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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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schwarze Mündung des Kanonenrohrs. »Und dann?«
    »Die Waffe versagt und der Schuss geht nicht los«, antwortete Ghandar gleichmütig. »Aber das Problem lässt sich lösen. Zugegeben, unter unglücklichen Umständen kann es auch zur Explosion kommen.«
    »Explosion?« Alfargus wich entsetzt zurück. »Und was bedeutet das?«

    »Die Kanone fliegt auseinander, wenn Ihr es lieber so ausdrücken wollt. Metallsplitter überall, Feuer und Rauch, so etwas halt. Aber eine solche Fehlzündung kommt kaum mehr vor.Wir nutzen diese Waffe schon so lange, das können wir getrost außer Acht lassen.«
    Elirion und Alfargus starrten sich an. »Ich halte ein Katapult immer noch für besser«, beharrte der Elbe.
    »Außerdem heißt es doch, Waffen ohne magische Energie hätten keinerlei Wirkung gegen die Gremlins«, fügte Elirion hinzu. Er umrundete die Bombarde. »Warum soll das hier anders sein?«
    »Weil diese hier mit Sprengstoff funktioniert«, erwiderte Ghandar. »Mit der Kanone kann man alles in die Luft sprengen. Man kann mit ihr Feuer entfachen und fürchterliche Zerstörungen hinterlassen. Mag ja sein, dass diese verfluchten Gremlins aus Schatten und Rauch bestehen, aber der Sprengkraft der Zwergenbombarde sind sie auf keinen Fall gewachsen!«
    »Nun gut, probieren wir es aus«, entschied Elirion. Alfargus’ Blick drückte unmissverständlich aus, dass er damit ganz und gar nicht einverstanden war. Elirion ignorierte seine Zweifel. »Muss einer unserer Soldaten in die Funktionsweise Eurer Bombarde eingewiesen werden?«
    Ghandar schüttelte den Kopf. »Nein, die Zwerge aus meinem Artillerieregiment sind Experten für diese Waffe. Wenn die Gremlins heute Nacht an der Mauer auftauchen sollten, werden sie ihr blaues Wunder erleben!«
    »Hoffentlich«, sagte Alfargus und seufzte.
    Ghandar war beleidigt. »Ich habe noch viel Arbeit vor mir. Wenn die Hoheiten mich jetzt entschuldigen wollen …« Er verabschiedete sich schmallippig. »Möge das Glück mit Euch sein, wir sehen uns später im Ratssaal.«
    Nach diesen Worten ging er leise vor sich hin schimpfend von dannen. Elirion und Alfargus blieben zu beiden Seiten der Kanone stehen.
    »Du könntest mal nach meiner Meinung fragen, bevor du eine
Entscheidung triffst«, sagte Alfargus empört, sobald der Zwergenoberst außer Hörweite war. »Ich traue dieser Waffe nicht. Die wird hier noch alles in die Luft sprengen! Die Gremlins machen uns schon genügend zu schaffen, da brauchen wir uns nicht noch selbst in Gefahr zu bringen.«
    Elirion wischte seine Einwände mit einer lässigen Handbewegung beiseite, dann rissen sie sich von der gewaltigen Zwergenwaffe los und liefen oben den verlassenen Umgang der Festungsmauer entlang. Alfargus trug seinen roten, Elirion seinen grünen Umhang, und ihre Kleidung betonte, wie unterschiedlich sie waren.
    Unterhalb der Mauer war ein bunter Haufen Soldaten aller acht Völker damit beschäftigt, Wagen mit Proviant für die Front zu füllen. Alfargus betrachtete nachdenklich das geschäftige Treiben. »Es ist nicht leicht«, meinte er, »das Kommando über ein Heer zur führen, das aus aller Herren Länder zusammengewürfelt ist. Jedes Volk hat seine eigene Sprache, seine Eigenheiten, seinen Aberglauben, seine Art zu kämpfen. Ich weiß, wie man ein Elbenheer führt, aber mit einer solchen gemischten Streitmacht muss man anders umgehen. Die Soldaten haben wenig gemein und trotzdem müssen sie gemeinsam kämpfen.«
    »Nur so funktioniert es«, gab Elirion zurück. »Nehmen wir zum Beispiel uns beide. Ich würde auch nicht mit dir zusammenarbeiten, wenn ich nicht dazu gezwungen wäre.«
    Alfargus schüttelte den Kopf und runzelte missbilligend die Stirn. »Lassen wir das. Wir hatten doch abgemacht, dass wir nie mehr darüber reden wollten. Erinnere dich lieber daran, dass es hier um Leben und Tod geht und der Zwergenoberst gerade ein absurdes Metallmonstrum angeschleppt hat, das er Waffe nennt und mit dem er dem Feind die Stirn bieten will! Was wir wirklich brauchen, sind zusätzliche Magier, und zwar viele, jedenfalls mehr, als wir jetzt zur Verfügung haben.«
    »So viele geeignete Magier gibt es in allen acht Reichen gar nicht«, sagte Elirion knapp.

    »Dann sind wir in echten Schwierigkeiten«, folgerte Alfargus, »denn wenn wir mit dieser Zwergenbombarde scheitern, werden wir die Schlacht verlieren. Es ist völlig sinnlos, gegen einen übermächtigen Feind anzutreten, wenn wir genau wissen, dass wir ihm mit nichts etwas anhaben können. Ich

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