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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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erschöpft und haben mindestens vierzig Opfer zu beklagen.«
    Er verbeugte sich und verließ das Zimmer ebenso leise, wie er gekommen war. Dhannam schaute ihm nach, und als er sich wieder zu seinem Vater umwandte, war er verblüfft, auf dessen Gesicht ein Lächeln zu sehen.
    »Dieser Shannon ist unglaublich.« Der Elbenkönig seufzte kurz auf. »Er hat so viele Dinge nicht gesagt, doch sehr viel durchblicken lassen. Warum habt Ihr sein Angebot angenommen, Amorannon ?«
    »Weil es ehrlich gemeint war.« Der eiserne General stand auf und schob dabei mit einer schnellen Bewegung das Schwert in die Scheide zurück. »Er hat recht, wenn er sagt, dass ich nur mit einem magischen Schwert von Gleich zu Gleich mit dem Feind kämpfen kann. Ich werde das Geschenk annehmen, selbst wenn so zwischen Lay Shannon und mir eine starke Verbindung entstehen wird. Mir ist durchaus bewusst, dass ein mit dem Blut eines Hexers gehärtetes Schwert auf ewig mit seinem Schöpfer
verknüpft bleiben wird.« Er zuckte mit den Schultern, als wolle er sagen: Was auch immer passieren wird, ich werde mich dieser Herausforderung stellen. »Und jetzt, Majestät, sollten wir vielleicht Shannons Vorschlag folgen und etwas essen?«
    Dhannam half seinem Vater beim Aufstehen. » Wer weiß, ob es Alfargus und Elirion in Carith Shehon besser ergeht«, sagte der alte König leise. »Armer Junge, wenn er erfährt, was seinem Vater zugestoßen ist…« Gavrilus blickte zu dem bewusstlosen Zarak hinüber und seine Besorgnis war echt. »Wir hatten zwar nie ein gutes Verhältnis, aber das habe ich nicht gewollt, und ich kann die Trauer eines Sohnes um seinen Vater gut verstehen.« Dann winkte er Dhannam, der sogleich zu ihm kam. »Jetzt lasst uns gehen!«
    »Gut«, stimmte Dhannam zu, dessen Gedanken zu seinem Bruder gingen. Auf welchem Schlachtfeld der wohl gerade kämpfte, wenn der Bote aus Shilkar eintreffen würde?
    »Oberst Ghandar, was genau ist das?«, fragte Alfargus Sulpicius misstrauisch und betrachtete die Waffe, die an diesem Morgen zusammen mit den Zwergen in der Festung eingetroffen war. Die Zwerge hatten sie unter großen Mühen von den Transportwagen auf die Mauer der Festung Carith Shehon gehievt. So etwas hatte Alfargus noch nie gesehen: Die Waffe bestand aus einem Metallzylinder von gewaltigen Ausmaßen, der offenkundig sehr schwer war. Man erkannte Bolzen und Nietenbeschläge, aber keines der charakteristischen Merkmale von Magie.
    Stolz blickte Ulf Ghandar zu seinem Prachtstück hinüber. Elirion Fudrigus stand in seinen grünen Umhang gehüllt direkt neben Alfargus, und auch er konnte seine Augen nicht von der seltsamen Waffe lassen. »Das«, verkündete Ghandar triumphierend und so breit lächelnd, dass seine Metallzähne blitzten, »ist eine Zwergenbombarde. Eine Kanone.« Fast liebevoll glitten seine Finger über das Metallrohr.
    Zwergenbombarde? Alfargus hatte keine Ahnung, wovon der Oberst da sprach.

    »Ach ja, ich habe davon schon einmal gehört«, sagte Elirion dagegen zu seiner Überraschung. »Ein Ingenieur unserer Armee hat so etwas mal erwähnt, doch er klang eher skeptisch.«
    »Was kann sie? Hat sie Zauberkräfte?« Alfargus beugte sich über die Kanone und untersuchte sie genauer.
    Ghandar sah ihn beleidigt an. Das Misstrauen der Zwerge gegenüber allem Magischen, besonders wenn es für kriegerische Zwecke genutzt wurde, war allgemein bekannt. »Natürlich nicht!«, platzte er heraus und stellte damit klar, dass niemand, der auch nur einen Funken Verstand besaß, auf die Idee kommen würde, Zwerge könnten bei ihrer mächtigen Geheimwaffe auf Magie zurückgreifen. »Dieses Wunderwerk hier ist der sichtbare Beweis für die Kunstfertigkeit und hoch entwickelte Technologie meines Volkes. Die Waffe basiert auf einer Sprengstoffladung, die mit gewaltiger Energie eine Bleikugel weit in die Ferne schleudern kann.«
    Alfargus und Elirion tauschten einen skeptischen Blick.
    »Wäre ein Katapult nicht die bessere Lösung?«, fragte Alfargus. »Unsere Soldaten können problemlos eine solche Wurfmaschine errichten. Nichts für ungut, aber ein Katapult ist eine seit Langem bewährte Waffe.«
    »Die Bombarde auch«, konterte Ghandar finster. »Zwerge nutzen sie seit Generationen.«
    »Erfolgreich?«, schaltete sich Elirion ein.
    »Na ja.« Der Oberst zuckte mit den Schultern und machte eine vage Handbewegung. »Natürlich kann es immer mal vorkommen, dass die Kugel stecken bleibt, wenn die Lunte angezündet wird.«
    Alfargus blickte in die

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