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Texas

Texas

Titel: Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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schließen, sitzen wir hier nicht weit vom Zentrum eines reichhaltigen Ölfelds entfernt.«
    »Sie meinen richtiges Öl?«
    »Natürlich. Gutes, in den Felsen unter uns eingeschlossenes Öl.«
    »Wenn Sie recht haben, könnten wir dann richtig absahnen?«
    »Wir könnten ein Vermögen machen, wenn wir es geschickt anstellen.«
    »Was verstehen Sie unter >richtig    »Wieviel von dem Land da gehört Ihnen?«
    »Annähernd dreitausend Hektar.«
    »Wo liegt es, vom Teich aus gesehen?«
    »Im Süden, und ein Teil jenseits des Bear Creek im Westen.«
    »Wenn meine Beobachtungen stimmen, verläuft das Ölfeld nördlich und östlich des Teiches. Konnten Sie Land in dieser Gegend kaufen?«
    »Ich bin zur Zeit nicht flüssig.«
    »Könnten Sie Schürfrechte pachten? Ich meine, gleich, nicht morgen. Jetzt.« »Ist es denn so eilig?«
    »In dem Moment, wo jemand etwas von unserem Plan ahnt. Wenn sie Verdacht schöpfen, daß ich Creekologe bin, dann ist es schon zu spät.«
    »Wie funktioniert denn so eine Ölpacht?«
    »Es gibt da drei verschiedene Formen von Eigentumsverhältnissen. Die erste: Sie besitzen dreitausend Hektar und alle Schürfrechte dafür. Die zweite: Yeager besitzt das gute Land, das wir haben wollen, das heißt die Oberfläche, aber was darunter liegt, gehört ihm nicht. Das ist schlecht für ihn und gut für uns.«
    »Ja, aber haben wir auch das Recht, auf seinem Grund eine Bohrung niederzubringen?«
    »Haben wir, wenn wir seine Oberfläche nicht kaputtmachen. Wenn wir sie kaputtmachen, zahlen wir ihm den Schaden, aber er kann nichts dagegen unternehmen.«
    »Das wird ihm nicht gefallen.«
    »Das gefällt den Leuten nie, aber so ist das Gesetz. Jetzt kommt die dritte Situation, und das ist eigentlich die häufigste: Farmer Kline besitzt ein großes Stück Land, sagen wir mal zwölfhundert Hektar, und er hat auch die Schürfrechte. Also gehen wir zu ihm und sagen: >Mr. Kline, wir möchten für zehn Jahre die Abbaurechte auf Ihr Land pachten. Sie bekommen hundertzwanzig Cents pro Hektar, Jahr für Jahr, zehn Jahre lang. Ein hübsches Sümmchen.««
    »Welche Rechte erwerben wir damit?«
    »Das Recht, überall auf der Farm so viele Bohrungen niederzubringen, wie wir wollen, zehn Jahre lang. Dafür bekommt er mehr als vierzehnhundert Dollar im Jahr, bar auf die Hand, Jahr für Jahr, auch wenn wir nichts tun.«
    »Und wenn wir auf Öl stoßen?«
    »Bekommt er ein Achtel von allem, was wir kassieren, solange die Ölquelle sprudelt - bis in alle Ewigkeit, wenn er und die Quelle so lange durchhalten.«
    »Und wer bekommt die restlichen sieben Achtel?«
    »Wir. Es ist sein Öl, aber wir nehmen alle Risiken auf uns.«
    »Und    zwischen    uns    beiden    -
    fünfundsiebzig/fünfundzwanzig?« Kimbro schob den schweren Revolver über den Tisch. »Ich vertraue Ihnen, Rusk. Es bleibt mir nichts anderes übrig. Wir sind Partner.«
    Als Berichte über den Sonntagsschulprozeß von Waxahachie, begleitet von höhnischem Gelächter, in Texas die Runde machten, begannen die Wähler zu erkennen, daß Laurel Cobb, der Sohn des berühmten Senators in den Tagen nach der »Reconstruction«, ein Mann von gesundem Menschenverstand und ungewöhnlichem Mut war, und so wurde eine Bewegung mit dem Ziel gestartet, ihn nach Washington zu entsenden, wo er den Sitz einnehmen sollte, den einst sein Vater innegehabt hatte.
    Vor 1913 hätte Laurel nur wenig Chancen gehabt, denn er war liberaler als die Führung der Demokraten, aber seit der Annahme des 17. Verfassungszusatzes wurden Senatoren durch Mehrheitswahl in ihr Amt berufen, und die Öffentlichkeit wollte Cobb haben. Adolf Lakarz war es, der kämpferische kleine Kerl, der ihn beim Sonntagsschulprozeß verteidigt hatte, der ihn nun zur Kandidatur überredete. Nachdem Laurel sich einverstanden erklärt hatte, machte er sich daran, bei der Vorwahl der Demokraten zum Kandidaten nominiert zu werden. Um das zu erreichen, mußte er nach Saldana County, wo immer noch Horace Vigil und sein geschickter Helfer Hector Garza die Wähler manipulierten.
    Von Waxahachie aus fuhren Cobb und Lakarz das, wie man es nennen konnte, Rückgrat des besiedelten Texas entlang: von Waco am Brazos mit seinem fruchtbaren Ackerland über Temple nach Austin mit seinen prächtigen Bauten und seiner ständig an Bedeutung zunehmenden Universität; nach Luling und Beeville und weiter nach Falfurrias mit seinem Blumenmeer; und dann das schockierend leere Land, auf dem Jahre zuvor Ranger Macnab und der Bandit

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