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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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betrifft, also rede ich vielleicht auch nur einen Haufen Mist.«
    Thanatos vermutete eher, dass sich der Dämon absichern wollte. »Bei euch arbeiten auch Nichtdämonen. Vielleicht kann sich einer von ihnen um diesen Fall kümmern. Zum Beispiel ein Vampir, da wir jetzt wissen, dass Vampire sie berühren können.«
    »Wir haben einen Vampir-Sanitäter«, sagte Shade. »Und wir haben eine ganze Reihe nichtdämonischer Ärzte. Es ist durchaus möglich, dass einer von ihnen mit diesen Problemen fertigwird.«
    »Was kann ich inzwischen tun? Was würdest du mir raten, wenn alles normal wäre?«
    Eine schwarze Augenbraue wanderte in die Höhe. »Sie ficken.«
    Than war nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. Aber der Dämon hätte sich wohl kaum klarer ausdrücken können. »Äh … was?«
    »Sex mit ihr haben. Das kann dazu beitragen, die Wehen auszulösen.« Shade grinste. »Und solange du nicht auf ihrem Bauch auf und ab springst, wird es ihr nicht wehtun.«
    Thanatos verdrehte die Augen. Diese dämlichen Sexdämonen. »Sag Eidolon, dass ich ihn sofort sehen will.«
    »Ja, das ist so eine Sache, Reiter«, entgegnete Shade langgezogen. »Eidolon lässt sich nichts befehlen.«
    Die meisten Dämonen hatten mehr Respekt vor den vier apokalyptischen Reitern, aber nicht diese Seminus-Brüder. Es war verdammt nervtötend. Der Einzige, den Thanatos mochte, war Wraith, aber das mochte daran liegen, dass ihn dieser stets coole Dämon an Reseph erinnerte.
    »Du hast gesagt, dir gefällt der Planet so, wie er ist. Bist du sicher? Denn die Frau in meinem Schlafzimmer trägt ein Kind in sich, das über Wohl und Wehe der Welt entscheiden könnte. Und vermutlich muss ich dich auch nicht daran erinnern, dass es deine Schwester war, die das alles in Gang gesetzt hat.«
    »Aber nein, hilf meinem Gedächtnis ruhig ein wenig auf die Sprünge, Arschloch. Es ist immer hilfreich, möglichst viele andere zu beschuldigen.« Shade hielt inne; er schien seltsam zögerlich. »Ähm … wo wir gerade von Schuld reden … du solltest wissen, dass ich der Grund bin, wieso Regan schwanger ist.«
    Thanatos zuckte, als ob er die Hand um eine Strom führende Leitung gelegt hätte. »Erkläre das«, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Ich habe ihr Ei und dein Sperma zusammengebracht. Zu dem Zeitpunkt kannte ich noch keine Einzelheiten über die Situation, und ich gehe davon aus, dass Kynan mich absichtlich im Dunkeln gelassen hat, um mir das grauenhafte moralische Dilemma zu ersparen.« Er zuckte die Achseln. »Menschen. Jedenfalls, so war das.«
    Than war nicht sicher, ob er den Dämon umbringen oder ihm seine Anerkennung dafür aussprechen sollte, dass er zugab, was er getan hatte. Dafür musste man schon mächtig große Eier haben, so viel stand fest. »Und wenn dir die Situation klar gewesen wäre?«
    »Spielt das eine Rolle? Es ist, wie es ist. Aber eins kann ich dir sagen: Wenn es drauf ankommt, würde ich meine Seele, ach was, ich würde
deine
Seele verkaufen, um meine Gefährtin und meine Kinder zu beschützen. Ich würde alles tun, was nötig ist. Ich kenne niemanden, der das nicht tun würde. Du wirst bald Vater sein, also denk mal drüber nach, wie weit du gehen würdest, um deinen Sohn zu beschützen.« Shade machte auf dem Absatz kehrt. »Ich werde E sagen, er soll vorbeikommen. Sorg inzwischen einfach nur dafür, dass Regan in Sicherheit ist.« Der Dämon verschwand durch die Haustür.
    Dass Regan in Sicherheit ist?
Was glaubte Shade denn, was Thanatos machte?
    Er verspürte das Bedürfnis, sich zu vergewissern, dass es ihr immer noch gut ging. Darum öffnete er leise die Tür, um ins Schlafzimmer zu spähen. Regan saß auf dem Bett; mit einer Hand umklammerte sie ein Sandwich, die andere streichelte ihren Bauch. Der Hauch eines Lächelns spielte um ihren Mund, während sie hinabsah. Nein, das war nicht das Bild einer Frau, die bereit war, so einfach ein Baby abzugeben, das sie nicht wollte. Dies war das Bild einer Mutter. Selbst wenn sie es vor sich selbst nicht zugab – Regan liebte das Kind.
    Dieses Wissen war für ihn sowohl Erleichterung wie auch eine Faust in den Magen. Wie konnte sie es lieben und doch willens sein, es fortzugeben? Lag es daran, dass es sein Baby war? Hasste sie ihn so sehr, dass sie es nicht ertrug, wenn die ständige Erinnerung an ihn auf kleinen Füßen hinter ihr hertapste?
    Fluchend verzog er sich in seine Bibliothek. In einem Anfall von Jähzorn fegte er mit einem Arm eines der Regalbretter leer;

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