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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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gibt keine Sicherheit.«
    »Genau das habe ich auch immer gedacht«, sagte eine tonlose Stimme traumverloren, und sie begriffen nicht sofort, dass es Morosilvo war, der da gesprochen hatte.
    Erst in diesem Moment fiel Thix auf, dass der Mensch seit ihrer Begegnung mit den Gremlins kaum mehr ein Wort gesagt hatte. Auch jetzt wirkte er nicht so wachsam und misstrauisch wie damals, als sie ihn in den Häusern des Friedens kennengelernt
hatten. Sein Blick schien sich in unbekannten Fernen zu verlieren, und seine Tasse Tee hielt er, als hätte man sie ihm in die Hand gedrückt und er wüsste nun nicht so genau, was er damit anfangen sollte. Ametista drehte sich verblüfft zu ihm um.
    »Genau das habe ich auch immer gedacht«, wiederholte Morosilvo nachdrücklicher. »Man sollte Königen niemals trauen, wenn sie einem das Blaue vom Himmel versprechen. Wenn wir unsere Aufgabe erledigt haben, werde ich bestimmt nicht zu Zarak zurückkehren, da kann er lange warten. Ich bin doch nicht dumm.«
    Er sprach merkwürdig ausdruckslos, fiel Thix auf, als würde er einen Text ablesen, den er zum ersten Mal vor sich hatte, oder als würde er in seinem Kopf nach weit zurückliegenden, verschwommenen Erinnerungen graben. Thix kam der Verdacht, dass Morosilvo unter dem Einfluss irgendeines Zaubers stand. Wohl nicht als Einzigem, denn auch Shaka musterte den Verbrecher aus dem Menschenreich äußerst interessiert.
    Shakas purpurrote Augen blitzten forschend auf und er kam zu ihnen herüber. »Ich würde dich gerne zwei, drei Dinge fragen, Ametista«, sagte er.
    Die Faunin wandte sich scheinbar überrascht zu ihm um. »Mich?« Sie lachte kurz auf. »Ich weiß wirklich nicht, was ich dir sagen könnte, was du nicht selbst schon weißt.«
    »Ach, wahrscheinlich gar nichts«, ertönte die dröhnende Stimme des Magus.
    Der Riese im Druidengewand stand wieder in der Tür, eine Hand auf dem Rahmen, den dämmrigen Gang mit den Wandteppichen im Rücken. Neben ihm stand Dan Ree, wieder dieses unerschütterliche Lächeln auf den Lippen. Über ihnen streckte Fèlruc seinen edlen Kopf durch die Tür und seine tiefgoldenen Augen wanderten vorwurfsvoll zu den acht Gefährten auf den Sofas.
    »Du könntest Shaka wirklich nichts erzählen, was er nicht schon wüsste«, fuhr der Magus fort. »Denn sein Verdacht, den er sich von dir bestätigen lassen wollte, trifft zu. Du kannst nicht allen Ernstes gehofft haben, ich würde nicht bemerken, dass Morosilvo
unter Hypnose stand, nur weil ich nichts unternommen habe, um ihn von deinem Bann zu befreien. Ich wollte nur sehen, was du damit bezweckst, und teilweise frage ich mich das immer noch. Dan und Fèlruc ist es sofort bei eurer Ankunft aufgefallen.« Er seufzte und strich sich bedächtig über den Bart. »Ich muss gestehen, dass ich enttäuscht bin. Wie magst du nur annehmen, du könntest uns hinters Licht führen? Du musstest doch wissen, dass wir es herausfinden würden: Da ist Shaka, ein hochrangiger Zauberer. Ich habe auch eine gewisse Übung in diesen Dingen, ganz zu schweigen vom Wächter über Adamantina und seinem Drachen ! Zumindest hättest du den hypnotischen Bann noch einmal auffrischen müssen, ehe wir diese Festung betraten. Wenn du dir schon eingebildet hast, du könntest den Magus betrügen – bei Fèlruc konntest du das doch nicht allen Ernstes annehmen! Im Namen der Götter, das versteht ihr also unter Vorsicht?«
    Ametista war aufgesprungen und starrte nun den Magus mit weit aufgerissenen Augen an, völlig überrascht, welche Wendung dieses Gespräch genommen hatte. »Ihr werft mir also vor, dass ich nicht vorsichtig genug war?«, brachte sie schließlich heraus. »Nicht, dass ich Morosilvo benutzt habe? Nicht, dass er Euch ausspionieren sollte? Nur, dass ich nicht vorsichtig genug war!« Sie war aufgewühlt, empört und fassungslos zugleich.
    Der Magus lächelte und schwieg. Dan Ree antwortete ihr schließlich. »Unfaire Tricks und Schachzüge sind genau das, was wir von euch erwarten«, sagte er gelassen wie immer und lehnte sich an Fèlrucs schuppigen Hals. »Dumme oder unvorsichtige Schritte gehören nicht dazu. Wenn ihr es mit dem Feind zu tun bekommt, könnt ihr euch so etwas nicht erlauben. Deshalb seid ihr hier.«
    »Damit ihr dies lernt!«, schloss der Magus lapidar.
    Alle verstummten, bis die Stimme des Drachen warm und sanft die Stille durchbrach: »Ach ja, Pelcus Vynmar, wo wir schon dabei sind, ich an deiner Stelle würde jetzt lieber den Kerzenleuchter aus der Tasche

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