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Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Er fragte sich, was sie wohl wollte, und ging am Geländer entlang zu ihrem Boot.
    »Tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe. Sie sind ein Freund von Joe, nicht wahr?« Sie kletterte geschickt aufs Deck, eine Küchenschere und einen großen Bund Basilikum in der Hand. »Haben Sie gehört, was passiert ist?«
    »Sie meinen, mit Joe?«
    Sie nickte.
    »Ja, ich weiß, danke.«
    »Ich wollte nur sichergehen. Ich dachte, vielleicht … Na ja, ich habe Sie neulich mit ihm gesehen und davor schon mal im Garten des Bargeman’s Rest. Das muss ein ziemlicher Schock für Sie sein. Haben Sie es gerade erst erfahren?«
    »Ich war gestern hier. Wir waren verabredet, aber die Polizei hatte das ganze Gelände abgeriegelt. Irgendwie habe ich Panik gekriegt. Ich begreife es immer noch nicht. Deswegen bin ich hergekommen.«
    Sie blinzelte ihn an, die Hand schützend vor den Augen. »Ich heiße Maggie.«
    Jetzt erinnerte er sich an sie. Joe hatte an dem Abend heftig auf die Nachbarn geschimpft, die an seinem Boot vorbeischlenderten – »verdammtes, neugieriges, nutzloses Pack«, hatte er sie genannt –, aber als sie vorbeiging, hatte er ihr freundlich zugewunken. Hatte irgendwas von einem Abendessen bei ihr erzählt und dass sie okay sei, das höchste Lob, das Joe jemandem zollte, den er nicht gut kannte.
    »Ich bin Alex.«
    »Hören Sie, haben Sie Lust auf einen schnellen Drink? Ich wollte mir gerade einen gönnen.«
    Er zögerte.

    »Kommen Sie doch rein«, sagte sie lächelnd, den Kopf leicht zur Seite geneigt. »Ich beiße auch nicht. Es wäre schön, mit jemandem zu reden, der Joe kannte. Ich mochte ihn wirklich, wissen Sie.«
    Er zögerte immer noch. War sich nicht sicher, ob er überhaupt über Joe reden wollte, vor allem mit jemandem, den er kaum kannte. Aber wenn sie und Joe vor kurzem miteinander zu Abend gegessen hatten, konnte sie vielleicht etwas Licht in das Dunkel um Joe bringen. Sie schien auf jeden Fall harmlos zu sein, und es war ja nicht so, als ob er etwas Besseres vorgehabt hätte. »Na gut«, sagte er und nickte langsam. »Danke.«
    »Das Tor ist gleich da drüben.« Sie deutete mit der Schere den Treidelpfad hinunter. »Aber wie dumm von mir, das wissen Sie ja.«
    Fünf Minuten später saßen sie an einem hübschen, schmiedeeisernen Tisch auf ihrem Vorderdeck, umgeben von noch mehr Pflanzen in bunt bemalten Töpfen. Die Tischplatte aus verwittertem weißem Marmor hatte schon bessere Tage gesehen. Doch das leuchtend grün lackierte Gestell war einst Teil einer altmodischen, pedalbetriebenen Nähmaschine gewesen, und der Name Singer war auf der Vorderseite gerade noch lesbar.
    »Meine Großmutter hatte so eine.« Er zeigte auf den Tisch und trank einen Schluck von dem kalten Weißwein. »Wo haben Sie das aufgetrieben?«
    »Es lag auf dem Sperrmüll. Unglaublich, was manche Menschen wegwerfen. Meine Mutter hatte auch so eine. Hat all unsere Kleider darauf genäht und es mir und meiner Schwester beigebracht, aber heute kann das kein Mensch mehr, oder? Wer hat schon die Zeit dafür? Und es ist billiger, zu Woolworth zu gehen.«
    Er nickte. Schon einen Knopf annähen war Stress. Er hoffte, sie sah die Sicherheitsnadel nicht, die sein Hemd unten zusammenhielt.
»Wieder so ein fantastischer Sonnenuntergang«, sagte er nach einer Pause mit einem unbehaglichen Gefühl.
    »Ja, wunderschön, nicht wahr? Das Licht ist hier das ganze Jahr über so toll. Hat irgendwas mit dem Wasser zu tun, glaube ich. Deswegen bleibe ich hier wohnen, obwohl das Boot kleiner ist als die meisten Ein-Zimmer-Appartements und es im Winter richtig feucht und kalt wird.«
    »Also, ich finde es klasse.« So ein Boot würde mir gefallen, dachte er. Abgesehen von dem weiblichen Krempel hatte er sich auf Joes schmalem Boot richtig wohlgefühlt. Es war gemütlich und alles gleich griffbereit. Perfekt für einen allein. Viele Boote am Kanal sahen schäbig aus, aber wahrscheinlich kostete ein Anlegeplatz in dieser Gegend extrem viel, bestimmt deutlich mehr, als er sich leisten konnte.
    »Haben Sie schon mal eine Bootsfahrt den Kanal hinunter gemacht?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich meine, nicht mit so einem.« Sie deutete geringschätzig mit dem Weinglas auf die Hausboote. »Die meisten davon fahren nirgendwohin. Aber sehen Sie da, wo der Kanal breiter wird? Bei dem schwimmenden Café kann man ein Wassertaxi nehmen. Es fährt bis zur Camden Passage, wenn man will. Vom Wasser aus hat man einen großartigen Blick auf London. Manche Ecken sind wirklich

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