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Texas

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Titel: Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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Mädchen in ihren schneidigen Uniformen. An einem guten Freitagabend gibt es in einer großen Highschool vielleicht für zweihundert Jungen etwas zu tun - Mannschaft und Musikkapelle und Begleiter -, aber auch für dreihundert hübsche Mädchen. Sie spielen also eine fast ebenso wichtige Rolle wie die Jungen. Wäre es nicht so, dann hätte das Spektakel vielleicht schon lange seine Anziehungskraft verloren.«
    »Football könnte aber auch für den bedauerlichen Zustand des texanischen Bildungswesens verantwortlich sein.«, meinte Miss Cobb sarkastisch.
    »Augenblick mal! Da liegen Sie völlig falsch! Die lokalen Schulaufsichtsbehörden bestellen sogar Footballcoaches zu ihren Verwaltern, weil sie wissen, daß der, der etwas mit Football zu tun hat, mit Sicherheit ein heller Kopf ist. Er hält sich an die jeweiligen Gelegenheiten und läßt sich nicht von Literatur oder Algebra oder so etwas verwirren. Er weiß: Wenn er es schafft, seine Schüler und Schülerinnen in ein gutes Footballprogramm zu integrieren, ergibt sich alles andere von selbst.«
    Nun stellte Miss Cobb ihm eine besonders heikle Frage: »Wie ich gelesen habe, verließen im vergangenen Jahr fünfhundert ausgebildete Footballcoaches texanische Colleges und nur zwei Personen, die jetzt qualifiziert sind, höhere
    Mathematik zu unterrichten. Finden Sie dieses Verhältnis vielleicht normal?«
    »Für viele texanische Jungen wird Highschool-Football das Größte und Edelste sein, das sie je erleben werden. Mathematiklehrer bekommen Sie von diesen Colleges da drüben in Massachusetts.«
    Abrupt schien er das Thema zu wechseln: »Unterschätzen Sie bitte nicht die Bedeutung des Öls! Von dort kamen nämlich die zusätzlichen Gelder. Große Mannschaften wie Breckenridge und Larkin wurden von Ölproduzenten kräftig unterstützt. Wenn Sie im Ölgeschäft tätig sind, machen Sie auf eigene Faust Versuchsbohrungen, bei denen Sie alles verlieren können. Sind Sie bei dieser ersten Larkin-Mannschaft dabei, treten Sie gegen Waco an und verlieren dreiundachtzig zu null. Es ist Ihnen piepegal. Sie versuchen es eben noch einmal, Ölproduzenten und Footballhelden sind wie füreinander geschaffen.
    Aber da war noch ein anderer Aspekt, der nicht minder schwer wog. Für einen Ölmillionär in einer Stadt wie Larkin gab es verdammt wenig, wofür er sein Geld ausgeben konnte. Keine Oper, kein Theater, keine Museen, kein Interesse an Büchern, und wer mal einen Cadillac gefahren hat, der hat sie alle gefahren. Was blieb ihnen noch? Das HighschoolFootballteam. Das unterstützten sie - und wie! Ich kenne Highschoolmannschaften, die auch heute noch einen ChefCoach mit zehn Assistenten haben!«
    Er machte eine Pause. Dann kam es ganz leise: »Ich sehe sie vor mir«, sagte er, die Augen halb geschlossen, »diese Legion unsterblicher Jungen, die mit Freitagabend-Football den richtigen Weg ins Leben fanden. Unter denen gab es keine Kokser, keine Säufer und keine Herumtreiber!«
    »Wir danken Ihnen, Mr. Hatfield«, würgte Miss Cobb die Diskussion ab. »Es war wirklich einmal nötig, uns die Werte in
    Erinnerung zu rufen, die Sie verkörpern. Sie müssen verstehen: Mich hat man nach Norden zur Schule geschickt.«
    »Ma’am, dann haben Sie nie das Herz von Texas schlagen hören.«
    DIE EINDRINGLINGE
    In den vier Jahrzehnten, seit der Larkin Antelopes zum letzten Mal die Football-Meisterschaft gewonnen hatten, also 1928 bis 1968, erlebte die kleine Ölstadt, wie der gesamte Staat, viele Veränderungen. Im Zweiten Weltkrieg kämpften die Soldaten aus Texas mit der gewohnten Tapferkeit: Ein Sohn des Landes, Dwight D. Eisenhower, führte die alliierten Armeen in Europa zum Sieg, während ein anderer, Chester W. Nimitz, ihm mit der Flotte im Pazifik in nichts nachstand; und ein dritter, Ira Eaker, ließ die Kriegsproduktion der Nazis durch die Flugzeuge der Eighth Air Force vernichten.
    Texanische Politiker begannen als Machtfaktor in Washington aufzutreten. Bis dahin war den meisten Texanern mit Führungsqualitäten die heimische Politik wichtiger gewesen als die nationale. So hatte Texas beispielsweise auf sein verbrieftes Stimmrecht in nationalen Belangen verzichtet. Doch jetzt erschienen drei überaus fähige Politiker der Demokratischen Partei auf der Bildfläche, die bald zu den tüchtigsten Beamten gehörten, die das amerikanische Volk je besaß:    1931 wurde Cactus Jack Garner Speaker des
    Repräsentantenhauses in Washington und bald darauf Vizepräsident. 1940 wurde Sam

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