Teuflischer Pakt - Thriller
in seinem Kopf, in einem freundlichen Tonfall, aber undeutlich,wie das Hintergrundrauschen eines Radios. Er meinte, den Namen Ashleigh zu verstehen. Er sah den Vollmond über dem Wasser aufgehen, die kühle, schimmernde Schwärze darunter, so tief, als gäbe es keinen Grund, und das Mädchen, dessen Haare wie Seide durch seine Finger glitten, die nackte Haut, bleich wie Kreide, in dem seltsamen, silbernen Licht. Er hörte ihr glucksendes Lachen, neckend, lockend, hoch über die Musik hinweg. Er spürte das Wasser, zäh wie Sirup, zwischen seinen Beinen, als er nach ihr trat. Sie verschwand, wie ein Fischotter, tauchte an anderer Stelle wieder auf und lachte ihn kichernd aus. Dann erinnerte er sich an die Berührung kalten, toten Fleisches …
Schaudernd schreckte er hoch und öffnete die Augen. Er sah sie immer noch vor sich und schüttelte heftig den Kopf in dem Versuch, ihren Geruch und ihr Bild zu vertreiben. Der Druck in seinem Kopf wurde wieder stärker, der krampfartige Schmerz verknotete seine Eingeweide. Aufgewühlter Schlamm aus den Tiefen eines Flusses, der Stoff für Alpträume. Die Helligkeit im Raum, mit seiner einfachen Einrichtung, war beruhigend. Er sah sich ziellos um, dann bemerkte er das Blinken des roten Lichts an Paddys Festnetztelefon auf dem Einbauregal, das Nachrichten auf dem Anrufbeantworter anzeigte. Vor lauter Aufregung über alles, was geschehen war, hatte er vergessen, ihn zu kontrollieren. Er rappelte sich vom Sofa auf und ging hinüber zum Telefon. Der kleine Bildschirm zeigte vier Nachrichten. Verschlafen tippte er sich durch das Menü und drückte auf Abspielen. Die ersten beiden waren für Paddy, nichts Wichtiges, aber die nächste ließ ihn aufhorchen.
»Hi, dies ist eine Nachricht für Alex. Mein Name ist Anna Paget. Ich bin Journalistin und habe Ihren Freund Joe Logan interviewt.« Ihre Stimme klang heiser, ein wenig atemlos und flach, als wäre sie in Eile und wollte nur schnell einen Routineanruf erledigen. »Es tut mir wirklich leid, was passiert ist. Ich würde gerne mit Ihnen sprechen, wenn das möglich ist. Können Sie mich zurückrufen?« Sie hinterließ zwei Nummern. Alex spielte die Nachricht ein zweites und drittes Mal ab, bis er die Nummern korrekt aufgeschrieben hatte. Er war sich nicht sicher, ob er mit ihr über Joe reden wollte, aber nach dem, was Maggie über sie gesagt hatte, erfuhr er vielleicht ein bisschen mehr.
Er hörte die letzte Nachricht ab. Eine mädchenhafte, rauchige Stimme erklang, die er sofort erkannte.
»Alex, Süßer, bist du da? Ich bin’s. Katherine.« Kurze Pause. »Alex, wenn du da bist, geh ran.« Wieder eine Pause. »Dann bist du wohl unterwegs. Ich habe versucht, dich auf dem Handy und im Restaurant zu erreichen, aber es hieß, du arbeitest heute Abend nicht. Ich muss mit dir reden. Es ist wirklich sehr dringend.« Eine weitere Pause, gefolgt von einem tiefen Seufzen. »Bitte ruf mich an, Alex. Egal wie spät es ist. Die Polizei war hier. Keine Ahnung, woher sie die Adresse haben, aber sie suchen dich. Sie wollten nicht sagen, worum es geht, und ich habe ihnen natürlich nicht erzählt, wo du bist, aber ich hoffe, du hast keine Dummheiten gemacht.«
Zwölf
»Mark, wir sind da.« Tartaglia spürte, wie ihn jemand sanft an der Schulter rüttelte.
Er öffnete halb die Augen, sah sich um und entdeckte Donovan neben sich am Steuer. Benommen versuchte er sich zu orientieren. Sie hielten mit laufendem Motor mitten auf der Straße, direkt vor seiner Wohnung. Er schüttelte den Kopf. »Mann, ich dachte, ich liege zu Hause im Bett.«
»Noch nicht. Wie gut, dass du nicht mit dem Motorrad gefahren bist. Du warst weg, noch bevor wir den Parkplatz verlassen haben.«
Er rieb sich energisch das Gesicht, bewegte die Schultern und gähnte. »Hätte ich nie getan. Wenn du mir nicht angeboten hättest, mich zu fahren, hätte ich ein Taxi genommen.« Er streckte sich, gähnte noch einmal und schaute einen Moment lang aus dem Fenster. Irgendwo in der Nähe spielte laute Discomusik. Es war spät, aber jetzt war er wieder wach und brauchte etwas zu essen, und es wäre schön, dabei Gesellschaft zu haben. »Weißt du was, nach dem Schläfchen fühle ich mich besser«, erklärte er und gähnte erneut. »Ich habe einen Mordshunger. Wie steht’s mit dir?
»Eigentlich wollte ich nur eine Schale Müsli essen und gleich ins Bett gehen. Justin holt mich um halb sieben ab. Wir haben um neun einen Termin mit dem Direktor von St. Thomas.«
»Wie läuft es mit
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