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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mang-gon Jai
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ich verdiene dort mein Geld.«
    »O.k.«
    Nuu ging. Grod blieb noch etwas sitzen. Er bestellte ein weiteres Bier und überdachte die ganze Angelegenheit. Phuket war also sein nächstes Ziel. Grod wollte die ›Heart On Fire Bar‹ besuchen. Vielleicht fand er hier eine Spur. Sicher gab’s an dieser Bar Kolleginnen von Samrak, die ihm etwas mehr erzählen konnten.
    Vielleicht war Grod auch auf einer total falschen Spur. Vielleicht gab es gar keinen Zusammenhang zwischen Samrak und dem Tod von Fred. Vielleicht hatten die Geschäftsleute im Rubin-Tower ebenfalls nichts mit der ganzen Sache zu tun.
    Grod bezahlte und ging. Bis zu seinem Hotel war es noch weit. Sollte er doch lieber ein Taxi nehmen?
    Er entschied sich, zu Fuß zu gehen.
    Erneut musste er sich durch das Menschengewühl an der Patpong zwängen. Dann wurde der Fußgängerverkehr ruhiger. Am Silom-Center bog er in die Ratchadamri-Road ein. Hier waren nur noch wenige Leute auf der Straße. Allerdings gab es, wie wohl immer, dichten Autoverkehr. Grod überquerte die Straße und blickte sich dabei rein zufällig um. Der Einheimische, der ihn bereits vor einigen Stunden verfolgt hatte, war wieder hinter ihm.
    Grod ging bewusst langsam. Genauso langsam ging jetzt auch sein Verfolger. Der Abstand zwischen den beiden betrug höchstens zehn Schritte. Der Mann verfolgte ihn nicht mehr heimlich. Er wusste, dass Grod ihn gesehen hatte.
    Einige Schritte weiter stand ein Bettler. Er hatte sich an eine Mauer gelehnt. Die eine Hand schien verkrüppelt zu sein. Er hatte sie eigentümlich verkrümmt unter seine Jacke geschoben. Dieser Mann betrachtete Grod aufmerksam.
    »Give me money, please«, flüsterte er, als Grod auf gleicher Höhe mit ihm war.
    Grod schüttelte den Kopf. Er hatte jetzt keine Zeit dafür. Der Einheimische hinter ihm beherrschte seine Gedanken. Er wollte an dem Bettler vorbeigehen.
    Dieser stellte sich ihm jedoch energisch in den Weg. Grod sah die schnelle Bewegung der scheinbar verkrüppelten Rechten des Bettlers. Das Messer in dessen Hand blitzte auf. Gleichzeitig hörte er die schnellen Laufschritte seines Verfolgers. Dieser wollte ihn von hinten angreifen.
    Grod sah, wie der Bettler mit der langen Klinge nach ihm stieß. Er sprang zur Seite. Der Stoß ging ins Leere. Der Mann hinter Grod griff ihm von hinten an den Hals. Grod konnte sich losreißen und sprang zur Seite, mitten auf die Straße, direkt vor ein Auto. Mit quietschenden Rädern konnte der Fahrer das Gefährt gerade noch stoppen. Grod hastete weiter über die Straße, ein Slalomlauf zwischen den fahrenden Autos hindurch. Dann war er auf der anderen Seite. Er spürte, dass ihn der junge Einheimische verfolgte.
    Dann ein Krachen hinter ihm. Glas splitterte.
    Der Verfolger war direkt in eins der fahrenden Autos gelaufen.
    Grod hastete weiter. Erst nach etlichen Schritten wurde ihm bewusst, dass er nicht mehr verfolgt wurde. Sein Schatten lag auf der Straße. Der Verkehr war zum Stillstand gekommen. Einige Leute bemühten sich um den Verletzten. Der Bettler war nirgends zu sehen. Niemand beachtete Grod. Er eilte weiter.
    An der Straßenkreuzung ›Rama-I-Road‹ winkte Grod einem vorbeifahrenden Taxi. Es war zwar nicht mehr weit zum Hotel, aber im Taxi fühlte er sich jetzt sicherer.
    Grod saß im Restaurant im Bayoke-Song, hoch über Bangkok. Vor sich hatte er ein Glas Karlsberg-Bier. Er dachte über den vergangenen Tag nach. Für den ersten Tag in Thailand war ganz schön viel geschehen. Immerhin hatte man versucht, ihn umzubringen.
    Grod hatte ganz anders reagiert als die Helden in all den Kriminalromanen. Er hatte seine Gegner nicht vernichtend geschlagen, Grod war einfach weggelaufen. Irgendwie schämte er sich ein bisschen.
    Andererseits war er froh, am Leben zu sein. Das war das Wichtigste.
    Wer hatte die Killer wohl auf ihn angesetzt?
    Rapun, der indische Edelsteinhändler? Nein, sehr unwahrscheinlich. Grod hatte eher den Eindruck, dass Rapun ihm helfen wollte. Er war ein Freund von Fred gewesen, hatte Rapun gesagt.
    Waren es die Geschäftsleute aus dem Rubin-Tower? Das erschien Grod denkbar. Was ihm allerdings nicht klar war, war der Grund hierfür. Welchen Nutzen hätten die Leute aus dem Rubin-Tower von Grods Tod?
    Oder war es vielleicht Nuu, die kleine Nutte. Sie tat zwar ganz kooperativ, aber man konnte nie wissen. Nein, Nuu war es nicht. Grod hatte ja bereits seinen Verfolger hinter sich gehabt, ehe er Nuu kennengelernt hatte. Nein, Nuu war es nicht.
    Vielleicht war dieser

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