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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mang-gon Jai
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Samrak.« »Unmöglich! Mein Schwiegervater hat bestimmt einen triftigen Grund, ihn im Tresor aufzubewahren.« »Ich verstehe, aber es könnte eventuell meine Arbeit hier sehr erleichtern. Im Grunde weiß ich kaum, wo ich mit meinen Ermittlungen beginnen soll.«
    »Ich kann ihn nicht um den Brief bitten. Er darf ja gar nicht wissen, dass ich Ihnen von diesem Brief erzählt habe. Sagen Sie ihm das bloß nicht!«
    »Keine Sorge. Ich will ja keinen Familienkrieg heraufbeschwören, aber der Brief könnte mir bestimmt helfen.« »Ich werde alles versuchen. Wenn es mir gelingt, darf ich dann kommen?«
    »Nein!«
    »Doch!«
    »Frauen sind furchtbar, das muss mit den Hormonen zusammenhängen.«
    »Ich könnte Ihnen bestimmt helfen.«
    »Schon möglich.«
    »O.k., habe schon verstanden. Wenn Sie unsere Geschäftspartner getroffen haben, rufen Sie mich bitte sofort an, auch nachts. Ich warte auf Ihre Information. Vergessen Sie mich nicht, bitte!«
    »In Ordnung, ich melde mich.«
    »Leben Sie wohl, Grod. Passen Sie gut auf sich auf. Die thailändischen Frauen sollen sehr gefährlich sein.« »Keine Sorge, ich bin immun. Tschüß, bis zum nächsten Mal.«
    Eigentlich ist sie ja ganz nett, wenn sie nur nicht so verbohrt wäre, unbedingt nach Thailand kommen zu wollen. Was will sie bloß hier, dachte Grod.
    Grod hatte heute, am ersten Tag in Thailand, viel Zeit. Erst am Abend würde er sich mit den Geschäftspartnern der Helfers treffen. Bis dahin konnte er warten. Er fuhr mit dem Expressfahrstuhl in seine Suite zurück. Er duschte ausgiebig. Dann beschloss er, schwimmen zu gehen.
    Der Swimmingpool lag im zwanzigsten Stockwerk des riesigen Hotels. Unter freiem Himmel, hoch über der Stadt, waren rund um den Pool Liegestühle und Sonnenschirme aufgestellt. Grod war der einzige Badegast. Er ließ sich ein paar Handtücher bringen und legte sich auf eine der Liegen. Die Sonne brannte heiß.
    »An manchen Tagen haben Sie hier oben wunderschönen Sonnenschein, während es unten in der Stadt regnet. Sie sehen dann von oben auf die Wolken. Das ist sehr schön«, erklärte ihm die junge Frau, die ihm ein Bier servierte.
    Ja, das Bayoke-Song wäre bestimmt das richtige Hotel, um einen erholsamen Urlaub zu verbringen. Hier würde er gern ein paar Wochen bleiben.
    Grod schwamm ein wenig, sonnte sich und bestellte ein weiteres Bier.
    Gegen Mittag ging er wieder in seine Suite zurück. Es war zwischenzeitlich unerträglich heiß am Swimmingpool geworden, selbst im Schatten.
    Grod zog sich an, während er dabei durch sein Fenster auf das unendliche Häusermeer blickte. Irgendwo dort unten waren die Leute, die er suchte. Er musste sie nur noch finden.
    Grod verließ sein Hotel. Gelangweilt bummelte er durch die Stadt. Der Verkehr war schon wieder zusammengebrochen. Dichtgedrängt standen die Autos auf der Ratchaprarop-Road. Die Fahrer in den stehenden Wagen, die keine Klimaanlage besaßen, hatten zu leiden. Doch mit typisch thailändischem Gleichmut ertrugen sie lächelnd die Hitze.
    Die Gehwege waren an vielen Stellen aufgerissen. Teilweise klafften große Löcher im Boden. In einigen konnte man unten das Abwasser fließen sehen und gluckern hören. Haufen mit Unrat machten an einigen Stellen das Gehen zum Hindernislauf. Ein bläulicher Schwaden von Auspuffgasen lag über der Straße.
    Grod wanderte in Richtung Süden. Er betrachtete den Elefantenschrein am World Trade Centre. Zwei ältere Frauen knieten vor dort brennenden Räucherstäbchen, die einen exotischen Geruch verbreiteten.
    Dann kam er am Erawan-Tempel vorbei. Dieser Tempel, schräg gegenüber vom Grand Hyatt Erawan Hotel, ist eigentlich nur einer der zahllosen Haustempel oder Geisterhäuschen. Ihm werden aber viele wundertätige Dinge zugeschrieben und so herrscht dort stets reger Betrieb. Gläubige Buddhisten beten und opfern hier und erhoffen sich damit ein besseres Leben.
    Weiter bummelte Grod in Richtung Süden, vorbei am Royal Bangkok Sports Club und dann am Lumphini-Park entlang. Er überquerte das Silom-Center um in die SilomRoad einzubiegen. Es war schon lange her, seit er das letzte Mal hier gewesen war.
    Rechter Hand befanden sich die Patpong Straßen. Patpong 1 ist das Sankt Pauli Bangkoks. Bars und Nachtclubs reihen sich hier aneinander. In den oberen Etagen werden harte Sex-Shows gezeigt. Unmengen junger Frauen bieten sich hier an. Abends quellen die kleinen Straßen geradezu über von Touristen, die sich zwischen den vielen Verkaufsständen hindurchdrängen.

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