mehr. Sie dachte schon eine ganze Weile, dass sie vielleicht mehr Abstand zu ihm brauchte. Es fehlte nur der Anstoß, und vielleicht war er das ja jetzt.
    Sie hörte eine Autotür zuschlagen und öffnete die Augen. Chang schlenderte, die Hände in den Taschen und eine Melodie pfeifend, die ihr

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