Teuflischer Pakt - Thriller
es sich so an. Und er sagte, es sei schon vor langer Zeit passiert.«
»Sie wissen, wer Amber Wiseman ist?«
»Natürlich weiß ich das. Sie ist meine Tochter, leider Gottes, und soviel ich weiß, ist sie quicklebendig. Setzen Sie sich, und erklären Sie mir, was das alles zu bedeuten hat. Ich liebe ein gutes Rätsel.« Sie rieb sich die Hände und bedeutete Donovan und Chang mit klingenden silbernen Armreifen, die sie um beide Handgelenke trug, auf den Sesseln gegenüber Platz zu nehmen.
»Es tut mir leid, Mrs. Neville, aber …«
» Miss Neville bitte. Ich war vier Mal verheiratet, aber ich habe wieder meinen Mädchennamen angenommen. So ist es einfacher. Wiseman war der Name von Ambers Vater … nicht dass er lange geblieben wäre. Also, was ist das für ein Unsinn, dass Amber tot sein soll?«
»Die Verwirrung tut mir sehr leid, Miss Neville. Wir haben in einem See in der Nähe von Bristol die Leiche eines Mädchens gefunden. Sie lag offensichtlich seit dem Frühsommer 1991 im Wasser. Wir haben einige ihrer Sachen zusammen mit einer Handtasche gefunden. Der Name Amber Wiseman und Ihre alte Adresse in Clifton standen auf einer Monatskarte. Natürlich haben wir …«
»Wie faszinierend. Nun, es handelt sich gewiss nicht um Amber, das versichere ich Ihnen. Ich habe seit Jahren nicht mit Amber gesprochen – wir kommen nicht gut miteinander aus, verstehen Sie –, aber ich kann Ihnen versichern, dass sie es nicht ist.«
»Wenn Sie keinen Kontakt haben …«
Frances winkte ab. »Sie war bei der Beerdigung meiner Mutter vor zwei Jahren. Sie hat zwar kein Wort mit mir gewechselt, aber sie kann es definitiv nicht sein.«
»Gut. Warum hatte das Mädchen dann ihre Handtasche?«
»Vielleicht kannte sie Amber. Wann sagten Sie, war das?«
»Im Juni oder Juli 1991.«
Sie blickte einen Moment nachdenklich ins Leere, dann nickte sie langsam. »Da war Amber fast fünfzehn. Das war das Jahr, in dem ich mich von Mike getrennt habe, weswegen ich das Haus verkaufen musste, als wir endlich geschieden waren. Ich kann mich nicht daran erinnern, was ich im Juni oder Juli gemacht habe, aber ich war für einige Monate in Indien. Früher hatte ich ein Geschäft für Inneneinrichtung mit Zweigstellen in London und Bath, und viele unserer Stoffe und Möbel kamen aus Indien. Als ich zurückkam, nahm ich Amber mit in die USA, um von Mike wegzukommen, wo wir den Sommer bei Freunden verbrachten.«
»Wer ist dann das Mädchen?«
Sie runzelte die Stirn, als dächte sie nach. »Sie war in einer Clique mit lauter Mädchen, die ständig zusammenhockten. Sie haben Kleider getauscht und Schminke und solche Sachen. Sie muss Ambers Tasche genommen haben.«
»Sie? Wissen Sie zufällig, wer es gewesen sein könnte?«
»Wie bitte?« Sie schaute Donovan an, als hätte sie nicht zugehört.
»Wissen Sie, wer das Mädchen ist?«
»Ja. Entschuldigung, jetzt fällt mir alles wieder ein. Es muss Danielle gewesen sein.«
»Danielle Henderson?«, fragte Chang.
Sie sah ihn an und nickte. »An den Nachnamen kann ich mich nicht erinnern, und wann es gewesen ist, weiß ich auch nicht mehr, aber sie verschwand eines Tages. Alle dachten, sie sei weggelaufen, vermutlich nach London. Danielle hat sich immer Sachen von Amber geliehen. Sie muss es gewesen sein, sonst fällt mir niemand ein.«
Chang öffnete seinen Rucksack und holte eine der Akten heraus. »Ist das Danielle?« Er hielt ein Foto hoch.
Frances setzte eine Lesebrille auf, die an einer Kette um ihren Hals baumelte. Sie betrachtete das Foto stirnrunzelnd. »Wie süß. Auf dem Foto sieht sie aus wie zwölf, aber das ist Danielle. Sie und Amber waren damals eine Zeit lang eng befreundet. Die beiden waren meistens dick geschminkt und trugen Röcke, die höchstens bis hier gingen.« Sie legte eine Hand auf die Hüfte. »Aber heute laufen die Mädchen alle so rum, nicht wahr? Danielles Mutter war allerdings sehr dumm. Schrecklich überfürsorglich und ließ ihr keinerlei Freiheit. Danielle kam manchmal nach der Schule mit hierher, und gelegentlich blieb sie über Nacht, doch dann rief ihre Mutter ständig an, wollte wissen, ob sie ihre Hausaufgaben gemacht hat, wann sie nach Hause kommt oder ob sie ordentlich gegessen hat und so weiter. Die arme Danielle musste sich jedes Mal das Gesicht schrubben und anständige Kleidung anziehen, wenn sie nach Hause ging. Da würde doch jeder rebellieren, meinen Sie nicht?« Sie schaute über ihre Brille hinweg Donovan an.
»Was ist mit ihrem Vater?«, fragte
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