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Texas

Texas

Titel: Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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Arrest hatte nehmen lassen. Mit gezogenem Revolver ließ er auch sie zum Schandpfahl marschieren, wo Ganzaullas sie ebenfalls ankettete. Nun mußten sie erst einmal ein paar Stunden in der Sonne schwitzen.
    Um vier Uhr endlich trat Gonzaullas vor sie hin: »Wer von euch bis Sonnenuntergang die Stadt verlassen hat, braucht nichts zu befürchten. Wer nach Einbruch der Dunkelheit in der Stadt angetroffen wird, der muß auf alles gefaßt sein. Ranger Macnab, lassen Sie sie frei!« Die Handschellen wurden aufgeschlossen und die Ketten gelöst, und sofort rannten die Bösewichter davon.
    Nachdem der Platz einigermaßen gesäubert war, wandte sich Lone Wolf an die Umstehenden. »Bürger von Larkin, jetzt ist alles vorüber.« Er machte kehrt, ging zu seinem Pferd, gab Macnab ein Zeichen und ritt mit ihm zu Floyd Rusk.
    Sie setzten sich in die Küche und gingen noch einmal den Fall Dewey Kimbro durch. Gonzaullas stellte die Fragen: »In der Zeit, als die zwei Tumlinsons und Boatright ermordet wurden, wie viele andere Männer wurden da in der Stadt erschossen?«
    »Neun.«
    »Warum glauben Sie, daß es sich bei den dreien um einen besonderen Fall gehandelt hat?«
    »Die anderen waren Taugenichtse. Vagabunden.«
    Diese Antwort überzeugte Gonzaullas, und er nahm sich zwei Tage lang Zeit, alle möglichen Leute in der Stadt auszufragen, besonders Nora und Esther, die er zusammen antraf. »Sie, Nora, behaupten, daß Sie und Jake geteert und gefedert wurden. Später hat man Jake erschossen aufgefunden?«
    »Jawohl.«
    »Wissen Sie, wer es getan hat?«
    »Ich kann es mir denken.«
    »Und Sie, Miss Esther, Sie haben gesehen, wie Mr. Kimbro ausgepeitscht wurde? Wußten Sie, wer es getan hat?«
    »Ich habe Namen gehört.«
    »Welche Namen?«
    »Lew Tumlinson.«
    »Und weiter?«
    »Sein Bruder Les, und Ed Boatright.«
    »Kannte Kimbro diese Namen?«
    »Ich weiß, daß er sie sich gemerkt hat.«
    Für Gonzaullas und Macnab war jetzt klar, daß Dewey Kimbro seine drei Angreifer erschossen hatte. Beweise dafür gab es allerdings nicht, und so bestellte Lone Wolf eines Morgens, nachdem sich die Stadt einigermaßen beruhigt hatte, Kimbro in Rusks Küche.
    Mit nüchternen Worten faßte Macnab das Ergebnis der Ermittlungen zusammen: »Sie, Rusk, waren der Anführer des Trupps, der gegen Ihren heutigen Partner Kimbro eingesetzt wurde. Wir wissen, daß Sie, Kimbro, die Namen der Männer erfuhren, die Sie auspeitschten, und wir haben Grund zu der Annahme, daß Sie diese Männer aus Rache, einen nach dem anderen, erschossen haben. Aber wir können es Ihnen nicht beweisen. Ranger Gonzaullas, möchtest du den Herren sagen, was wir empfehlen?«
    »Es ist ganz einfach. Es ist schon lange her, daß Mr. Kimbro ausgepeitscht wurde. Wenn Sie es vergessen, wollen auch wir es vergessen. Sie sind jetzt seit einiger Zeit Partner, gute Partner, wie man hört. Sie, Mr. Rusk, haben uns gesagt, Sie hätten Angst, von Mr. Kimbro erschossen zu werden. Ich habe eine Überraschung für Sie, Mr. Rusk. Wußten Sie, daß Mr. Kimbro uns gesagt hat, er hätte Angst, Sie würden ihn erschießen - um seinen Teil Ihrer Partnerschaft in die Hände zu bekommen, so wie Sie Yeagers Land bekommen haben? Und wir behaupten, er hatte guten Grund, Angst zu haben.«
    Erschrocken starrte Rusk seinen Partner an. »Dewey, bei Gott, ich würde dich nie erschießen!«
    »Das wär’s also«, sagte Lone Wolf und legte die Hände flach auf den Tisch. »Sie beide sind Partner. Machen Sie das Beste draus. Denn wenn wir erfahren, daß einer von Ihnen erschossen wurde, kommen wir zurück, um Strafanzeige gegen den Überlebenden zu erwirken.«
    »Kein Gericht der Welt würde.« setzte Rusk an, aber Gonzaullas schnitt ihm das Wort ab: »Sag du es ihm, Macnab.«
    »Die Sache würde deshalb nicht vor Gericht kommen, weil Sie oder Sie von mir oder von ihm auf der Flucht erschossen werden würden.«
    Auf diese Weise wurde dafür gesorgt, daß nach achtzehn Monaten reinster Hölle wieder Recht und Ordnung in die Öl stadt Larkin einkehrten. Es war eine texanische Lösung eines texanischen Problems, und sie funktionierte.
    Die kleine Stadt Larkin, auf eine vernünftige Zahl von 3673 Einwohnern geschrumpft, hatte jetzt sieben Millionäre: der reichste von ihnen war Floyd Rusk mit einem immensen Vermögen aus eigenen Quellen und Pachtverträgen; ihm folgte sein Partner Dewey Kimbro; er war an einigen von Rusks Quellen beteiligt, andere gehörten ihm ganz.
    Rusk und Kimbro baute sich keine großen Häuser

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