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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Shade ihren Arm hin. Das Baby machte eine Art Purzelbaum in ihrem Bauch, und Shade flog rücklings davon, als wäre er aus einer Kanone abgeschossen worden.
    »Was –« Shade krachte gegen die Wand und blieb dort benebelt sitzen.
    Regan setzte sich auf, die Decken an die Brust gerafft. »Alles okay bei dir?«
    »Bei den Ringen der Hölle.« Shade schüttelte den Kopf, als ob er dadurch wieder klar denken könnte, und erhob sich mühselig. »Das war wie ein Milliarden-Volt-Schock, nur ohne Elektrizität. Als ob mir ein Gargantua-Dämon mitten in den Magen geboxt hätte.«
    Thanatos kehrte zum Bett zurück und nahm ihre Hand. »Mir passiert gar nichts.«
    Regan beäugte das T-Shirt in seiner anderen Hand. »Kann ich das haben?«
    Er gab es ihr. Das schwarze T-Shirt war ihr drei Nummern zu groß, aber als vorübergehendes Umstandskleidchen würde es gehen.
    Sie winkte Shade, Than und dem Vampir an der Tür. »Dreht euch um.«
    Das taten sie, und sie zog rasch das T-Shirt an. Sie hatte immer noch keine Hose, aber es würde auch so gehen müssen. Sie zog die Decke bis zu ihrem Schoß hinauf. »Ihr könnt euch wieder umdrehen.«
    Shade kam gleich wieder zu ihr. »Nimm noch einmal ihre Hand, Reiter.«
    Auch wenn ihm das seltsamerweise unangenehm zu sein schien, legte Than seine Hand über ihre. »Nichts.«
    Nichts? Vielleicht nicht bei ihm, aber ihr wurde bei seiner Berührung kochend heiß. Offensichtlich erinnerte sich ihr Körper an die Lust, die diese Hände ihm bereitet hatten. Ärgerlich.
    »Ich werd’s noch mal versuchen.« Shade, dessen
Dermoire
hell leuchtete, legte ihr sanft die Fingerspitzen auf die Stirn. Dasselbe Ergebnis. Oder zumindest sehr ähnlich. Diesmal machte er eine Art Salto rückwärts und landete recht unsanft vor dem Kamin. Thanatos grinste.
    »Was ist denn bloß los?«, fragte sie, während Shade stöhnte und wieder aufstand. Diesmal ein wenig langsamer.
    »Ich glaube, dein Kind hasst mich.« Er ließ die Schultern rotieren, wobei er leicht zusammenzuckte. »Diesmal konnte ich eine Spur meiner Kraft in dich leiten, ehe er mich verprügeln konnte, und ich hab ihn gefühlt.« Er beäugte sie. »Ich hoffe, du wusstest schon, dass es ein Junge ist.«
    »Ja, das wussten wir«, erwiderte Than. »Und, hast du sonst noch etwas erfahren?«
    »Nicht viel. Ich kann euch aber sagen, dass das Kind ziemlich groß ist. Du hast da sicher wenigstens einen Neunpfünder in dir. Er verfügt über irgendeine mächtige Fähigkeit, und offensichtlich ist er äußerst wählerisch, wenn es darum geht, wer seine Mutter anfassen darf.« Shade sah zu Thanatos hinüber. »Oder auch nicht.«
    Thanatos hob eine blonde Augenbraue. »Das ist aber nicht sehr professionell.«
    Shade starrte Than unbewegt an. »Ich bin ein Dämon. Wenn du professionellen Beistand willst, bring sie lieber in die
Mayo Clinic

    Thanatos schnaubte und befahl dem Tagwandler mit einer Geste, herüberzukommen. »Sieh mal, ob du sie berühren kannst.«
    Regan streckte die Hand aus, während sie sich mit aller Kraft darum bemühte, nicht zurückzuschrecken. Die Finger des Vampirs strichen über ihre Knöchel, ohne dass irgendetwas passierte.
    »Komisch.« Sie runzelte die Stirn. »Ich hatte erst letzte Woche einen Arzttermin, und da gab es keinerlei Probleme. Vielleicht reagiert das Baby ja nur auf Dämonen?«
    »Vielleicht.« Shade streckte den Arm aus. »Kannst du denn jemanden berühren? Versuch es mal mit mir.«
    Das konnte nicht schaden. Zumindest nicht ihr. Der Dämon würde möglicherweise nicht so viel Glück haben. Vorsichtig legte sie ihre Finger auf seinen Arm. Nichts passierte.
    »Interessant.« Shade reichte Than ein Thermometer. »Misst du mal ihre Temperatur?«
    Thanatos steckte ihr das Ding ins Ohr. Einen Augenblick später piepte es. »Sechsunddreißig Komma neun. Ist das schlimm?«
    »Absolut normal. Sieht aus, als ob das Baby dich vor den Frostdämonen beschützt hätte. Regan, für wann bist du ausgerechnet?«
    »Für den neunundzwanzigsten August.«
    Shade blickte auf seine Uhr. »Noch zehn Tage. Das ist nicht mehr lang.«
    Er hockte sich neben das Bett und senkte die Stimme. »Und du – geht es dir gut? Hast du vielleicht irgendwelche Probleme, die du mir mitteilen möchtest? Willst du dich unter vier Augen mit mir unterhalten?«
    Ihre Meinung von diesem Dämon stieg um ungefähr eine Million Punkte. Sie hatte nicht erwartet, dass er ihren Bedürfnissen gegenüber so sensibel sein oder ihre Privatsphäre respektieren

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